Viele Unternehmen kämpfen mit IT-Systemen, die ihrem Wachstum im Weg stehen. Mit einem massgeschneiderten ERP-System lassen sich sämtliche Geschäftsprozesse effizient in einem zentralen System bündeln, das mit den steigenden Anforderungen mitwächst. Gerade für KMU bieten lokale ERP-Lösungen oft eine kostengünstige und passgenaue Alternative zu den grossen globalen Anbietern.
Uwe Singer, wie kam es zur Gründung des Unternehmens?
Wir wollten ein modernes ERP-System für Schweizer KMU entwickeln und haben deshalb 2004 boreas gegründet. Wir wollten nicht einfach ein Softwarelieferant sein, sondern ein Lösungspartner – und zwar nicht nur auf dem Papier. Zusammen mit zwei guten Entwicklern habe ich damals die Firma als GmbH gegründet. Damit hatten wir als junges Team betriebswirtschaftliche, technische und kosmetische Kompetenzen vereint und konnten durchstarten. Anfang der 2000er-Jahre war zwar kein guter Zeitpunkt, um ein IT-Unternehmen zu gründen, aber wir hatten den nötigen Biss und Durchhaltewillen.
Welche Lösungen bietet boreas an?
Unsere ERP-Software ist in den Bereichen Handel, Industrie und Dienstleistung einsetzbar. Eine konsequente Prozessorientierung sowie sehr umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten bieten uns die Flexibilität, die eingesetzte Software dem Kunden anzupassen und nicht umgekehrt. So kann die Software nahtlos mit dem Unternehmen wachsen. Oft beginnen Unternehmen mit einfachen Prozessen und erweitern diese mit dem Wachstum oder der zunehmenden Professionalisierung. «Mehrwert schaffen» haben wir uns auf die Fahne geschrieben. Das ist nicht nur ein Slogan, sondern eine gelebte Philosophie.
Wie werden einige der häufigsten Herausforderungen bei der Automatisierung der Lieferkette für die Kunden von boreas gelöst?
Auch wenn wir als Lösungspartner mit unserem ERP einen grossen Teil der Prozesse und Funktionen in einem Unternehmen abdecken, so bleibt es global betrachtet doch immer eine Insel. Unzählige andere Systeme befinden sich vor, nach und um unser ERP herum. Die Kunst besteht nun darin, diese Systeme mit in die Prozesse und Lösungen einzubinden. Dies geschieht über Schnittstellen, Integrationen und Anbindungen. Auch hier gehen wir nach dem Pareto-Prinzip vor, also zeitnah und bezahlbar. Die Lösungen, die so bei unseren Kunden entstehen, sind effizienter und transparenter als «grosse» Lösungen.
boreas durfte schon einige Erfolgsgeschichten feiern. Worauf führen Sie diesen Erfolg zurück? Vor allem im Bio-Sektor?
Wir entwickeln unsere Software selbst – mit eigenen Mitarbeitenden in der Schweiz. So müssen wir bei Kundenwünschen nicht auf die langen Umsetzungszeiten der Hersteller verweisen, sondern können alles aus eigenem Antrieb und zeitnah umsetzen. «Geht nicht» gibt es nicht. Das schätzen unsere Kunden sehr.
Ausserdem geht es bei uns bei Weitem nicht nur um Software, sondern um Lösungen. Egal welches Unternehmen mit uns zusammenarbeitet, die wesentlichen Projektziele sind die Steigerung der Effizienz und die Erhöhung der Transparenz. Ersteres erreichen wir, indem wir die wesentlichen Prozesse nach dem Pareto-Prinzip automatisieren. Das heisst, wir automatisieren 80 Prozent der Prozesse, damit sich die Mitarbeitenden auf die restlichen 20 Prozent konzentrieren können. Den zweiten Punkt erreichen wir, indem wir alle Systeme integrieren und die Daten entsprechend visualisieren.
Mit dieser Haltung haben wir uns bei den grossen Biobetrieben in der Schweiz einen Namen gemacht. Wir sprechen die gleiche Sprache und haben die gleichen Werte. Das Ergebnis ist eine partnerschaftliche, sogar freundschaftliche Zusammenarbeit über viele Jahre. Unsere Kunden wachsen und mit ihnen unsere Lösungen. Gemeinsam schaffen wir Effizienz und Transparenz. Hinzu kommt, dass gerade Biobetriebe oft eine starke regionale Verbundenheit aufweisen und sich deshalb Partner suchen, die ihre Interessen teilen. So arbeiten wir beispielsweise mit einem Bio-Eierproduzenten zusammen und bilden mit unserem ERP-System alle Prozesse von der Kükenbeschaffung bis zum Regionalladen ab.
boreas Software ist zertifiziert als «Swiss Made Software». Was bedeutet das für Sie und Ihre Firma?
Wir sind ein kleines Unternehmen im Vergleich zu den grossen «Playern» auf dem Markt. Es gibt aber auch sehr viele kleine Firmen, die verlässliche Lösungen brauchen. Gerade für diese Firmen ist die Regionalität eines potenziellen Anbieters sehr wichtig. Das Label bestätigt uns, dass wir in der Schweiz und für die Schweiz entwickeln. «KMU für KMU» ist hier der Slogan, den wir gerne verwenden.
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