innovation
Innovation

Durch Megatrends die Zukunft klarer sehen

26.02.2021
von Kevin Meier

In der Zukunftsforschung sind nicht nur Trends ein wichtiges Prognoseinstrument, sondern auch die Megatrends. Ein Einblick, wie diese Unternehmen die Zukunft aufzeigen. 

Der Begriff «Megatrends» ist vor allem durch den Autor John Naisbitt und seinem Bestseller Megatrends geprägt. Seitdem ist der Begriff ein fester Bestandteil der Zukunftsforschung. Ganz allgemein, handelt es sich bei Megatrends um übergeordnete Entwicklungen, die unsere Welt durchläuft. Wenn man die Veränderungen aus der Perspektive von übergeordneten Entwicklungen betrachtet, ergeben sich dadurch einige Vorteile. Die Sicht von Megatrends macht die Zukunft prognostizierbarer, wie auch der Zukunftsforscher Georges T. Roos bestätigt: «Durch Megatrends weiss man etwas über die zukünftigen Rahmenbedingungen und kann etwas voraussagen.» Insbesondere für Unternehmen stellen deshalb Megatrends eine Vorbereitungsmöglichkeit für die Zukunft dar.

Megatrends sind von einfachen Trends zu unterscheiden. Wie erwähnt sind Megatrends übergeordnete Entwicklungen und damit auch durch eine langfristige Dauer geprägt. Sie halten für mindestens einige Dekaden und länger an. Zudem durchdringen sie alle Lebensbereiche: Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Kultur und das Privatleben. In der Wirtschaft sind auch alle Unternehmen jeder Branche betroffen. Diese Ubiquität erlaubt auch, Megatrends aus vielen unterschiedlichen Blickwinkel zu betrachten und Lehren aus ihnen zu ziehen. 

Komplexe Muster

Megatrends sind aber nicht separate, nebeneinander verlaufende Strömungen. «Sie sind auch immer wieder miteinander verflochten», erläutert Roos. Typischerweise verstärken sich gewisse Phänomene gegenseitig oder laufen zuweilen einander entgegen. Das bedeute aber nicht, dass sich Megatrends aufheben, sondern dass sich bei Zielkonflikten Herausforderungen durch die Entwicklungen akzentuieren. Dazu kommt, dass jeder Trend auch einen Gegentrend mit sich zieht. Beispielsweise gibt es beim Megatrend der Globalisierung auch Bereiche, die eher eine Regionalisierung begünstigen. Dennoch beweist der Megatrend aber eine stärkere Zugkraft als der Gegentrend.

Megatrends im Kontext der Wirtschaft

Generell beschreiben Megatrends die derzeitigen und zukünftigen Rahmenbedingungen eines jeden Unternehmens. Momentan ist das Geschäftsumfeld vor allem durch die Megatrends Digitalisierung, Globalisierung, Transparenz, Ökologisierung, demografischer Wandel und, im Kontext der Belegschaft, die Individualisierung. Die Zukunft hält natürlich viele Überraschungen und Unvorhersehbares bereit. Aber gerade Megatrends können laut Roos eine gewisse Planbarkeit zurückgeben: «Bei Megatrends kann man mit einer gewissen Sicherheit davon ausgehen, dass die Dinge so laufen werden.» Wenn Unternehmen sich dieser übergeordneten Entwicklungen bewusst sind und sich fragen, was sie individuell für sie bedeuten, dann kann man gewisse Entwicklungen antizipieren und darauf reagieren. 

Die wichtigsten Megatrends

  • Digitalisierung: Analoges wird zunehmend in digitale Formate verarbeitet.
  • Globalisierung: Individuen, Gesellschaften, Institutionen und Staaten verflechten sich weltweit.
  • Demografischer Wandel: Die Alterung der Bevölkerung sowie deren Wachstum.
  • Individualisierung: Übergang von Fremd- zur Selbstbestimmung in allen Bereichen.
  • Transparenz: Die Offenlegung von Daten, Strukturen und Interessen.
  • Ökologisierung: Klimawandel und Ressourcenknappheit verlangen mehr Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit.
  • Gesundheitsexpansion: Die Bevölkerung wird immer gesünder und zeigt wachsendes Interesse an Gesundheit.

Text Kevin Meier

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vorheriger Artikel Dr. Matthias Leuenberger: «Die Schweiz ist einer unserer wichtigsten Standorte für Forschung und Entwicklung»
Nächster Artikel Mit Innovationskraft Ressourcenmangel ausgleichen