Ausflüge machen nur im warmen Sommer Spass? Man möchte im trüben Herbst nicht mehr raus und sich lieber zu Hause verkriechen? Hier sind sechs Vorschläge für Ausflüge im Herbst, die das Gegenteil beweisen und garantiert ein tolles Erlebnis bieten.
Das Wetter ist im Herbst nicht immer besonders einladend, um die Schweizer Natur und Landschaft zu erkunden. Dabei gibt es aber so viel zu bestaunen. Zum Beispiel der einzigartige Creux du Van, das Dorf Lavertezzo inmitten der herbstlichen Wälder oder der türkisblaue Oeschinensee auf 1578 Meter über Meer. Bei dickem Nebel flüchtet man entweder unter Tags in die Stollen des Bergwerks Bex oder hoch hinauf auf das Jungfraujoch. Gemütlich gehts aber auch mit dem Zug durch das Bündnerland, über Viadukte und vorbei an fantastischen Bergen.
Im Zug ein Unesco-Weltkulturerbe erleben
Eine der aussergewöhnlichsten Zugfahrten der Welt schlängelt sich durch die Bündner Berge. Die Bahnstrecke ist ein Unesco-Weltkulturerbe. Auf der insgesamt 122 Kilometer langen Strecke von Thusis nach Tirano durchquert man 55 Tunnel und passiert 196 Brücken. Den höchsten Punkt der Fahrt erreicht man auf dem Berninapass, genauer gesagt auf 2253 Metern über dem Meer. Dort gibt es auch den alten Bahnhof Ospizio Bernina zu betrachten. Ein weiteres eindrückliches Highlight ist der Kehrtunnel von Brusio. Er ist im Freien und wie viele andere Brücken der Strecke ein Viadukt. Doch das sind nur wenige von vielen tollen Bauten und Erlebnissen entlang der Bahnstrecke. Im Zug kann man einfach mal entspannen und das wunderschöne Panorama bestaunen.
Wie man sich ein typisches Tessiner Dorf vorstellt
Das Tessin ist im Sommer für viele Schweizer:innen ein beliebtes Reiseziel. Doch der Kanton bietet auch im Herbst wunderschöne Aktivitäten wie zum Beispiel den Besuch des kleinen Dorfes Lavertezzo. Von dort können viele Wanderungen ins Verzascatal unternommen werden. Das Dorf ist mit seinen Steinhäusern praktisch ein Bilderbuch-Dorf aus dem Kanton Tessin. Besonders schön ist es im Herbst, wenn sich die Wälder rund um das Dorf gelb-rot färben und ein malerisches Bild entsteht. Auch ein Gang über die Steinbrücke Ponte dei Salti lohnt sich. Die im 17. Jahrhundert gebaute Brücke über dem grün-bläulichen Wasser ist besonders eindrücklich.
Imposante Felsenklippen in der Romandie
Leider bleibt vielen Deutschschweizer:innen die Romandie unerschlossen oder sie kennen diesen Teil der Schweiz nur wenig. Deshalb wäre es nun Zeit die Schönheit der Westschweiz zu erleben. Der Lac Léman mit den französischen Bergen im Hintergrund gibt bereits ein eindrückliches Bild ab. Aber auch an der Grenze der Kantone Neuenburg und Waadt gibt es ein Naturphänomen zu bestaunen: der Creux du Van. Die Felsenarena ist über einen Kilometer lang. Die steilen Wände erreichen zum Teil mehr als 160 Meter Höhe. Vielleicht lassen sich mit etwas Glück sogar ein paar Steinböcke, Gämse oder Murmeltiere auf dem Creux du Van blicken. Die wunderbare Aussicht verdient man sich so richtig, wenn man sie durch die 14 Kilometer lange Wanderung erreicht. Über die wiederum 14 Haarnadelkurven geht es hoch zur Felswand mit einem traumhaften Ausblick.
Mit dem Grubenzug durch die Salzmine
An einem richtig nebligen Herbsttag möchte man manchmal gar nicht wirklich nach draussen. Eine Alternative ist, mit den Enkeln unter Tags die Stollen des Bergwerkes Bex im Kanton Waadt zu erkunden, anstatt sich einfach zu Hause zu verkriechen. Das Salz ist zwischen 60 – 200 Millionen Jahre alt. Im Jahr 1684 begann der Stollenbau und noch heute werden jährlich 35 000 Tonnen Salz gefördert. Im Salzbergwerk führt einem der kleine Grubenzug auf die Spuren des weissen Goldes. Auf Schienen geht es an Galerien und Sälen vorbei, die von Hand aus dem Berg geschlagen wurden. Es ist ein interessantes Erlebnis für Gross und Klein. Doch Vorsicht: Mit den stetigen 18 Grad herrschen auch im Stollen herbstliche Temperaturen.
Typische Ausflüge im Herbst: über dem Nebelmeer
An Nebeltagen kann man auch mal in die Höhe über die Nebeldecke flüchten: zum Beispiel in die Jungfrauregion. Ganz oben auf dem Jungfraujoch, weit entfernt vom Nebelmeer, kann man die atemberaubende Aussicht geniessen. Selbstverständlich kommen auch Wander:innen auf ihre Kosten, schliesslich ist die Jungfrauregion nicht nur ein Wintersportgebiet. Ist man müde, geht es aber auch rasanter als zu Fuss den Berg hinunter. Zum Beispiel mit dem «First Flieger» oder dem Trottibike. Doch auch ohne gross wandern zu müssen, kann man eines der schönsten Bergpanoramas der Schweiz bestaunen. Die drei Berge Eiger, Mönch und Jungfrau sind nicht umsonst weltweit bekannt. Insbesondere der Anblick der Eigernordwand lässt wohl kaum jemand kalt.
Türkisblaues Wasser auf 1578 Metern über Meer
Der Caumasee und der Blausee sind sehr beliebt und sowohl bei Schweizer:innen als auch bei Tourist:innen beliebte Ausflugsziele. Der Oeschinensee ist wohl etwas weniger bekannt als die anderen beiden. Dieser liegt auf 1578 Metern über Meer und gehört zu den grösseren Schweizer Bergseen. Der Oeschinensee beeindruckt mit seinem türkisblauen Wasser und den steilen Felsen rund um den See. Wenn die Natur immer herbstlichere Farben annimmt, entstehen durch den Farbkontrast wunderschöne Bilder. Der Besuch des Sees lässt sich gut mit einer Wanderung auf einem der vielen idyllischen Wanderwege verbinden. Zudem gehört der Oeschinenesee zum Unesco-Weltnaturerbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch.
Viele haben bereits die bekanntesten Seen der Schweiz gesehen oder schon unzählige Wanderungen absolviert. Deshalb lohnt es sich, mal ein paar aussergewöhnlichere Ausflugsziele in Angriff zu nehmen. Ein Erlebnis mit Bewegung zu verbinden, macht es als Belohnung umso schöner. Deshalb passen Ausflugsziele wie der Creux du Van und der Oeschinensee perfekt zu einem Fussmarsch durch die Natur. Doch manchmal darf man sich auch einfach in den Zug setzen, interessante Bauten bestaunen und die Landschaft so richtig geniessen.
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