Die Mode ist ein bedeutender Faktor in der Gesellschaft und in der Weltwirtschaft. Allerdings steht die Branche vor mehreren sozialen und ökologischen Herausforderungen. Fokussierte Investments und gezieltes Engagement sind nötig, um die Nachhaltigkeit in der Modebranche zu fördern und gleichzeitig ihr Wachstumspotenzial zu nutzen.
Mode ist für Milliarden von Menschen eine Quelle der Freude und ein Mittel zur Selbstdarstellung und Ausdruck kultureller Identität. Doch bei allen positiven Effekten hat die Modebranche auch mit negativen Folgen zu kämpfen. Die Beschaffung, Herstellung und Verarbeitung von Materialien ist ressourcenintensiv und umweltbelastend. Die Modebranche verursacht bis zu 10 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen.¹ Ausserdem entsteht bei der Herstellung viel Abfall. Von den 100 Milliarden Kleidungsstücken, die jedes Jahr produziert werden, bleiben 20 Prozent unverkauft² und weniger als 1 Prozent werden für neue Kleidungsstücke recycelt.³
Unkonventioneller Ansatz
Die Modebranche ist ein Wirtschaftszweig mit mittlerweile 2,5 Billionen US-Dollar Volumen.4 Das globale Bevölkerungswachstum und steigende verfügbare Einkommen lassen eine starke Nachfrage in den kommenden Jahrzehnten erwarten und erhöhen die ohnehin dringende Notwendigkeit, dass die gesamte Wertschöpfungskette dieser Branche nachhaltiger wird. Die neue Fashion-Engagement-Equity-Strategie von Robeco setzt genau hier an und investiert in die Zukunft der Mode. Anstatt der Konvention zu folgen, wonach das Engagement erst nach der Investition stattfindet, wird der Dialog mit den Unternehmen in der Fashion Engagement-Strategie von Anfang an integriert. Die intensivere Zusammenarbeit bei der Aktienauswahl und der Portfoliokonstruktion ist nur ein Merkmal des neuen Ansatzes; das 100-prozentige Engagement im Portfolio ist ein weiteres. Während das traditionelle Engagement nur einen Bruchteil der Aktien in einem Portfolio abdeckt, strebt Robeco mit der Strategie an, sich mit jedem einzelnen Unternehmen auseinanderzusetzen. Gezielte und häufige Interaktionen mit der Unternehmensleitung und Nachhaltigkeitsexpert:innen sollen zu einem schnelleren Handeln bei den wichtigsten Nachhaltigkeitsherausforderungen führen, als dies bei einer allgemeineren aktiven Beteiligung möglich ist.
Basis des Erfolgs
Engagement ist ein entscheidender Teil des Mandats, aber wie bei Renditezielen gibt es letztlich für erfolgreiche Ergebnisse keine Garantie. Diese Realität hat die Gestaltung des Engagement-Prozesses geprägt, der sich durch solide Forschung, konsequente Anwendung und Anpassung auszeichnet. Es wurde ein Programm erstellt, welches ehrgeizige Ziele setzt; Ziele, die jedoch für die Unternehmen nicht unmöglich zu erreichen sind. Jeder Engagement-Fall basiert auf sektorspezifischer Nachhaltigkeitsforschung, detaillierten Unternehmensprofilen, einer umfangreichen Engagement-Historie sowie Robecos SDG-, Biodiversitäts- und Klima-Leistungskennzahlen. Dies hat dazu beigetragen, den Fokus des Engagements auf fünf zentrale Nachhaltigkeitsherausforderungen zu lenken: menschenwürdige Arbeit, verantwortungsvoller Umgang mit natürlichen Ressourcen, Kreislaufmodelle, Stakeholder-Management sowie Governance und Politik. Sie alle sind für eine nachhaltige Modezukunft entscheidend.
In der Praxis kann das bedeuten, dass der Einsatz von Süsswasser und Pestiziden für den Anbau von z. B. Baumwolle reduziert wird, die Hersteller zu fairen Löhnen und Arbeitnehmerrechten bewegt werden, Marken zu verbesserter Transparenz bezüglich Ausgangsmaterialien aufgefordert werden oder Einzelhändler zur Einführung zirkulärer Geschäftsmodelle angehalten werden, um den Abfall zu reduzieren. Obwohl die Elemente des Prozesses die gleichen sind, bedeutet dies nicht, dass die Unternehmen gleichbehandelt werden. Dies ist wichtig, weil die Unternehmen je nach geografischer Lage mit einer Vielzahl spezifischer Beschränkungen konfrontiert sind, inklusive des Zugangs zu finanziellen Ressourcen, Know-how und Technologie.
Langfristige Umsetzung
Engagements dauern in der Regel fünf Jahre und gelten dann als erfolgreich, wenn Unternehmen drei von fünf Nachhaltigkeitszielen erreichen. Nach einem erfolgreichen Abschluss werden aus diesen Unternehmen Kandidaten für den Übergang in eine strengere Engagementkategorie mit höheren Nachhaltigkeitszielen.
Des Weiteren werden Zwischenziele festgelegt, um den Fortschritt auf Kurs zu halten und die Wahrscheinlichkeit erfolgreicher Ergebnisse zu erhöhen. Auch ein Desinvestitionsszenario wird in die Strategie eingebaut. Diese Option wird aber nur dann als letztes Mittel eingesetzt, wenn Unternehmen sich dem Dialog entziehen und entsprechende Fortschritte unwahrscheinlich werden.
Zukunft der Mode
Die Bedeutung und der Einfluss von Mode werden voraussichtlich in demselben Mass zunehmen, wie die verfügbaren Einkommen und der Lebensstandard steigen. Doch moderne Mode erfordert ein Umdenken hin zu nachhaltigen Praktiken und zirkulären Prozessen, die fair gegenüber Arbeitnehmer:innen und Umwelt sind. Für die Robeco Fashion-Engagement-Strategie ist Nachhaltigkeit ein Trend, der nie aus der Mode kommt.
Weitere Informationen unter robeco.com
Quellen
1 UN
2 Ellen MacArthur Foundation
3 Ibid.
4 Euromonitor, Verkaufserlöse insgesamt (in US-Dollar), 2022
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