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Für wen sich eine Lebensversicherung lohnt – und warum

15.09.2020
von SMA

Macht das Abschliessen einer Lebensversicherung für mich Sinn oder nicht? Um diese Frage adäquat beantworten zu können, muss man diverse Faktoren in Betracht ziehen: Die persönlichen Umstände, das eigene Sicherheitsbedürfnis sowie die Verantwortung für andere Menschen gehören zu den wesentlichen. Doch es spielen noch andere Kriterien eine Rolle. Ein Überblick.

«Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu schmieden.» Diese Zeile entstammt der Feder von John Lennon und ist in seinem Song «Beautiful Boy» zu hören. Mit diesem Satz bringt Lennon die Essenz des Lebens auf den Punkt: Es bleibt, trotz unseren besten Bemühungen vorauszuplanen, letztlich unberechenbar. Die Menschen, die bereits einen Schicksalsschlag erlebt haben, wissen dies aus Erfahrung. Und alle anderen werden es früher oder später ebenfalls lernen.

Dieser Unberechenbarkeit des Lebens trägt das Modell der Lebensversicherung Rechnung. Und wie bei jeder Versicherungsart stellt sich auch hier die Frage: «Brauche ich diesen Schutz wirklich?» Um Ihnen bei der Entscheidungsfindung zu helfen, nehmen wir zuerst die unterschiedlichen Arten der Lebensversicherung unter die Lupe.

Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu schmieden.

Flexibilität ist Trumpf

Viele Lebensversicherungen setzen sich aus einem Versicherungs- und einen Sparteil zusammen. Man spricht hierbei von sogenannten «gemischten Lebensversicherungen». Doch es werden auch reine Risiko-Lebensversicherungen angeboten, die sich auf die Abdeckung von Risiken wie Erwerbsunfähigkeit und Todesfall beschränken. Was beide Versicherungstypen gemeinsam haben, ist die Tatsache, dass sie finanzielle Engpässe bei einem Todesfall bzw. bei einer Erwerbsunfähigkeit infolge Invalidität abdecken. Anders ausgedrückt: Ist eine versicherte Person wegen eines Unfalls oder aufgrund einer Krankheit nicht mehr in der Lage zu arbeiten, sind sowohl sie als auch ihre Familie finanziell abgesichert. Verstirbt der Versicherungsnehmer, werden die Hinterbliebenen finanziell unterstützt. Reine Risiko-Lebensversicherungen eignen sich für alle, die sich primär gegen die Risiken schwerer Unfall- und Krankheitsfolgen bzw. eines Todesfalls absichern möchten. Ein wesentlicher Vorteil dieses Typs ist die hohe Flexibilität: Meist lässt sich diese Form der Lebensversicherung unter Einhaltung einer Kündigungsfrist beenden.

Bei einer gemischten Lebensversicherung ist die Ausgangslage anders. Denn während sie die gleichen Risiken abdeckt wie die reine Lebensversicherung, verfügt sie zusätzlich über einen Sparteil. Daher wird sie über eine vereinbarte fixe Laufzeit abgeschlossen (meist für einen sehr langen Zeitraum) nach deren Ablauf das angesparte Kapital ausgezahlt wird.

Wie lauten meine Ansprüche?

Dies sind die Basics. Nun stellt sich die Frage, für wen sich der Abschluss einer Lebensversicherung lohnt. Aufgrund ihrer hohen Flexibilität präferieren Fachleute die reine Risiko-Lebensversicherung. Für den Abschluss einer solchen führen sie zwei zentrale Argumente ins Feld: Da wäre zum einen die Tatsache, dass die Invalidenrenten aus der 1. und der 2. Säule in den seltensten Fällen ausreichen, um den bisherigen Lebensstandard der Betroffenen aufrechtzuerhalten. Eine Risiko-Lebensversicherung bringt hier zusätzliche finanzielle Sicherheit. Zum anderen reichen im Todesfall das Vermögen und die Hinterbliebenenrente meist nicht, um die laufenden Kosten zu decken. Auch hier deckt eine Risiko-Lebensversicherung zusätzlichen finanziellen Bedarf ab.

Dementsprechend eignen sich Risiko-Lebensversicherungen besonders für Familien mit Kindern. Denn bei einem Unfall mit Todesfolge erhalten die Hinterbliebenen in der Regel nur 80 Prozent des bisherigen Gehaltes aus der AHV, der 1. Säule, der Pensionskasse, der 2. Säule sowie aus der obligatorischen Unfallversicherung. Im Falle durch Tod aufgrund unheilbarer Krankheit fallen die gesetzlichen Leistungen sogar noch deutlich niedriger aus. Die Risiko-Lebensversicherung eignet sich, um Fixkosten wie Miete oder Hypotheken sowie Unterhaltskosten absichern. Aus diesen Gründen eignet sich die Risiko-Lebensversicherung auch gut für verheiratete Paare sowie Konkubinatspaare. Gerade letztere müssen sich darüber im Klaren sein, dass im Todesfall nur verheiratete Paare Anspruch auf Hinterlassenen-Leistungen haben. Für die Absicherung von unverheirateten Personen ist eine Risiko-Lebensversicherung damit noch zentraler.

Auch Selbstständige können von dieser Versicherungsform massgeblich profitieren. Denn im Falle von Erwerbsunfähigkeit oder gar Todesfall ist eine gute Absicherung für die betroffene Person sowie allfällige Geschäftspartner entscheidend. Hinzu kommt, dass sich längst nicht alle Selbstständigen in der 2. Säule versichern lassen, da diese für sie freiwillig ist.

Text SMA

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