Fonds, Obligationen und Co. stellen klassische Anlagevehikel, die mal mehr, mal weniger Erfolg garantieren. In diesem Beitrag soll es darum gehen, in welche alternativen Bereiche oder Güter man anlegen kann, um das eigene Vermögen zu mehren – oder zumindest zu diversifizieren.
In einer sich ständig wandelnden Wirtschaftswelt suchen Investorinnen und Investoren kontinuierlich nach neuen Möglichkeiten, um ihr Geld anzulegen. Während Aktien, Anleihen und Sparbücher zu den bekanntesten Anlageformen zählen, gibt es eine Vielzahl anderer spannender Optionen. Doch zugegeben: Die erste Möglichkeit, mit der man das eigene Vermögen sicher und gewinnbringend anlegen kann, ist kein Paradebeispiel für eine kreative Investmentstrategie. Dennoch muss sie angesichts ihrer hohen Relevanz für Anlegerinnen und Anleger erwähnt werden: die Anlage in Immobilien. Die Vorteile sind bekannt, immerhin zählen Immobilien nach wie vor zu den stabilsten und zuverlässigsten Anlageformen überhaupt. Ob ein Haus, eine Wohnung oder ein Grundstück – das Investieren in Immobilien verspricht oft eine stabile Wertsteigerung über Jahre hinweg. Ausserdem bieten Mieterträge einen kontinuierlichen Cashflow.
Im Gegensatz zur Immobilienanlage ist das Investment in die zweite Kategorie deutlich ausgefallener und glamouröser: die Geldanlage in Schmuck. Denn Schmuck, insbesondere solcher, der aus Edelmetallen gefertigt oder mit seltenen Edelsteinen versehen ist, kann nicht nur eine ästhetische Freude bereiten, sondern auch eine attraktive Rendite bringen. Schliesslich steigen Preise für Gold, Platin und seltene Edelsteine im Laufe der Zeit tendenziell an und gut erhaltene Stücke können erhebliche Sammlerpreise erzielen. In diesem Segment erfreuen sich auch hochwertige Uhren grosser Beliebtheit. Dass vor allem die erlesenen, mechanischen Stücke aus Schweizer Manufaktur als besonders wertvoll gelten, muss nicht näher ausgeführt werden.
Ein Stück Zeitgeschichte auf Rädern
Wie wäre es mit einer Wertanlage, die nicht nur an Wert gewinnt, sondern auch der heimischen Garage Glanz verleiht – und darüber hinaus in hohem Masse Nostalgie versprüht? Genau diese Vorzüge bieten Oldtimer. Für Autoliebhaber:innen gibt es kaum eine schönere Wertanlage als die eleganten Fahrzeuge vergangener Zeiten. Modelle von berühmten Marken, die sich in gutem Zustand befinden, können im Laufe der Jahre erheblich an Wert gewinnen. Allerdings sind Wartung und Pflege dieser Klassiker oft kostspielig und setzen sehr spezifische Fachkenntnisse voraus. Ebenfalls über einen gewissen Grad an Expertise sollte man verfügen, wenn man erlesene Weine als Anlageobjekt ins Auge fasst. Wer sich auskennt, kann aber durchaus Rendite einfahren, denn schliesslich gewinnen Weine mit der Zeit sowohl an Reife als auch an Wert. Besonders gefragt sind seltene Jahrgänge sowie Erzeugnisse aus berühmten Anbaugebieten. Um ein etwas extremes Beispiel zu nennen: 2021 bezahlte der Unternehmer Don Steiner für eine Jeroboam-Flasche eines Cabernets von The Setting Wines aus dem Napa Valley eine Million US-Dollar. Dies ist der höchste Betrag, für den jemals eine einzelne Flasche Wein den Besitzer gewechselt hat – Weltrekord. Diese grosse Sechs-Liter-Abfüllung existiert nur ein einziges Mal auf der Welt, was sie zu einem wertvollen Unikat macht.
Künstlerischer oder monetärer Wert?
Ob Gemälde, Skulpturen oder Fotografien – Kunst hat das Potenzial, erhebliche Wertsteigerungen zu erleben. Der Kunstmarkt kann allerdings äusserst volatil sein, weswegen es ratsam ist, sich vor einem Kauf ausführlich zu informieren und beraten zu lassen. Dass die Welt des Kunsthandels verschiedene extravagante Superlative bereithält, beweist unter anderem das Beispiel des Gemäldes «Salvator Mundi». Dieses beeindruckende Ölgemälde, dessen Name «Erlöser der Welt» bedeutet, wurde von Leonardo da Vinci auf die Leinwand gebannt und hält den Rekord als kostbarstes Gemälde weltweit. Im Jahr 2017 wechselte es für unglaubliche 450,3 Millionen US Dollar im Auktionshaus Christie’s in den Besitz von Mohammed bin Salman. Keine schlechte Wertsteigerung für ein Gemälde, das 1958 bei Sotheby’s London für gerade einmal 45 Britische Pfund unter den Hammer kam.
Ein anderes interessante Beispiel für die Irrungen und Wirrungen des Kunstmarktes liefert der Street-Art-Künstler Banksy. Im Herbst 2018 verblüffte er die Kunstwelt, indem er sein Bild «Girl with Balloon» während einer Sotheby‘s Auktion per Fernsteuerung schredderte. Diese kontroverse Aktion rückte das Werk erneut ins Rampenlicht. 2021 wurde das zerschnittene Kunststück unter dem Namen «Love is in the Bin» (Die Liebe ist im Eimer) für beeindruckende 18,5 Millionen Pfund versteigert, ein deutlicher Anstieg gegenüber dem ursprünglichen Wert von 1,1 Millionen Pfund. Das Tragisch-Komische an der ganzen Sache: Die Schredder-Aktion war ursprünglich als Kritik an der Kunstindustrie geplant, führte paradoxerweise aber zum Wertanstieg des Bildes.
Auch kleine Sammlerstücke erzeugen Wert
Von Briefmarken über Münzen bis hin zu seltenen Büchern – fast alles kann zum Sammlerstück werden. Der Wert solcher Objekte ist allerdings oft schwer vorherzusagen und hängt stark von Trends sowie der aktuellen Nachfrage ab. Zu den wertvollsten beziehungsweise teuersten Büchern aller Zeiten gehört etwa die Gutenberg-Bibel, welche für fast fünf Millionen Dollar verkauft wurde. An der Spitze dieser Liste finden wir erneut Da Vinci: Sein «Codex Leicester» gilt als das teuerste Buch aller Zeiten. Dieses Tagebuch des Universalgenies erzielte 1994 einen Verkaufspreis von 30,8 Millionen Dollar und befindet sich im Besitz von Microsoft-Übervater Bill Gates. Heute wird das Werk bei Forbes auf knapp 50 Millionen Dollar geschätzt.
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