Illustration mit Frau und Wachstumsgraph in Form einer Blume. Symbolbild nachhaltiges Finanzsystem, Asset-Manager
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Asset-Manager müssen Natur und Klima schützen

06.04.2024
von SMA

Asset-Manager konnten sich lange Zeit ausschliesslich auf die Rendite des von ihnen verwalteten Vermögens konzentrieren. Die Klima- und die Biodiversitätskrise bedrohen nun aber die natürlichen Grundlagen, auf denen unsere Wirtschaft und unser Leben beruhen. Der Finanzsektor muss sich reformieren und den langfristigen Wert unserer Vermögenswerte sicherstellen.

Wissenschaftler:innen schlagen in der Klima- und Biodiversitätskrise Alarm. Eine grundlegende und schnelle Veränderung in unserem Umgang mit natürlichen Ressourcen ist der einzige Weg, um diese Zwillingskrise zu bewältigen. Doch Finanzinstitute scheitern daran, ihre Arbeitsweise entsprechend zu verändern.

Eine von der Realität abgekoppelte Branche

Asset-Manager treffen immer noch Entscheidungen, die komplett von der Realität abgekoppelt sind. So unterstützt die UBS die ungenügende Klimastrategie des Ölkonzerns TotalEnergies, die Finanzierung von Teersand-Projekten durch die Royal Bank of Canada sowie die Wiederwahl der Führungskräfte von ExxonMobil. Blackrock wiederum weigerte sich zuletzt, eine Aktionärsinitiative von Amazon zu unterstützen, die den Plastikverbrauch des Onlinehandelsriesen besser kontrollieren wollte.

Über die Ausübung von Aktionärsrechten besitzen Asset-Manager einen bedeutenden Hebel, um Einfluss auf Unternehmen der Realwirtschaft zu nehmen. Die Art und Weise, wie Asset-Manager die Aktionärsrechte ausüben und bei Generalversammlungen investierter Unternehmen abstimmen, spielt daher eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung der Klima- und der Biodiversitätskrise.
Asset-Manager verwalten Tausende von Aktien und damit mehrere Tausend Stimmen bei den Generalversammlungen schädlicher Unternehmen. Sie tragen daher eine entscheidende Verantwortung bei der Entstehung einer nachhaltigen Wirtschaft.

Asset-Manager können Unternehmen auf Klimakurs bringen

Asset-Manager können Führungskräfte, die keine nachhaltigen Strategien verfolgen, zur Rechenschaft ziehen und sie können Aktionärsanträge unterstützen, die Ziele festlegen, die mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Schutz von Klima und Biodiversität übereinstimmen. Am wirksamsten ist, von Unternehmen zu fordern, dass sie einen verbindlichen CO2-Absenkpfad verfolgen, um das Netto-Null-Ziel in einer Zeitspanne zu erreichen, die mit dem Ziel der Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 °C übereinstimmt.

Die meisten Asset-Manager versprechen, investierte Unternehmen durch Active Ownership zu mehr nachhaltigem Handeln zu bewegen. Dieses Engagement spiegelt sich jedoch kaum in den Abstimmungen bei den Generalversammlungen wider. Asset-Manager müssen investierte Unternehmen dazu verpflichten, Strategien zu verfolgen, die mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens und der Internationalen Konvention zur biologischen Vielfalt übereinstimmen. Sodann muss ihr Abstimmungsverhalten konsistent mit den eigenen öffentlichen Bekenntnissen zu Nachhaltigkeitszielen sein und den langfristigen Wert von verwalteten Vermögenswerten schützen.

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Text Niki Vischer, Expertin für eine nachhaltige Finanzwirtschaft bei Greenpeace Schweiz

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