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Winterwandern in der Schweiz

24.11.2018
von Daniela Jeanneret

Wandern liegt im Trend. Während die ältere Generation den Sport seit eh und je für sich entdeckt hat, zieht es aktuell immer mehr junge Leute auf die Schweizer Wanderwege. Für erfahrene Exkursions-Profis ist dies keine Überraschung, denn einmal daran geschnuppert, lässt die Sportart einen nur selten wieder los.

Die Geschichte des Wanderns geht Jahrhunderte zurück. Früher waren es meist  Pilger, die zu Fuss unterwegs die Ruhe, den Weg zu sich oder zu Gott suchten. Schon damals, auf der Suche nach Einsamkeit, genossen sie die Natur und das Erleben neuer Landschaften, die dieser Sport mit sich bringt. Obwohl jetzt wohl schon viele ihre Wanderschuhe im Keller verstaut haben, verwandeln sich die Landschaften im Winter in ein Naturschauspiel, das in den Sommermonaten den meisten verwehrt bleibt.

Winterwandern – eine Quelle der Inspiration
Weit weg vom Lärm und hektischen Treiben der Städte liegt das kleine italienisch-sprachige Tal im Süden Graubündens, das Puschlav. Eine der wohl beliebtesten Ausflüge ist die Wanderung an den kristallklaren Saoseo-See. Die Schönheit des Wassers erinnert nicht nur an die Karibik, sondern auch an ein Naturgemälde. Die Tour zum See beginnt auf der Alp Camp. Durch die offenen Alpweiden gelangen die Reiselustigen in den grossen Felskessel des Piz Paradisin und Piz Cunfin. Nachdem der Viola Grenzpass erreicht ist, können die Wanderer einen freien Blick nach Italien geniessen. Nur kurze Zeit später verweilt man schon am Ufer und erblickt, vor allem im Winter, ein atemberaubendes Naturspektakel.

Die Schönheit des Wassers erinnert nicht nur an die Karibik, sondern auch an ein Naturgemälde.

Im Val Müstair wandern die Menschen im Winter wortwörtlich durch eine Märchenlandschaft. Die klare Luft, das Knistern des Schnees und spannende Tierbeobachtungen machen die Region in Graubünden zu einem echten Geheimtipp. Allerdings ist die Tour etwas anspruchsvoller als die zum Saoseo-See und zählt als Schneeschuhwanderung, daher eignet sie sich vor allem für erfahrenere Ausflügler. Vom Dorf Lü führt der Weg langsam zur Alp Tabladatsch hoch. Von da an, je nachdem, ob man mit einer Reisegruppe oder mit Freunden unterwegs ist, steigt der Wanderer ca. fünf Stunden auf dem Wanderweg Sta wieder hinab oder spaziert noch durch den Arvenwald weiter zur Alp Terza, wo ein Zvieri serviert wird.

Winterwandern und Kultur
Für diejenigen, die sich noch nicht an grössere Exkursionen wagen, empfiehlt sich der Mozartweg als Adventswanderung. Mit einem Marsch von 12 km und einem Aufstieg von 400 m sollte er für alle Anfänger zu schaffen sein. Grösstenteils verläuft die Wanderung durch den Wald, wo die Teilnehmer eine schöne Sicht auf die Alpen geniessen können. Nach der Ankunft in Aarburg entlang der Festung sowie einem kurzen Rundgang durch die Kleinstadt und einem Glühweinhalt besichtigen die Reisenden die Mozartstelle. Den Abschluss bildet ein Harfenkonzert bei Kerzenlicht.

Wer die fantastischen Landschaften des Juras auf sich wirken lassen möchte, dem dürfte der Erlebnispfad vom Mont Soleil auf den Mont Crosin gefallen. Während den zwei Stunden Fussmarsch legt man ca. sechs km zurück. Wissenswert: Auf dem Mont Soleil befindet sich das grösste Sonnenkraftwerk der Schweiz.

Wer die fantastischen Landschaften des Juras auf sich wirken lassen möchte, dem dürfte der Erlebnispfad vom Mont Soleil auf den Mont Crosin gefallen.

Das Appenzellerland
Stille Landschaften und eindrückliche Panoramaaussichten erleben Wanderer im herrlichen Appenzellerland. Die Gäste logieren im Gasthof Krone in Urnäsch. Das Winterwandern führt die Gäste auf den Kornberg und hinauf zum Gäbris mit seiner wunderbaren Aussicht. Ein Besuch bei einem Hackbrettbauer und in einer Käserei runden das kulturelle Erlebnis ab.

Ganz egal, welche Wanderung man sich schlussendlich aussucht, lohnen tut es sich auf jeden Fall. Denn schon Johann Wolfgang von Goethe wusste: «Berge sind stille Meister und machen schweigsame Schüler.»

Text: Daniela Jeanneret

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