Nebst immer verrückteren Bungy Jumps locken auch Urbansurfs und River Raftings zu Mutproben der anderen Art.
Kribbeln pur: Da steht man hoch oben auf der Verzasca-Staumauer und schaut zu, wie Besuchende im Zehn-Minuten-Takt am Seil in die Tiefe springen. Seit der Kamikaze-Sprung aus dem James-Bond-Klassiker «GoldenEye» mit Pierce Brosnan im Anschluss als «bester Film-Stunt» ausgezeichnet wurde, lockte dies gar noch mehr Schaulustige und Mutige ins Tessin. Während Normalsterblichen schon vom Zuschauen schwindelig wird, geniessen Adrenalin-Junkies den Rückwärts-Sprung, der aber nur als Zweitsprung möglich ist. Den ultimativen Kick holt man sich mit einem Sprung mit den Füssen voraus, der jedoch erst ab dem dritten Sprung buchbar ist. Alternativ zur Staumauer sind auch Sprünge von der Hängebrücke, aus der Luftseilbahnkabine, in die Gletscherschlucht, ja sogar aus dem Helikopter möglich.
Ziplines à gogo
Einen etwas länger anhaltenden Adrenalin-Kick gibt’s auf dem Sternensauser (Flying Fox) im Hoch Ybrig – der längsten Seilrutsche Europas. Die atemberaubende Fahrt ist 2,3 Kilometer lang und führt in luftigen Höhen (max. 80 Meter ab Boden) mit bis zu 120 Stundenkilometern von der Bergstation Sesselbahn Sternen hinunter zur Fuederegg und anschliessend zur Talstation Sesselbahn Sternen. Gar noch einen Tick schneller ist die höchste und längste Seilrutsche der Walliser Alpen. Die Bergbahngesellschaften Téléverbier und NV Remontées Mécaniques haben eine Zipline über den Tortin-Gletscher gebaut. Sie verbindet den Mont-Fort mit Les Gentianes über mehr als 1400 Meter Länge und 383 Meter Höhenunterschied und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 130 Stundenkilometern.
Spektakuläre Klettersteige
In Kandersteg-Allmenalp befindet sich einer der wohl schönsten und spektakulärsten Klettersteige der Schweiz. Sei es die senkrechte Wand direkt nach dem Einstieg oder die vier tosenden Wasserfälle des Allmibachs, die zwei Nepalstege (Dreiseilenbrücke) oder die Tyrolienne, an der man übers Wasser gleitet, der Klettersteig hinauf zur Allmenalp lässt wirklich keine Wünsche offen. Ganz wichtig: Die neue Variante mit dem Namen «Freude herrscht» ist in der Klettersteigskala als K5 eingestuft. Das heisst, dass diese Variante sehr schwierig zu begehen und daher nur für geübte und sichere Kletternde geeignet ist.
Zur SAC-Trifthütte
Die Triftbahn erschliesst mit einer abenteuerlichen Fahrt über die Triftschlucht das gleichnamige Gletschertal der Grimselwelt. Die Bergstation ist der Ausgangspunkt für eine Wanderung, die ihren Höhepunkt im Überschreiten der Triftbrücke findet. Anstatt den gleichen Weg zurück kann ein Umweg zur Windegghütte über den «Ketteliweg» (Schwierigkeitsgrad T3) oder über den «Familienweg» (T2) unter die Füsse genommen werden (Aufstieg zur Hütte zirka 30 Min.). Beim Direktabstieg von der Windegghütte zur Bergstation der Triftbahn ist Trittsicherheit gefragt. Ab der Triftbrücke führt ebenfalls die Alpine Route (Schwierigkeitsgrad T4) in drei Stunden zur SAC-Trifthütte.
Canyoning in der Massaschlucht
Die imposante 6,5 km lange Massaschlucht ist ein einzigartiges Naturphänomen aus weiss-poliertem Marmor, geformt durch die Eismassen des Grossen Aletschgletschers und dem Schmelzwasser der Massa. Für Abenteuerlustige ist die Durchquerung der Massaschlucht mittels Canyoning genau das Richtige. Mit Neoprenanzug, Helm und Klettergurt ausgerüstet folgt man auf der Tour dem Bachbett der Massa. Dazu kraxelt man über Felsblöcke, springt rund acht Meter in die Tiefe in ein glasklares Wasserbecken und seilt sich über 30 Meter in die sogenannte «Kathedrale» ab. Abenteuer pur und nichts für schwache Nerven.
Wildwasser Rafting
«Wildwasser Giarsun» heisst eine der erlebnisreichsten Wildwasser-Strecken Europas. Die Tour startet am Fusse des Flüelapass, rund 20 Kilometer flussaufwärts von Scuol. Zu Beginn führt die Bootsfahrt durch eines der entlegensten Täler der Schweiz. Während der ersten fünf Kilometer driftet man nicht nur an den Dörfern Lavin, Giarsun und dem «Schellen-Ursli»-Schauplatz Guarda vorbei, sondern auch an den sich auftürmenden 3000er-Gipfeln des Unterengadins. Danach wird der Flussverlauf einiges steiler, die Schluchtwände kommen näher, und der Fluss fliesst in die spektakuläre Giarsunschlucht rein. Ab jetzt folgt eine Stromschnelle der nächsten, in rascher Reihenfolge, während sich der Fluss durch eine Serie enger Stellen schlängelt – Spannung pur bis ganz zum Schluss.
Booster Loop
Hinter diesem Namen versteckt sich eine der verrücktesten Rutschen der Schweiz – im Aquaparc bei Genf: Nach dem Betreten der Startkapsel schliesst sich die Tür und es gibt kein Zurück mehr. Der Operator öffnet die Falltür, sodass man die Röhre runtersaust. In Sekundenschnelle erreicht man die Geschwindigkeit von 85 km/h und 3,6 G, wobei auch die Loopingrutsche nichts für schwache Nerven ist. Adrenalin-Junkies erwarten acht Sekunden, die man so schnell nicht wieder vergisst.
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