climerks climerks -  pioniere in sachen klimaschutz
Nachhaltigkeit Natur Industrie Innovation Reisen

Climeworks – die Pioniere in Sachen Klimaschutz

01.05.2018
von Ishan Ilangakoon

Es klingt zu gut, um wahr zu sein: Ein Unternehmen, welches unsere Luft vom schädlichen Kohlendioxid (CO2) befreit. In «Fokus» stellen wir den Lesern den Schweizer Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit Climeworks und dessen Technologie zur Reinigung der Luft vor.

«In der Wissenschaft gibt es den grossen Konsens, dass CO2-Einsparungen nicht mehr ausreichen und neue Methoden zur permanenten Abscheidung von bereits emittiertem CO2 aus der Luft nötig sind», erklärt Louise Charles, Communications Manager bei Climeworks. Climeworks, ein junges Zürcher Unternehmen, welches im Jahr 2003 gegründet wurde, bietet dabei Abhilfe. Die Gründer Jan Wurzbacher und Christoph Gebald haben beide an der Eidgenössisch Technischen Hochschule (ETH) in Zürich studiert. Dort sind sie auch auf die Idee gestossen, zusammen den Klimaschutz zu fördern und weiter zu erforschen. Sie arbeiten heute unter anderem mit dem deutschen Autohersteller Audi zusammen.

CO2-Einsparungen reichen nicht mehr aus.

Die Technologie dahinter

Dabei war die Idee hinter der «Luftreinigung» nicht neu. «In einem U-Boot oder in Raumstationen hat man solche Lösungen zur CO2-Gewinnung schon länger verwendet », bestätigt Charles. Jan Wurzbacher und Christoph Gebald haben diese Idee zusammen mit ihren Mitarbeitern salonfähig gemacht. Die kurzfristige Vision der beiden Unternehmer ist es, bis 2025 ein Prozent der jährlichen globalen CO2-Emissionen durch «Direct Air Capture», wie die Technologie von Climeworks heisst, zu reinigen. Diese filtert den Anteil CO2 gezielt aus der Luft. Die Konzentration von CO2 in der Luft beträgt weltweit rund 0.04 Prozent. Das Filtermaterial in den Kollektoren bindet das Treibhausgas und gibt es bei Erwärmung wieder frei. Der komplette, im Fachjargon Adsorption beziehungsweise Desorption genannte Prozess, kann beliebig wiederholt werden. «Climeworks sammelt das bei der Erwärmung freigelassene CO2 auf und startet den Prozess neu», bestätigt Charles.

Climeworks sammelt das bei der Erwärmung freigelassene CO2 auf und startet den Prozess neu.

Was passiert mit dem CO2?

Das gewonnene Kohlendioxid kann man in verschiedenen Märkten klimaneutral wiederverwenden. Landwirtschaft, Lebensmittel- und Getränkeindustrie eignen sich sehr gut dazu. Zudem kann man es auch für die Herstellung erneuerbarer Treibstoffe und Materialien wiederverwenden. In Island beispielsweise konnte man CO2 durch Mineralisation in Stein wandeln und somit kohlendioxidsicher und dauerhaft aus der Atmosphäre entfernen. Climeworks‘ «Direct Air Capture» ist durch zahlreiche Fernsehbeiträge, unzählige Artikel in Technologie- und Wirtschaftsmedien, aber auch durch die Resonanz in Fachzeitschriften in Europa, den USA und Asien inzwischen bekannt geworden.

Climeworks‘ Rolle im Klimaschutz

Allein im Jahr 2017 sind gemäss Louise Charles weit über 1’000 Berichte in der ganzen Welt publiziert worden, unter anderem in der «New York Times» und im «The Economist ». Climeworks befindet sich im stetigen Austausch mit Schweizer Politikern. Denn auch diese haben die Problematik erkannt. Das nicht erst seit das WEF den Klimawandel als eine der fünf grössten Gefahren für die Menschheit deklariert hat. Der Technologie von Climeworks kommt deswegen eine entscheidende Rolle zu. Charles entgegnet aber auch, dass der Fokus auf politischer Ebene bisher grösstenteils auf den Emissionseinsparungen lag.

Der Sektor der «Negative Emissions Technologies» wurde bisher zwar genau beachtet, geniesst aber in der Öffentlichkeit bisher keine Unterstützung. Dies, obwohl 80 Prozent der Klimamodelle für die Erreichung des Zwei-Grad-Ziels aus den Pariser Verträgen klar zur Einschätzung kommen, dass der Entzug von CO2 aus der Atmosphäre notwendig ist. Auch wenn bisher die Unterstützung der Politik noch Steigerungspotential aufweist. Durch Unternehmen wie Climeworks kann man die Klimaerwärmung möglicherweise auf einem Level halten, welches für den Menschen nicht lebensgefährlich ist.

Text: Ishan Ilangakoon

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vorheriger Artikel Gartenlust vom Feinsten mit «Hinter den Hecken»
Nächster Artikel Die Schweiz, ein hervorragender Ort für Meetings