schematische darstellung einer stadt. symbolbild städtische energieplanung
TEP Energy
Sponsored Energie

Wie Gemeinden die Energieplanung angehen können

09.04.2024
von SMA

Die Schweiz will ihre Treibhausgasemissionen bis 2050 stark reduzieren. Städte und Gemeinden sind gefordert, das Netto-Null-Ziel mit geeigneten Massnahmen zu unterstützen. Dazu zählt nicht zuletzt die räumliche Energieplanung: Sie schafft Planungssicherheit für Private und Unternehmen.

Vor fünf Jahren hat der Bundesrat beschlossen, dass die Schweiz bis 2050 gemäss dem Übereinkommen von Paris eine ausgeglichene Treibhausgasbilanz erreichen soll. Eine der Herausforderungen auf dem Weg zu diesem Ziel: Viele Gebäude und ein Teil der Fernwärme in der Schweiz werden noch immer mit Heizöl oder Erdgas beheizt. Um die Treibhausgasemissionen zu senken, müssen alle solchen fossilen Heizsysteme möglichst rasch durch erneuerbare ersetzt werden. Dafür kommen zum Beispiel Wärmepumpen, erneuerbare Fernwärme oder Holzfeuerungen infrage. Allerdings sind diese Systeme nicht an allen Standorten realisierbar und auch nicht überall wirtschaftlich sinnvoll. Gemeinden und Städte haben es in der Hand, die Bevölkerung und ortsansässige Unternehmen bei der Umstellung auf eine emissionsfreie, wirtschaftliche und sichere Energieversorgung zielgerichtet zu unterstützen.

Planungssicherheit erhalten

Ein hilfreiches Werkzeug für die Planung einer zukunftsfähigen Energieversorgung ist die räumliche Energieplanung. Sie koordiniert die Wärmeversorgung und die Nutzung von erneuerbaren Energiepotenzialen, schafft Planungssicherheit und erhöht die energetische Autonomie einer Gemeinde oder Stadt. Eine solche Energieplanung umfasst typischerweise:

  • Analysieren des Ist-Zustands der Wärmeversorgung einer Gemeinde sowie der lokal verfügbaren erneuerbaren Energiequellen wie Geothermie, Gewässer sowie Abwasserreinigungs- und Kehrichtverwertungsanlagen
  • Vertiefte Analyse des Gebäudeparks, insbesondere der kommunalen Gebäude, sowie Modellierung der künftigen Entwicklung
  • Ermittlung des Potenzials für leitungsgebundene Energieträger (Nah- und Fernwärme)
  • Bestimmen von Versorgungsgebieten mit Priorisierung der Energieträger sowie Definition langfristiger Ziele und Handlungsfelder
  • Übersichtskarte mit Gebieten für leitungsgebundene Energieträger, bestehenden und geplanten Leitungen für die Wärmeversorgung, Standorten von Versorgungsanlagen und Abwärmequellen etc.

Städte und Gemeinden, die eine solche räumliche Energieplanung erstellen, erhalten eine belastbare Planungsgrundlage für öffentliche und private Projekte. Die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung wird damit wesentlich erleichtert.

Tool vereinfacht Entwicklung

Es gibt erprobte Instrumente, die das Erarbeiten einer räumlichen Energieplanung wesentlich vereinfachen. Eines davon ist die digitale «Räumliche Energie Analyse Toolbox» (REAT) der Firma TEP Energy (siehe Infobox). Mit dem Tool werden potenzielle orts- und leitungsgebundener sowie transportier- und lagerbarer Energieträger identifiziert. Die Ergebnisse der Analysen werden situationsgerecht aufbereitet, etwa als Gebietsausscheidungen, als georeferenzierte und gebäudescharfe Potenziale oder als aggregierte Kennwerte. Zusammen mit dem ebenfalls von TEP Energy entwickelten «Gebäudeparkmodell» (GPM) wird dann in verschiedenen Szenarien aufgezeigt, wie ein Weg zum Netto-Null-Ziel konkret aussehen könnte – ganz nach dem Motto «viele Wege führen nach Paris». Das Spezielle daran: Die Modelle integrieren relevante Rahmenbedingungen wie Energiepreise, energiepolitische Massnahmen, Wärmeverteil- und Nutzungskosten, Netzpfade, Lärmgesetze, Gewässerschutzkarten oder Vorgaben zur Regeneration von Erdwärmesonden.

Praxisbeispiel: Energieplanung Glarus

Wie die räumliche Energieplanung mit der REAT funktioniert, zeigt das Beispiel der Gemeinde Glarus. Sie überarbeitet ihre kommunale Energieplanung auf Basis der kantonalen Energiegesetzrevision von 2021. Dieser zufolge müssen Bauten der öffentlichen Hand bis 2040 zu mehr als 90 Prozent ohne fossile Energieträger beheizt werden. Zudem dürfen Privatpersonen keine fossilen Heizsysteme mehr einbauen. Für die Gemeinde Glarus mit ihren rund 12 500 Einwohner:innen, etwa 7000 Arbeitsplätzen und ungefähr 6000 Haushalten ergibt sich daraus die Herausforderung, für sämtliche Gebäude auf ihrem Gebiet eine Versorgung durch erneuerbare Energien zu ermöglichen. Deren Potenziale und Nutzungsmöglichkeiten sind jedoch begrenzt.

Mithilfe der REAT konnten zum Beispiel die Einsatzmöglichkeiten von Luft-Wasser-Wärmepumpen unter Berücksichtigung des Lärmschutzes untersucht werden. Weiter wurde das nachfrageseitige Potenzial für Nah- oder Fernwärmenetze ermittelt, um deren Wirtschaftlichkeit beurteilen zu können. Solche Netze stellen gerade in Gemeinden wie Glarus, wo das Bohren von Erdsonden aufgrund des Grundwassers nur eingeschränkt möglich ist, eine wichtige Alternative zu Wärmepumpen.

In einer ähnlichen Situation wie Glarus befinden sich viele Gemeinden in der Schweiz. Die Analyse von TEP Energy für die Wärmeinitiative Schweiz (WIS) hat gezeigt, dass gemeinsam mit den Ansprechpartnern vor Ort immer eine Lösung gefunden werden kann. Dies gilt auch in Deutschland, wo das Vorgehen in der Schweiz verschiedenen Bundesländern und Städten als Vorbild dient – eine Auszeichnung für den Energiestandort Schweiz.

Hier mehr erfahren: https://www.tep-energy.ch/de/loesungen/beratungplanungumsetzung/planung/index.php

 

TEP Energy

Die Firma TEP Energy aus Zürich ist spezialisiert auf Dienstleistungen im Energiebereich. Sie unterstützt Unternehmen und die öffentliche Hand durch das Erstellen von Studien, das Durchführen von Simulationen sowie die Erarbeitung von Modellen, Konzepten und Plänen. Dazu nutzt TEP Energy verschiedene selbst entwickelte Tools, die zum Beispiel den künftigen Energiebedarf berechnen oder bei der Entwicklung von Dekarbonisierungsstrategien helfen können.

www.tep-energy.ch

Logo TEP

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vorheriger Artikel Jörg Wild: «Die junge Generation macht mir Hoffnung»
Nächster Artikel Soziale Arbeit: Rechtsfragen über Rechtsfragen