symbolbild soziale berufe
iStockphoto/Biserka Stojanovic
Ausbildung Weiterbildung Bildung

Soziale Berufe: Jobs mit Sinn

18.03.2023
von SMA

Helfen, retten, pflegen und schützen. In einem sozialen Beruf begegnet man jeden Tag Menschen und Schicksalen.

Die Polizei – dein Freund und Helfer. Das ist wohl der einprägsamste Slogan, den die Polizei je kreiert hat. In die Jahre gekommen zwar, aber immer noch brandaktuell. Ausser: Längst ist der Beruf nicht mehr männerdominiert. Jeden Tag sind da fast so viele Freundinnen und Helferinnen unterwegs. Und sie helfen nicht nur Menschen. Ab und zu muss auch der Verkehr gestoppt werden, um eine Entenfamilie über die Zürcher Bellerivestrasse zurück in den See zu lotsen. Oder eine Kuh muss nach Hause begleitet werden, die ausgerissen ist, um sich mal an der Bahnhofstrasse umzusehen.

Polizistinnen und Polizisten sind also nicht jeden Tag mit erhobener Pistole auf Verbrecherjagd, so wie die Kommissare im Tatort am Sonntagabend. Sie leisten Dienst für die Menschen und das Gemeinwesen, wie es in der Amtssprache heisst. Mit diesem Auftrag sorgen sie für die öffentliche Sicherheit, für Ruhe und Ordnung sowie für die Einhaltung der Gesetze.

Spannende Ausbildung in sozialen Berufen

Die Polizei-Ausbildung ist in der Schweiz sicherlich einer der spannendsten Berufswege, den ein junger Mensch einschlagen kann. Sie dauert in der Regel rund drei Jahre und teilt sich in theoretische und praktische Module auf. Besonders abwechslungsreich dürfte dabei sein, dass die Auszubildenden schon ab dem zweiten Modul tiefe Einblicke in den Polizeialltag erhalten und so den «echten» Dienst miterleben können. Darüber hinaus kann man sich bereits während der Ausbildung über einen anständigen Lohn freuen, der mit Abschluss der Ausbildung noch einmal deutlich steigt. Anschliessend stehen viele Karrierewege offen – so kann beispielsweise eine Ausbildung zum Hundeführer oder bei einer anderen Spezialeinheit absolviert werden.

Bei Verkehrsunfällen, Verbrechen oder Grossanlässen ist die Polizei auf die verlässliche Zusammenarbeit mit Rettungskräften angewiesen.

Von den Profis lernen

Bei Verkehrsunfällen, Verbrechen oder Grossanlässen ist die Polizei auf die verlässliche Zusammenarbeit mit Rettungskräften angewiesen. Auch in diesem Bereich gibt es viele Möglichkeiten für Leute, die sich in einem sozialen Beruf für die Allgemeinheit einsetzen wollen. Die Lehrgänge für diplomierte Rettungssanitäter:innen, Transportsanitäter:innen und Berufsfeuerwehrfrau oder -mann werden an der Höheren Fachschule für Rettungsberufe angeboten, die für die ganze Schweiz zuständig ist. Das Ausbildungsprogramm bereitet die Absolvierenden auf die herausfordernden Berufe vor. Die Lehrkräfte sind Profis – das garantiert eine praxisorientierte Ausbildung.

Mit Blaulicht ans Ziel

Wenn der Krankenwagen mit Blaulicht und ohrenbetäubendem Martinshorn vorbeibraust, versuchen Rettungssanitäter so schnell wie möglich an den Ort des Geschehens zu kommen. Denn wenn sie alarmiert werden, gilt es ernst und es zählt jede Minute, um verletzten Personen oder akut erkrankten zu helfen und sie schnellstmöglich ins Spital zu bringen. Wenn ein Alarm eingeht, schiesst selbst den routiniertesten Teams das Adrenalin in die Adern. Oft wissen sie nicht, was sie genau antreffen werden. Die Crew am Telefon der Sanitätszentrale fragt zwar alle Anrufenden, was passiert sei. Aber die Situation einer verunfallten Person einzuschätzen ist für Laien nicht einfach, zumal sie oft unter Schock stehen.

Unter Druck schnell helfen

Beim Eintreffen am Notfall- oder Unfallort verschaffen sich Rettungssanitäterinnen sofort einen Überblick über die Situation. Sie sind die ersten Ansprechpersonen für Patient:innen und ihre Angehörigen und gehen auf deren Bedürfnisse ein. Sie übernehmen die Sicherung der Umgebung, die Einsatzleitung sowie die erste medizinische Versorgung. Sie müssen schnell und unter Druck den Gesundheitszustand einer Patientin beurteilen und nötige Massnahmen einleiten. Dazu gehören Massnahmen wie Beatmen, Defibrillieren, Verabreichen von Infusionen, Medikamenten und Herzmassagen. Anschliessend wird die Patientin ins Spital transportiert – je nach Zustand mit oder ohne Blaulicht – und während der Fahrt medizinisch versorgt und überwacht.

Doch nicht immer kann die Ambulanz rechtzeitig vor Ort sein. Und auch die 15-Minuten-Regel ist in vielen Regionen in Gefahr – innerhalb dieser Zeitspanne müssten die Rettungskräfte vor Ort sein. Der Mangel an Sanitäterinnen und Sanitäter ist in der Schweiz wie in fast allen Pflegeberufen schon lange ein Problem. Kaum ein Rettungsdienst klagt nicht darüber, wie ausgetrocknet der Stellenmarkt ist. Nur fünf bis zehn Jahre beträgt laut Schätzungen der Betriebe die durchschnittliche Verweildauer im Beruf. Dabei handelt es sich eigentlich um einen Traumberuf und das Interesse an der Ausbildung ist gross.

Die Ausbildung zum Rettungssanitäter, zur Rettungssanitäterin ist eine gute Gelegenheit für eine spannende und mutige Neuorientierung im Berufsleben. Voraussetzungen sind eine abgeschlossene Berufslehre, der Führerausweis der Kategorie B und eine bestandene Eignungsabklärung.

Beruf als Basis

Bürostuhl oder Feuerwehr? «Beides natürlich», werden viele antworten. Sie arbeiten am PC und rennen los, sobald der Alarm losgeht. Ohne die Milizfeuerwehr befände sich die Schweiz in grossen Schwierigkeiten. Der Schutz vor Feuer, Naturkatastrophen und anderen Ereignissen lastet fast ausschliesslich auf den Schultern von Freiwilligen. Was motiviert diese, ihre Freizeit zu jeder Tages- und Nachtzeit in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen? Sie tun es in erster Linie, weil sie sich in der Gemeinde engagieren und dabei Menschen helfen wollen. Und die Ausbildung nützt auch fürs Privatleben, weil man beispielsweise lernt, Unfälle zu verhindern, Erste Hilfe zu leisten und gefährliche Situationen richtig einzuschätzen. Aber Achtung: Auch in den Freiwilligen-Korps ist eine gewisse Überalterung festzustellen, die Jungen drängen nicht zur Feuerwehr.
Andere wieder packt die Begeisterung so richtig bei der freiwilligen Brandbekämpfung und bewerben sich um eine Ausbildung als Berufsfeuerwehrmann oder -frau mit eidgenössischem Fachausweis. Der Lehrgang dauert drei Jahre. Aufnahmebedingungen sind eine abgeschlossene Berufslehre, ein einwandfreier Leumund, eine solide Gesundheit und Schwimmtauglichkeit.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vorheriger Artikel «Unser Mediationslehrgang ist das Original»
Nächster Artikel Zukunftstauglichkeit üben