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Die Frau Wohnen

Stösst der Maximalismus nun den Minimalismus vom Thron?

07.07.2023
von Adriana Clemente

Wie auch in der Fashionwelt verändern sich die Trends rund um das Zuhause stetig. Jedes Jahr stellen Möbelhersteller sowie Designer und Designerinnen ihre Neuheiten und Trendfarben bei internationalen Messen vor. Nachhaltige Materialien, interessante Farbkombinationen, schrille Muster und Maximalismus – das sind die neuen Wohntrends für 2023.

«Mehr ist mehr»

Der in den letzten Jahren angesagte Trend des schlichten Skandinavien-Stils mit seinen geraden Linien und seiner Erschwinglichkeit ist nun definitiv Schnee von gestern. Die Möbelindustrie hat einen neuen Weg eingeschlagen, mit dem Japandi-Stil. Das beliebte und weitverbreitete skandinavische Design wird dabei durch japanische Einflüsse ergänzt. Die fernöstliche Ästhetik und die skandinavische Behaglichkeit ergeben einen schlichten Einrichtungsstil, der durch dunkle Akzente und Naturmaterialien wie hochwertigem Holz Gemütlichkeit und Wohlverbinden schafft. 

Bild: iStockPhoto/FollowTheFlow

Eine weitere Neuheit stellt der sogenannte «eklektische Stil» dar. Dabei werden gleich mehrere Einrichtungsstile kombiniert und zu einer Einheit zusammengefasst. Diese Einrichtung dürfte man in vielen Eigenheimen vorfinden: neue moderne Möbel mit alten Einzelstücken oder sogar wertvollen Erbstücken gepaart. Das Eigenheim spiegelt somit nicht einem bestimmten Stil wieder, sondern die Persönlichkeit und den Eigengeschmack der Bewohner:innen.

Eine solche Renaissance erlebt auch die Stilrichtung «Art Deco». Üppige Formen, geometrische Muster, viele Goldelemente und luxuriöse Materialien – «mehr ist mehr» wird immer öfter zum Leitgedanken der Möbelindustrie. 

Von knallig bis dezent

Farblich weisen die diesjährigen Wohntrends viele Unterschiede auf. Man könnte auch behaupten «für alle was dabei». Vor allem das Motto «Viva Magenta» steht im Fokus. Die verschiedenen Rottöne – je knalliger, desto besser – werden miteinander kombiniert und sollen für Kraft und Lebensfreude stehen. Doch in diesem Jahr soll nicht nur «rotgesehen werden», ebenfalls im Trend liegen Grün- und Blaukombinationen. Anders als «Viva Magenta» soll hierbei der Bezug zur Natur mit der einhergehenden beruhigenden Wirkung hergestellt werden. Wem diese Kombinationen zu farbenfroh sind, kann auch in diesem Jahr zu Erdtönen greifen. Vor allem «Greige» – eine Mischung aus Grau und Beige – lässt sich bei qualitativ hochwertigen Möbeln beobachten. 

Bild: iStockPhoto/Manuta

Die Angst vor Mustern ist passé

Eine Zeit lang waren musterversehene Tapeten out. Nach dieser vermeidlichen Ruhephase kehrt die vielseitige Wandbekleidung zurück – und das stärker denn je. Anders als in den 50er- oder 60er-Jahren, werden heute aber nicht mehr alle Wände tapeziert. Vielmehr fungieren Tapeten als Eyecatcher und werden bewusst an einzelnen Wänden eingesetzt. Von wilden Tiermustern bis zu geometrischen Formen – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Jedoch gilt nun auch hier die Devise «mehr ist mehr». Auch in Bezugsstoffen werden die Muster immer bunter und wilder. Wiederholt man dasselbe Muster nun in der Tapete und in den Zierkissen, hält man mit den aktuellen Trends bestens mit.  

Konsumtrends vs. Nachhaltigkeit 

Der wahrscheinlich grösste Trend in diesem Jahr ist das nachhaltige Wohnen. Seit Jahren wird dieser Aspekt in der Möbelindustrie thematisiert und mittlerweile auch vermehrt aktiv umgesetzt. Das bedeutet, dass die Einrichtungsgegenstände aus natürlichen Materialien bestehen sowie umweltbewusst verarbeitet und hergestellt werden. Doch nachhaltiges Wohnen bedeutet auch, dass erworbene Möbel langfristig genutzt und nicht ständig ersetzt werden. Zwar kann man so nicht jeden Trend mitmachen, doch lassen sich mit einer schlichten Grundmöblierung, die dem eigenen Geschmack entspricht, gewisse Komponenten eines Trends aufgreifen. Ob Kissen, Vorhänge oder die Tischdekoration: Trends können sich auch hier bemerkbar machen sowie eine neue Frische und Modernität in den Haushalt bringen, ohne dabei alles auf den Kopf zu stellen.

Mehr über Wohntrends:

Hier kommen die Wohntrends 2023
Neues Jahr, neue Wohntrends

 

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Wenig Aufwand – grosse Wirkung 

Das Rad muss nicht immer neu erfunden werden, – mit kleinen Tricks kann man dem Eigenheim schnell und einfach einen neuen Look verpassen:

  • Eine musterversehene oder bunte neue Bettwäsche schenkt dem Schlafbereich neuen Glanz.  
  • Eine grosszügige Vase auf dem Esszimmertisch mit saisonalen Blumen verziert, bringt Lebendigkeit und Farbe in die eigenen vier Wände. 
  • Vorhänge werden gerne unterschätzt: Ein neues paar Vorhänge kann dem Raum allerdings unglaublich viel Gemütlichkeit schenken.
  • Das Wohnzimmer ist so langsam öde? Indem eine Wand mit einer frischen Tapete versehen wird, ist das Problem gelöst. Keine Sorge, ein Spiegel, ein Bild oder sogar ein Möbelstück sind keine Störfaktoren für die Tapete, sondern können gemeinsam sogar echt «gekonnt» wirken! 
  • Stimmungsvolle Beleuchtung ist das A und O für das Interieur. Die Deckenleuchte ist ziemlich neu oder funktioniert noch recht gut und man möchte sie nicht ersetzen? Kein Problem, auch mit einer neuen Steh- oder Tischleuchte kann viel Licht erzeugt werden – und im gleichen Zuge hat man ein neues stilvolles Dekoobjekt. 

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