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Ist Chancengleichheit eine Frage des Geschlechts?

01.07.2018
von SMA

Die Beweise sind unwiderlegbar. Unternehmen mit geschlechtergerechten Teams sind nachhaltig erfolgreicher. Länder, die Chancengleichheit für Männer und Frauen im wirtschaftlichen, sozialen und politischen Bereich bieten, gehören zu den reichsten, demokratischsten und integrativsten Gesellschaften.

Wo steht die Schweiz heute in Bezug auf die Gleichstellung? Die schweizerische Lohnstrukturerhebung zeigt, dass Frauen für eine gleichwertige Arbeit im privaten Sektor durchschnittlich 19.5 Prozent und im öffentlichen Sektor 16.6 Prozent weniger verdienen als Männer. Gemäss dem Bundesamt für Statistik arbeiten derzeit 60 Prozent der erwerbstätigen Frauen Teilzeit. Die folgenden drei Gründe erklären dies. Kein bezahlter Vaterschaftsurlaub, 37.9 Prozent des durchschnittlichen Einkommens betragen die Netto-Kinderbetreuungskosten (Economist Glass Ceiling Index). Des weiteren fehlt es an Frauen in Führungspositionen, die als Vorbildfunktion dienen.

Um die Geschlechtergleichstellung am Arbeitsplatz zu schliessen, hat EDGE-Certification mit verschiedenen Organisation in 50 Ländern zusammengearbeitet. Dabei stützt sich EDGE auf die folgenden Säulen. Verteilung der Geschlechter, Bezahlung, effektive Unternehmensreglemente und –praktiken um gerechte Karrieremöglichkeiten und eine integrative Kultur zu gewährleisten. Die Schweizer Unternehmen, welche von EDGE zertifiziert wurden, gehören zu den wettbewerbsfähigsten Organisationen.

Ikea macht’s vor

Ikea Schweiz, die einzige Firma ausgezeichnet mit der höchsten EDGE-Zertifizierungsstufe EDGE Lead, ist der festen Überzeugung, dass gemischtgeschlechtliche Teams bessere Leistungen erbringen und wirtschaftlich erfolgreicher sind. Neben Lohngleichheit und ausgewogener Vertretung in Führungspositionen bietet Ikea zwei Monate bezahlten Vaterschaftsurlaub an. Simona Scarpaleggia, CEO von Ikea Schweiz, sagt: «Wir wollen ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem sich sowohl Männer als auch Frauen die elterliche Fürsorge teilen und ein ausgeglichenes Berufsleben führen können. Wieso tun wir das? Weil wir an die Geschlechtergleichheit glauben und an den Wert der geteilten Verantwortung.»

Die Schweizer Unternehmen, welche von EDGE zertifiziert wurden, gehören zu den wettbewerbsfähigsten Organisationen.

Die Entwicklung einer starken Pipeline weiblicher Talente steht für die Deutsche Bank im Vordergrund. Peter Hinder, CEO Deutsche Bank (Schweiz) AG und Head Wealth Management EMEA meint: «Der Finanzsektor ist nicht bekannt für einen hohen Frauenanteil in Führungspositionen. Um wettbewerbsfähig zu sein und um dem demographischen Wandel Rechnung zu tragen, müssen wir die besten Arbeitskräfte rekrutieren. Bei den jüngsten Beförderungen haben wir einen gleichen Anteil von Frauen und Männern auf allen Ebenen und Funktionen erreicht. Wir wollen den Weg der Geschlechtergleichstellung weitergehen.»

AXA Services setzt auf flexible Arbeitsmodelle. «Wir bei AXA Services sind davon überzeugt, dass eine vielfältige Belegschaft einen reellen geschäftlichen Nutzen bringt. Das Angebot von flexiblen Arbeitszeitmodellen unterstützt unsere Mitarbeiter dabei, ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit zu schaffen. Ich bin mir sicher, dass unser ‹Flexwork-Angebot› einem Bedarf entspricht und dies wird uns dabei unterstützen künftig eine noch vielfältigere Belegschaft anzuziehen», sagt Andreas Dietz, Regional Director Integration, Operations & Transformation bei AXA IT Switzerland.

Fragen ist nicht verboten

Wenn Sie sich also das nächste Mal auf eine Stelle bewerben, fragen Sie, was die Organisation unternimmt, um die Geschlechtergleichstellung am Arbeitsplatz zu erreichen. Ihre beruflichen Entwicklungsperspektiven, egal ob Sie ein Mann oder eine Frau sind, werden sehr unterschiedlich sein, je nachdem, was die Antwort ist.

Text: Aniela Unguresan

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