augmented reality
Gesundheit Innovation

Augmented Reality im OP-Saal

21.07.2021
von SMA

Dank langjähriger Forschung dringt die Augmented-Reality-Technologie immer häufiger in den Operationssaal vor.

Augmented Reality (zu deutsch: erweiterte Realität, kurz: AR) und Robotik kommen immer häufiger auch in der Medizin zum Einsatz. Ein Paradebeispiel sind sogenannte AR-Brillen, die der User am Kopf trägt: «Überrascht hat mich, wie gross die Akzeptanz bei der Ärzteschaft und deren Motivation ist, die Technik in der Medizin und der Patientenbehandlung einzusetzen. Das zeigt das Potenzial von Augmented Reality als Werkzeug zur Steigerung der Behandlungsqualität», erläutert Prof. Dr. Philipp Fürnstahl von der Zürcher Universitätsklinik Balgrist. Gerade chirurgische Eingriffe erfordern eine hochpräzise Durchführung, weshalb die Auflösung der eingebauten Sensoren noch verbessert werden muss, sodass man die Patientenanatomie und die chirurgischen Werkzeuge noch präziser dreidimensional erfassen kann. Ein weiterer Meilenstein wird darin bestehen, die Augmented Reality-Systeme mit einer künstlichen Intelligenz auszustatten. Dadurch können die Systeme mitdenken, um einer Ärztin beispielsweise automatisch die notwendigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt einzublenden: «Durch Interpretation von Sensordaten mittels künstlicher Intelligenz lassen sich Bewegungsabläufe von Operierenden und die Lage der Anatomie in Echtzeit erfassen. Beispielsweise kann man erkennen, ob eine Skalpell-Spitze nahe an einer wichtigen anatomischen Struktur, wie beispielsweise einem Nerv, schneidet. Dadurch kann man chirurgische Fehler vorhersagen bevor sie passieren und so den Chirurgen rechtzeitig warnen.»

Augmented Reality im OP-Saal

Wie andere hochspezialisierte Bereiche werden auch die Medizin und Chirurgie immer technischer und digitaler. Die meisten Ärztinnen und Ärzte wenden die Systeme «nur» an. Sie müssen sie also nicht entwickeln, aber in der Anwendung geschult sein. Dafür werden digitale Technologien immer häufiger in die medizinische Lehre und Ausbildung eingebunden. AR wird inskünftig immer häufiger eingesetzt werden, um Patientinnen und Patienten eine Behandlung besser zu erklären oder einen Teil der Behandlung via Tele-Präsenz aus der Ferne durchzuführen. Mit Stolz erklärt Fürnstahl, dass es Augmented Reality in der chirurgischen Behandlung in Form von Studien an der Universitätsklinik Balgrist schon in den Operationssaal geschafft hat: «Prof. Dr. med. Mazda Farshad führte im letzten Winter die erste direkt auf einen Patienten projizierte holografisch navigierte Wirbelsäulen-Operation erfolgreich durch. Die Operation ist Teil einer klinischen Studie, die weltweit erste dieser Art. Diese Technologie wurde zusammen mit Partnern an der Universitätsklinik Balgrist entwickelt.» In einigen Jahren wird AR als «Kommandozentrale des Operationsaals» aber in den meisten Operationssälen zu finden sein. Die Chirurginnen, Chirurgen, Patientinnen und Patienten werden aber nach wie vor im Zentrum der Behandlung stehen. Die vollautomatische Durchführung von Operationen bleibt weiterhin Zukunftsmusik, obwohl auch hier schon grosse Erfolge in der chirurgischen Welt erzielt werden konnten.

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