biowissenschaftlerin  pipette. symbolbild frauen in mint
iStock/sturti
Die Frau Karriere Bildung

Frauen gestalten in MINT die Zukunft mit

29.03.2025
von Aaliyah Daidi

Trotz wachsendem Bewusstsein und zahlreichen Initiativen sind Frauen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) unterrepräsentiert. Die Gründe dafür sind vielfältig: mangelndes Selbstvertrauen, fehlende weibliche Vorbilder sowie tief verwurzelte gesellschaftliche Stereotypen. Um mehr Frauen für MINT-Berufe zu begeistern, braucht es gezielte Massnahmen, die das Selbstbewusstsein stärken, Vielfalt sichtbar machen und alte Narrative aufbrechen.

Herausforderungen

Viele junge Frauen wachsen mit dem Eindruck auf, dass technische oder naturwissenschaftliche Berufe für sie unrealistisch sind. Dieser Mythos wird durch einseitige Rollenvorbilder in Medien und Gesellschaft verstärkt. Mädchen erleben in der Schule oft eine unterschwellige Entmutigung, beispielsweise wenn ihnen weniger technisches, naturwissenschaftliches Talent zugeschrieben oder ihr Interesse an MINT-Fächern als untypisch betrachtet wird. Die Gesellschaft neigt noch immer zu stereotypischen Denkweisen der Geschlechtereinteilung.

Der Mangel an weiblichen Vorbildern im MINT-Bereich führt dazu, dass junge Frauen sich in diesem Feld unterrepräsentiert fühlen. Dementsprechend wählen sie seltener einen Karriereweg im MINT-Bereich.

Die Rolle der Eltern und Lehrkräfte

Um dem entgegenzuwirken, spielen Eltern und Lehrkräfte eine entscheidende Rolle. Sie können junge Frauen bestärken, ihre Neugier für Naturwissenschaften und Technik zu entfalten, und ihnen berufliche Perspektiven aufzeigen. Schon im frühen Kindesalter ist es wichtig, Kindern die Türen zu den Naturwissenschafts- und Technologiewelten zu öffnen – sei es durch Experimentierkästen, Kurse oder einen Besuch im Museum.

Lehrkräfte sollten den Unterricht so gestalten, dass sich auch Mädchen in MINT-Fächern selbstbewusst entwickeln können. Studien zeigen, dass viele von ihnen schon im Grundschulalter das Vertrauen in ihre mathematischen Fähigkeiten verlieren – selbst wenn ihre Leistungen denen der Jungen entsprechen oder diese sogar übertreffen. Dieses mangelnde Selbstvertrauen kann dazu führen, dass sie sich später seltener für MINT-Fächer entscheiden.

Ein weiterer Schritt wäre der Abbau von stereotypischen Vorurteilen in Lehrmaterialien. Viele junge Kinder nehmen MINT-Berufe als «streberhaft» wahr, was oft als negativ interpretiert wird. Dieses Bild kann vor allem von Eltern und Lehrkräften verändert werden. Dies, indem schon im jungen Alter beigebracht wird, dass MINT-Berufe wichtig sind und von allen ausgeübt werden können.

Selbstbewusstsein

Einer der Gründe, weshalb sich junge Frauen MINT-Felder nicht zumuten, liegt in ihrer persönlichen Einschätzung. Viele glauben, dass ihre Leistungen nicht den Anforderungen entsprechen oder stufen diese Berufe als männlich ein. Diese Selbstselektion verringert das Interesse und Engagement der Frauen. Deshalb ist es wichtig, das Selbstbewusstsein der Frauen zu stärken und ihnen aufzuzeigen, dass mehr Frauen im MINT-Bereich benötigt werden.

MINT-Berufe attraktiver machen

Die vielfältigen Chancen und kreativen Gestaltungsmöglichkeiten dieser Berufe sollten hervorgehoben werden, um MINT-Berufe für Frauen attraktiver zu gestalten. Unternehmen können dazu beitragen, indem sie weibliche Erfolgsgeschichten sichtbar machen und gezielt Frauen für Führungspositionen in MINT-Bereichen fördern.

Programme oder Projekte wie Mentoring-Initiativen, MINT-Netzwerke oder spezielle Stipendien sind effektive Massnahmen, um Frauen auf ihrem Karriereweg zu fördern und zu unterstützen. Flexiblere Arbeitsmodelle und eine familienfreundliche Unternehmenskultur können ebenfalls dazu beitragen, dass Frauen langfristig in diesem Feld bleiben und sich wohlfühlen.

Der gesellschaftliche Einfluss von MINT-Berufen

Ein zentraler Aspekt der MINT-Förderung ist es, Frauen zu zeigen, welche gesellschaftlichen Einfluss in MINT-Berufen haben. Ob Klimawandel, Digitalisierung oder Gesundheitsforschung – viele zentrale Herausforderungen der heutigen Zeit lassen sich nur durch innovative wissenschaftliche und technologische Lösungen bewältigen. Ingenieur:innen entwickeln nachhaltige Energiequellen, Informatiker:innen programmieren KI-Systeme für medizinische Diagnosen und Naturwissenschaftler:innen erforschen neue Medikamente.

Zusätzlich beeinflussen MINT-Berufe soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit. Technologie kann Bildung zugänglicher machen, Umweltprobleme bekämpfen und die Lebensqualität aller Menschen verbessern. Indem mehr Frauen in diesen Bereichen arbeiten, wird sichergestellt, dass technologische Entwicklungen die Vielfalt der Gesellschaft widerspiegeln und Lösungen für alle Menschen geschaffen werden.

Chancen für Quereinsteigerinnen

Der Zugang zu MINT-Berufen muss nicht nur über klassische Bildungswege erfolgen. Immer mehr Programme bieten Quereinsteigerinnen verschiedene Möglichkeiten, in MINT-Berufe zu wechseln. Weiterbildungen, berufsbegleitende Studiengänge und Kurse helfen Frauen, auch später im Leben eine Karriere in MINT-Bereichen zu beginnen.

Um mehr Frauen für MINT-Berufe zu begeistern, müssen tief verankerte Stereotypen überwunden, Vorbilder sichtbarer gemacht und gezielte Fördermassnahmen etabliert werden. Eltern, Lehrkräfte und Unternehmen müssen ein Umfeld schaffen, in dem Frauen den MINT-Bereich als selbstverständlichen und attraktiven Karriereweg betrachten.

Für die gesellschaftliche und technologische Entwicklung sind MINT-Bereiche essenziell. Innovationen sind der Schlüssel zur Besserung der Lebensbedingungen und Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen. Es ist wichtig, dass Frauen gleichermassen ihren Einfluss einbringen können, um so eine positive Zukunft zu gestalten.

Letztlich geht es nicht nur darum, Frauen für MINT zu begeistern, sondern darum, eine inklusive Gesellschaft zu schaffen, in der alle Talente geschätzt und gefördert werden – zum Vorteil aller.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vorheriger Artikel Die häufigsten Infektionen der Frau und deren Bekämpfung
Nächster Artikel Finanzielle Unabhängigkeit: Selbstbestimmt heisst eigenverantwortlich