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Nachhaltigkeit Supply Chain Management

Wie die Automatisierung das Supply Chain Management revolutioniert

26.09.2024
von SMA

Wie in vielen anderen Bereichen ist auch das Lieferketten-Management mit neuen Technologien und Innovationen konfrontiert. Insbesondere das Konzept der Supply Chain Automation (SCA) hat sich rasant entwickelt. Wie der Name schon sagt, geht es um die Automatisierung von manuell ausgeführten Aufgaben in der Lieferkette. Damit wird die Effizienz und Transparenz der Prozesse erhöht und die Kosten gesenkt.

Supply Chain Automation umfasst viele Bereiche. Dazu gehören die Robotik und Automatisierungstechnik, die Maschinen und Roboter für sich wiederholende Aufgaben entwickelt. Plus die robotische Prozessautomatisierung, bei der Software-Roboter automatisierte Verwaltungsaufgaben übernehmen. Auch autonome Fahrzeuge und Drohnen gehören zur SCA. Aber ebenso spielen Enterprise Resource Planning (ERP), künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen (ML) und das Internet of Things (IoT), das Geräte und Sensoren vernetzt, um beispielsweise Waren in Echtzeit zu verfolgen, eine wichtige Rolle. Das Feld hat sich von der Verbindung von Geschäftsprozessen hin zur Vernetzung unterschiedlicher Technologien erweitert. Wenn diese Systeme erfolgreich miteinander verbunden werden, ist es möglich, ein Produkt von der Herstellung bis zum Verbraucher zu verfolgen und zu steuern.

Fast alle Bereiche der Supply Chain sind heute von der Automatisierung betroffen. Die folgende Liste zeigt einige der Bereiche, in denen SCA zum Einsatz kommt:

Logistik und Transport: Optimierung von Transportwegen und Routenplanung, Echtzeit-Tracking von Waren und Fahrzeugen sowie Automatisierung der Lieferzeitplanung.

Lagerverwaltung: Automatisierung von Lagerprozessen durch den Einsatz von Robotern (z. B. für Kommissionierung und Verpackung), RFID-Technologie und automatischen Lagersystemen.

Beschaffungsprozesse: Automatisierte Bestellsysteme und digitale Plattformen für die Abwicklung von Bestellungen und die Kommunikation mit Lieferanten.

Auftragsabwicklung: Optimierung der Order-to-Cash-Prozesse durch die Integration automatisierter Systeme, die den gesamten Bestellprozess von der Auftragserfassung bis zur Lieferung abwickeln.

Risikomanagement: Durch den Einsatz von Datenanalyse und Vorhersage-Tools können potenzielle Risiken in der Lieferkette erkannt und gemindert werden.

Mehr Effizienz, weniger Kosten

Wie in vielen anderen Bereichen hat auch hier die Automatisierung zu einer Effizienzsteigerung geführt. Durch die Automatisierung von sich wiederholenden Aufgaben können Unternehmen die Arbeitskosten senken, Fehler minimieren und die Zuweisung von Ressourcen optimieren. Dies erhöht auch die Genauigkeit, da menschliche Fehler in automatisierten Systemen wie KI-gestützten Bedarfsprognosen reduziert werden.

Darüber hinaus kann die Automatisierung erhebliche Auswirkungen auf die Skalierbarkeit einer bestimmten Lieferkette haben. Es ist einfacher, Lieferketten zu erweitern, da automatisierte Systeme keine proportionale Erhöhung des Personals oder der Ressourcen erfordern.

Transparenz in der gesamten Lieferkette

Zusätzlich zu den genannten Punkten ist einer der Hauptvorteile der Automatisierung die erhöhte Transparenz, die durch IoT und Datenanalyse ermöglicht wird. Durch die Echtzeitverfolgung ist es möglich, das Produkt in jeder Phase der Lieferkette zu verfolgen. Auch die End-to-End-Überwachung integriert Daten aus verschiedenen Quellen wie dem IoT oder ERP-Systemen und ermöglicht so einen ganzheitlichen Blick auf die gesamte Lieferkette. Dies wiederum kann dazu beitragen, die Reaktionszeiten zu verbessern und ein proaktives Management zu unterstützen. Schliesslich bieten Kontrollzentren (Control Towers) eine zentrale Plattform, von der aus alle Schritte der Lieferkette in Echtzeit überwacht und verwaltet werden können. Dies ermöglicht eine schnelle Entscheidungsfindung und Anpassung.

Mehr Kundenzufriedenheit

Nicht zuletzt führt dieser verbesserte Prozess auch zu einer höheren Kundenzufriedenheit. Genaue Produktinformationen sind leicht verfügbar und die Anpassung an Kundenwünsche wird vereinfacht. Auch die Lieferzeiten werden durch die Echtzeitverfolgung genauer.

Herausforderungen für SCA

Obwohl SCA viele Vorteile bietet, gibt es auch einige Herausforderungen bei der Umsetzung. Die sind zum Teil darauf zurückzuführen, dass sich die Lieferkette oft über mehrere Länder und sogar Kontinente erstreckt, was dazu führen kann, dass sie unterschiedlichen Compliance-Vorschriften unterliegen.

Die Integration von Automatisierungswerkzeugen in bestehende Systeme kann komplex sein. Lösungen müssen nicht nur über Kontinente hinweg funktionieren, sondern auch über verschiedene Unternehmen oder unterschiedliche Prozesse hinweg, die miteinander kompatibel gemacht werden müssen. Dies führt oft zu hohen Anfangskosten, mit denen KMU zu kämpfen haben. Hinzu kommt, das automatisierte Systeme häufig auf vordefinierten Prozessen und Regeln basieren. Dies kann ein Nachteil sein, da in manchen Bereichen mehr Flexibilität erforderlich ist, um rechtzeitig Anpassungen vornehmen zu können.

Die Automatisierung kann auch zu einer Verlagerung von Arbeitsplätzen führen und Unternehmen dazu zwingen, ihre Arbeitskräfte neu zu qualifizieren. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften für die Verwaltung und Überwachung dieser automatisierten Systeme ist nach wie vor hoch. Vor allem in den Bereichen Datenanalyse, IT und Robotik besteht ein Mangel an Fachleuten, was die Entwicklung der Automatisierung verlangsamen kann.

Bei der Arbeit mit so vielen Daten ist auch die Verwaltung und Qualität ein wichtiger Faktor. Beim Umgang mit grossen Datenmengen aus verschiedenen Quellen müssen Systeme und Qualitätskontrollen vorhanden sein, damit sich Fehler, unvollständige oder inkonsistente Daten nicht negativ auf automatisierte Werkzeuge auswirken und zu Fehlentscheidungen führen. In ähnlicher Weise muss die Cybersicherheit ernsthaft berücksichtigt werden, da die Abhängigkeit von digitalen Technologien und vernetzten Systemen das Risiko von Angriffen erhöht.

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