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Baden-Baden: Weltbekannte Kulturhochburg

24.07.2018
von Olga Shostak

Nicht weit von der Schweizer Grenze entfernt verbirgt sich eine wahrhaftige Perle Deutschlands. Lange war sie als die Kurstadt schlechthin bekannt – doch Baden-Baden hat weitaus mehr zu bieten. Das Angebot ist nicht nur sehr vielfältig, sondern teilweise auch weltbekannt.

Baden- Baden entspringenden heissen Thermalquellen. Inzwischen hat die Erholungsdestination aber viel mehr zu bieten, als mittelalterliches Gestein und Wellness Oasen. Baden-Baden, das einst nur Baden hiess, ist eine Kunst- und Kulturstadt geworden. Und genau darum geht es in diesem Artikel. Um die kulturelle Seite Baden-Badens, mit den zahlreichen Museen, Schauspielhäusern und historischen Stätten.

Märchen an der Wand

So bekannt die Thermen von Baden-Baden sind, so berühmt ist auch ein Ort, der bei den alten Römern einzig zum Wassertrinken gedacht war. Die Rede ist von der Trinkhalle, die von 1839 bis 1842 erbaut wurde. Ziel war es, die volle Heilkraft des Thermalwassers auszuschöpfen. 16 korinthische Säulen stützen die 90 Meter lange offene Vorhalle, in welcher der Gast dieses Heilwasser in stilvoller Umgebung zu sich nehmen konnte. 14 Wandbilder schmücken die Wände der Trinkhalle. Der deutsche Maler Jakob Götzenberger stellte in diesen Fresken Szenen aus den Märchen des Schwarzwaldes dar.

So etwa die Freske «Burkart Keller von Yburg», welche die badische Sagengestalt Junker Burkart zeigt, wie er auf dem Weg zu seiner Verlobten nachts den Verlockungen einer verschleierten Frau verfällt. Sie küsst ihn und saugt ihm die Seele aus dem Leib. Die Freske, die den Titel .Schloss Hohenbaden. trägt, zeigt eine Gräfin, die um die Beendigung der Pest bittet. Als heisse Quellen durch die Strassen der Stadt geleitet wurden, erstickt der Dampf die Pest. Dankbar weiht die Gräfin ihre beiden Kinder dem geistlichen Stand.

Ein Tipp der Betreiber dieser Rennbahn ist, den Wecker einige Stunden früher zu stellen und den Tag in aller Frühe mit einem Rennbahnfrühstück zu starten.

Reisen durch 100 Jahre Kunstegeschichte

Ein architektonisches Highlight ist das Museum Frieder Burda. Die dort ausgestellten Kunstwerke schützt man mit regulierbaren Lamellen vor direkter Sonneneinstrahlung, was speziell für ein Museum ist. Im gesamten Museum wird eine klare Linie verfolgt und das kühle, leuchtende Weiss der Wände und Decken kontrastiert mit den warmen, erdigen Farbtönen des Parkettbodens. Der renommierte New Yorker Stararchitekt Richard Meier erbaute dieses Tageslichtmuseum, das heute rund 1000 Gemälde, Graphiken, Skulpturen und Objekte beinhaltet. Sie skizzieren den «Königsweg» der Kunstgeschichte der letzten 100 Jahre. Die Schwerpunkte in der Frieder Burda Sammlung sind die klassische Moderne und die zeitgenössische Kunst. Neben Gemälden von Gottlieb, de Kooning, Pollock und Rothko enthält die Sammlung zudem ein Hauptwerk von Clyfford Still, was eine Seltenheit in der europäischen Museumslandschaft ist. Zu finden sind dort ebenfalls Gemälde des späten Picasso.

Im Bahnhof wird musiziert

Eine ganz besondere Architektur weist auch das Festspielhaus Baden-Baden auf. Denn der einstige Baden-Badener Stadtbahnhof ist heute Teil des Festspielhauses – der Opernsaal steht auf einem ehemaligen Gleiskörper. Dadurch entsteht ein ganz eigener Flair und Charme. Mit 2’500 Plätzen ist das Festspielhaus Baden-Baden das grösste Opern- und Konzerthaus in ganz Deutschland. Es lockt jährlich mit rund 140 Veranstaltungen aus Oper, Konzert, Ballett und Entertainment über 200’000 Musikliebhaber; verfügt über ein eigenes Reisebüro und organisiert Kulturreisen nach Baden-Baden.

Im gesamten Museum wird eine klare Linie verfolgt und das kühle, leuchtende Weiss der Wände und Decken kontrastiert mit den warmen, erdigen Farbtönen des Parkettbodens.

An der Rennbahn frühstücken

Neben architektonischen Meisterwerken hat Baden-Baden aber auch Grün zu bieten. Zahlreiche Parks und Alleen machen die Stadt zu einer Wohlfühloase. Ein Erholungsort, der in der heutigen Zeit schon fast in Vergessenheit geraten ist, ist die Pferderennbahn. In Baden-Baden wird die jahrhunderte alte Tradition aber nach wie vor zelebriert. Die Galopprennbahn Iffezheim zieht, vor allem während den Rennwochen, ein internationales Publikum an. Das bedeutendste Einzelrennen ist der Grosse Preis von Baden. Dieser wird seit der Gründung der Bahn im Jahr 1858 ausgetragen und zählte zeitweise zu den wichtigsten Galopprennen der Welt. Weltweit gibt es nur wenige Meetings, die regelmässig einen solch hohen Anteil an ausländischen Startern aufweist. Drei Mal im Jahr können Pferdesportfans und Wettbegeisterte Herzklopfen und Spannung bei den internationalen Galopprennen teilen.

Ein Tipp der Betreiber dieser Rennbahn ist, den Wecker einige Stunden früher zu stellen und den Tag in aller Frühe mit einem Rennbahnfrühstück zu starten. Denn das eigentliche Geschehen beginnt dann, wenn man die Pferde exklusiv beim Training beobachten kann.

Blühendes Baden-Baden

Ins Grüne fliehen kann man aber nicht nur in den Parks und auf der Rennbahn, sondern auch in der Welt der Blumen. Genauer gesagt der Rosen. Im wunderschönen Garten der Rosenneuheiten überspannen Rosenbögen die Wege, Beete und Wiesen quellen über vor farbenprächtigen Blüten und rosenumrankte Lauben laden mit Sitzbänken zum Verweilen ein. Egal wo hin man blickt, sieht man prächtige Rosen in allen Farben. Unter Liebhabern wird die Stadt sogar als die heimliche Rosenhauptstadt Deutschlands gehandelt. Der Neuheitengarten auf dem Beutig kann selbst mit den renommierten Prüfgärten in Paris, Rom und dem englischen St. Albans mithalten.

Text Olga Shostak

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