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Editorial Innovation

Martina Hirayama: Ohne Freiräume keine Innovation

30.07.2021
von SMA
Martina Hirayama

Martina Hirayama

Martina Hirayama, Staatssekretärin für Bildung, Forschung und Innovation, spricht über die Innovationskraft der Schweiz.

Was haben ein Klettverschluss, das Rastertunnelmikroskop und der Mini-Satellit «Clearspace-1» gemeinsam? Sie kennen die Antwort vermutlich: Alle drei sind Schweizer Erfindungen, die weit über unser Land bekannt und gefragt sind. Sie stehen exemplarisch für das grosse Innovationspotenzial der Schweiz. Dieses zeigt sich auch in Innovations-Rankings, in denen die Schweiz regelmässig auf den vorderen Plätzen zu finden ist. Damit das in Zukunft so bleibt, gilt es, die Chancen zu nutzen, welche beispielsweise die Digitalisierung und die nachhaltige Entwicklung bieten.

Die Schweiz investiert massgeblich in Forschung und Entwicklung.

Die Schweiz investiert massgeblich in Forschung und Entwicklung. Im Jahr 2019 waren es knapp 23 Milliarden Franken, wovon die Privatwirtschaft rund zwei Drittel beisteuerte. Diese Investitionen und das Engagement der Privatwirtschaft sind essenziell, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Wettbewerb ist zugleich auch eine wichtige Antriebskraft für Innovationen. Das gilt nicht nur für die Wirtschaft, in der die Unternehmen in Konkurrenz zueinanderstehen, sondern auch für Hochschulen und Forschungseinrichtungen untereinander. Aus Sicht des Bundes müssen staatliche Fördermassnahmen deswegen so konzipiert sein, dass es zu möglichst geringen Wettbewerbsverzerrungen kommt und dass die Autonomie der Akteure erhalten bleibt. Wichtige Elemente für die Innovationsfähigkeit sind auf Wettbewerb und Exzellenz ausgerichtete Forschungs- und Innovationsförderung, der Zugang zu erstklassigen Infrastrukturen, internationale Vernetzung und ein geeigneter Wissens- und Technologietransfer. Auch neue Geschäftsmodelle, neue Formen der Innovation und die Unterstützung von Start-ups bedürfen adäquater Fördermöglichkeiten.

Durch gute Rahmenbedingungen und grosszügige Fördergelder kann der Bund eine fruchtbare Basis legen für die Innovationstätigkeit in der Schweiz. So gesehen hat er die Rolle eines smarten «Enablers», der Freiräume schafft. Das heisst im Umkehrschluss: Innovationen zu entwickeln, ist eine Aufgabe, die bottom-up durch die Akteure selbst zu erfolgen hat. Mehr denn je braucht es ihrerseits engagierte Anstrengungen bei der Schwerpunktsetzung und der Synergienutzung auf dem nationalen wie auf dem internationalen Feld der Zusammenarbeit.

Text Martina Hirayama, Staatssekretärin für Bildung, Forschung und Innovation

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