Immobilien-Crowdinvesting bietet Anlegern die Möglichkeit, bereits mit kleinen Investitionsbeträgen vom Boom des Immobilienmarktes zu profitieren. Marc Laubenheimer ist Geschäftsführer der Immobilien-Crowdinvesting-Plattform Engel & Völkers Digital Invest in Berlin und spricht im Interview über Herausforderungen in der Coronapandemie und die Zukunft digitaler Immobilieninvestments.
Marc Laubenheimer, derzeit gibt es für Anlegende nur wenige Möglichkeiten einer Geldanlage mit einigermaßen attraktiver Rendite. Ist Immobilien-Crowdinvesting die Lösung?
Zumindest dürfte aus Anlegersicht die Möglichkeit, sich ohne Kursschwankungen über die Crowd an den Chancen eines Immobilieninvestments zu beteiligen, weiter an Attraktivität gewinnen. Sparanlagen werden ja praktisch gar nicht mehr verzinst und die Aktienmärkte sind in Coronazeiten sehr starken Schwankungen unterworfen. Aber bevor eine Person ihr Geld im Crowdinvesting anlegt, sollte sie sich natürlich gut über diese Anlageform, die damit verbundenen Chancen und Risiken und auch das konkrete Projekt informieren – denn nur wer gut informiert ist, kann sinnvolle Entscheidungen treffen.
Spüren Sie die Auswirkungen der Corona-Situation auf Ihr Geschäft?
Tatsächlich war 2020 unser bisher bestes Jahr. Von den insgesamt über 100 Mio. Euro, die wir seit der allerersten Crowdfinanzierung im Sommer 2017 für unsere bisher 44 Immobilien-Projekte vermittelt haben, stammen knapp 50 Mio. Euro allein aus Projekten des vergangenen Jahres. Damit waren wir zum Jahresende 2020 die nach Volumen zweitgrößte Plattform in Deutschland. Im internen Vergleich konnten wir unser Platzierungsvolumen gegenüber 2019 um über 135 Prozent steigern – und das in dem sehr herausfordernden Marktumfeld 2020, in dem viele etablierte Wettbewerber*innen mit signifikanten Platzierungsrückgängen zu kämpfen hatten.
Worauf führen Sie diesen Erfolg zurück?
Ich bin mir sicher, dass sich unser aufwendiges Prüfprozedere gerade im vergangenen Jahr ausgezahlt hat: Bei Engel & Völkers Digital Invest wird jedes Projekt in einem eigens entwickelten Prozess und zusammen mit einer Vielzahl an unabhängigen externen Gutachter*innen analysiert. Von 20 Projekten, die wir prüfen, schafft es im Schnitt nur eins auf die Plattform. Ergänzend sind wir gemeinsam mit institutionellen Partnern an jedem Projekt zu mindestens zehn Prozent beteiligt – mit dieser Herangehensweise haben wir in den vergangenen Jahren mehr und mehr Anleger*innen überzeugen können.
Wirtschaftlicher Erfolg ist das eine – viele Unternehmen haben mittlerweile aber begrüßenswerterweise auch begonnen, ihre Nachhaltigkeit zu hinterfragen. Wie ist Engel & Völkers Digital hier aufgestellt?
Das Thema »ökologischer Fußabdruck« ist für uns natürlich auch ganz weit vorn bei den Prioritäten. Wir haben in diesem Bereich als erstes Etappenziel zahlreiche interne Umstellungen vorgenommen, die kürzlich mit einer DIQP-Zertifizierung als »klimaneutrales Unternehmen« ihren Abschluss fanden. Als nächsten Schritt peilen wir die Forschung und die Kommunikation zu Nachhaltigkeitsthemen mit Immobilienbezug an. Zum Beispiel erstellen wir aktuell eine Branchenstudie zum Thema »Nachhaltiges Bauen«. Das Wissen, das wir uns hierdurch aneignen, hilft uns, das nächsthöhere Unternehmensziel zu erreichen, nämlich trotz Gewinnorientierung einen positiven Beitrag für das Klima zu leisten. Auch viele Projektentwickler*innen, die wir begleiten, haben dieses Thema ganz vorne auf der Agenda.
Weitere Informationen: www.ev-digitalinvest.de
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