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Haushaltsgeräte, ihr Stromverbrauch und verstecktes Sparpotenzial

09.04.2022
von SMA

Laut dem Bundesamt für Energie BFE entfielen 29,3 Prozent des gesamten Energie-Endverbrauchs auf Haushalte. Nach dem Verkehr mit 32,8 Prozent sind diese somit der zweit energieintensivste Sektor. Neben Heizung und Warmwasser, die mit unterschiedlichen Energieträgern erwärmt werden, machen Haushaltsgeräte einen grossen Teil des Strombedarfs aus. Doch was verbraucht wie viel Energie*? 

Haushaltsgeräte zum kochen und backen

Küchengeräte für Koch- und Backvorgänge inklusive Apparate wie eine Kaffeemaschine haben einen Anteil von durchschnittlichen elf Prozent. Die Geräte mit dem höchsten Energiebedarf sind der Herd und der Backofen. Besonders alte Kochplatten aus Gusseisen sind regelrechte Stromfresser, während Induktionsherde die effizientesten sind und Glaskeramikherde mit anderen Energiequellen irgendwo dazwischen liegen.

Frau backt stromsparend mit Haushaltsgeräten

Zwischen den beiden Extremen besteht eine Energieverbrauchsdifferenz von etwa 40 Prozent. Beim Kochen lässt sich der Verbrauch neben der Technik vor allem durch den Umgang mit Kochtöpfen und der Dunstabzugshaube steuern. Wer mit geschlossenen Töpfen kocht, spart beispielsweise Energie sowohl beim Herd als auch beim Abzug. Um Wasser zu erhitzen, sind Wasserkocher um einiges energieeffizienter als Herde. Für alle Kochmethoden gilt, dass Verkalkungen und Verschmutzungen den Ressourcenverbrauch erhöhen.

Beim Betrieb eines Backofens spielt ebenso die Bauart sowie das Alter die grösste Rolle. Mit simplen Tricks lässt sich aber Energie sparen. Der einfachste Tipp hierbei ist, immer mit Umluft, statt Ober- und Unterhitze zu backen. Dies spart rund 15 Prozent Energie, bei gleichbleibender Backzeit – und man kann erst noch mehrere Bleche gleichzeitig benutzen. Bei den meisten Speisen aus dem Backofen stellt das Vorheizen ausserdem eine unnötige Verschwendung von 20 Prozent mehr Stromverbrauch dar. In der Regel reicht auch die Restwärme aus, wenn man bereits fünf Minuten vor Ende den Ofen ausschaltet. 

Strom sparen im Kühlschrank

Ähnlich wie die Koch- und Backgeräte, verbraucht ein Kühlschrank (mit oder ohne Gefrierteil) nochmals etwa einen Zehntel des Gesamtstroms. Ein separates Gefriergerät würde mit abermaligen sieben Prozent zu Buche schlagen. Jedoch lässt sich durch den richtigen Umgang auch bei Kühlgeräten viel Energie einsparen: beim Kauf auf die Energieetikette achten, im kühlsten Raum aufstellen, Temperatur auf sieben Grad Celsius respektive -18 Grad bei Gefrierabteilen einstellen.

Regelmässiges Abtauen und Putzen kann den Energiebedarf genauso senken. Ausserdem sollte man Lebensmittel fachgerecht verstauen. Das heisst Essensreste erst abkühlen lassen, auf der geeigneten Ebene einräumen und Gefrorenes im Kühlabteil auftauen. Diese Tipps senken nicht nur den Stromverbrauch, sondern erhöhen ebenso die Haltbarkeit der Lebensmittel. 

Geschirrspüler

Mittlerweile gehört zum Allgemeinwissen, dass ein Geschirrspüler effizienter bezüglich Wasser und Strom ist als der Handabwasch. Nichtsdestotrotz macht dieser nochmals einen Stromverbrauch von neun Prozent in der Küche aus. Der richtige Umgang ist natürlich auch hier entscheidend. Der Spüler sollte nur gut gefüllt, aber nicht überladen, genutzt werden. Das Geschirr vorzuspülen ist derweil nicht nötig, lediglich grobe Reste sollten entfernt werden.

Bei der Wahl des Programms sollte man auf niedere Temperaturen oder Sparprogramme setzen. Trotz der längeren Spüldauer reinigen diese gründlicher und schonen die Umwelt. Zudem sollte die Maschine immer mit genügend Regeneriersalz aufgefüllt sein. So werden Kalkablagerungen und dadurch Effizienzeinbussen verhindert. 

Unterhaltungselektronik

Diverse Unterhaltungsgeräte machen ebenfalls einen grossen Posten von rund neun Prozent aus. Dazu gehören Fernseher, DVD-Player, Spielekonsolen und diverse HiFi-Apparaturen. Insbesondere Heimkinoanlagen sind energieintensiv und können den Stromverbrauch mehr als verdoppeln. Dies betrifft speziell Geräte, die nach Gebrauch nicht ausgeschaltet werden und im Stand-by-Modus verweilen.

Zudem gilt die Faustregel, dass akkubetriebene Elektronik weniger Strom verbraucht als netzbetriebene. Eine Besonderheit der Unterhaltungselektronik besteht darin, dass sich im Gegensatz zu Küchengeräten der Umstieg auf ein neuwertiges Gerät energietechnisch nicht lohnt. Denn die Ressourcen, welche die Elektronik während der Lebensdauer verbraucht, sind kleiner als die graue Energie, die für Herstellung und Transport benötigt wird. Unterhaltungselektronik jeglicher Art sollte also so lange wie möglich genutzt werden.

Waschmaschine und Tumbler

Beinahe gleichauf mit Unterhaltungsgeräten folgt der Waschturm. Die Waschmaschine beansprucht etwa acht Prozent des Stromverbrauchs für sich, währenddessen der Tumbler gar neun Prozent erfordert, wenn zwei Drittel der Kleidung im Wäschetrockner landen. Den Gesamtstromverbrauch kann man dadurch senken, dass man die Waschmaschine stets füllt, das Waschmittel angemessen dosiert, tiefe Temperaturen von 20 bis 30 Grad und keine Kurzprogramme wählt.

Niedertemperatur und Sparprogramme schonen als Nebeneffekt auch die Kleidung. Auf den Wäschetrockner verzichtet man bestenfalls ganz oder zumindest auf das «Extratrocken»-Programm. Bei der Anschaffung kann man bei Tumblern auf die Sensorik achten. Damit ausgestattete Modelle messen die Feuchtigkeit der Wäsche und passen die Trocknungszeit automatisch an.

*Die Daten basieren auf einem Zweipersonenhaushalt in einer Mehrfamilienhauswohnung nach Nipkow, Jürg. «Typischer Haushalt-Stromverbrauch». ARENA, 2013.

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