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Einrichtung Lifestyle Wohnen

Durch visuelle Raumaufteilungen behaglich wohnen

16.01.2022
von Kevin Meier

Zu Hause ist es doch am schönsten. In vielen Einrichtungen, egal ob Wohnung oder Einfamilienhaus, steckt noch einiges an Potenzial für mehr Gemütlichkeit und Privatsphäre. Denn sowohl grosse als auch kleine Räume profitieren von Aufteilungen, wenn unterschiedliche Wohnaktivitäten aufeinandertreffen.

Der Trend hat sich in den letzten Jahrzehnten wieder in Richtung grösser geschnittenen Wohnräumen entwickelt. Die Extremform dieser Dynamik stellt das Aufkommen und die anhaltende Popularität von Lofts dar. Damit einher geht auch eine Vermischung von Funktionalitäten eines Raumes: Die Küche ist zeitgleich Ess- und Aufenthaltsraum oder das Büro steht unmittelbar im Wohnzimmer. Dies kann Teil des modernen Lebensstils sein, aber auch für Unruhe in den eigenen vier Wänden sorgen. Um ein klareres Konzept in das eigene Zuhause zu bringen, müssen keine Mauerwerke hochgezogen werden. Andere Trennweisen erschaffen teils mit vergleichbar wenig Aufwand und Platzverlust eine merklich wohligere Atmosphäre.

Raumaufteilung durch Seile

Das Klassische in neuem Gewand

Die altbekannte Trennwand mag bei vielen der erste Gedanke sein, wenn der Begriff «Raumteiler» fällt. Im Handel sind viele Ausführungen in allen erdenklichen Farben, Formen und Grössen erhältlich. Für kleinere Räume eignen sich blickdichte Raumtrenner eher weniger, da die aufgetrennten Raumteile schnell beengt wirken können. Variationen mit Naturmaterialien als Alternative schaffen ein besonders angenehmes Raumklima, beispielsweise aus dünnen Baumstämmen, verzweigten Astgabeln oder horizontalen Holzlatten. Noch luftiger wird es, wenn Seile oder Garne lose von der Decke hängen. Durch das Arrangement des Holzes beziehungsweise durch Verknüpfung der Seile lässt sich ausserdem die Blickdichte individuell variieren.

Vorhänge nicht nur an Fenstern

Es klingt simpel, ist aber eine effiziente Strategie, um beispielsweise Lesenischen oder Schlafbereiche zu separieren. Insbesondere Durchgangszimmer und Räume mit wechselnden Funktionalitäten profitieren von der textilen Aufteilung. Der unschlagbare Vorteil dieser Art von Raumtrennung ist, dass sie mit einem Handgriff schnell und einfach hergestellt oder aufgelöst werden kann. Das Material des Stoffes beeinflusst derweil das Mass der resultierenden Privatsphäre. Luftige, durchsichtige Vorhänge unterteilen einen Raum mit durchlässigen Barrieren. Dichtere, schwerere Stoffe schaffen eine blickdichte Grenze, die je nach auch eine akustische Distanz mit sich bringt. Möchte man zum Beispiel eine ruhige Ecke einrichten, eignen sich Letztere dafür ausgezeichnet. Bedenken sollte man dabei aber, dass dicke Vorhänge nicht nur Geräusche, sondern auch Licht schlucken. Die Beleuchtung sollte demnach entsprechend angepasst werden. Als Bonus können Vorhänge durch ihre Farbe und Textur zusätzliche Akzente in die Ausstattung einbringen.

Multifunktionale Möbelstücke

Räume können auf einfache Art und Weise mit existierenden Möbeln aufgeteilt werden, ganz ohne Neuinvestitionen. Anstelle davon, Regale und Kommoden entlang der Wände zu platzieren, fungieren sie andernorts im Zimmer als visuelle Trennungen zwischen den Bereichen. Der Platzverlust ist minimal und der Stauraum bleibt erhalten. Ein tiefes Büchergestell ohne Rückwand profitiert besonders von dieser Ausrichtung, da der verfügbare Platz von beiden Seiten zugänglich ist und vollständig nutzbar wird. Es müssen jedoch nicht zwingend Regale sein; auch andere grosse Möbel und Dekostücke können demselben Zweck dienen. Sogar niedere Möbel können in Kombination mit anderen Strategien klare Linien schaffen, indem die Segmente zusätzlich unterschiedliche Textilstrukturen oder alternative optische Möglichkeiten nutzen.

Durch rein visuelle Konzepte Bereiche visuell definieren

Eine Nebenwirkung der oben genannten Möglichkeiten ist, dass meist etwas Platz und Bewegungsfreiheit verloren geht. Räume lassen sich aber auch auf eine subtilere Weise aufteilen. Wenn Bereiche diverse Farben, Materialien und Texturen aufweisen, entsteht der Eindruck einer Aufteilung, die genauso Gemütlichkeit und Ruhe bringen kann wie eine physische Trennung. Von permanenten Änderungen wie unterschiedlichen Bodenbelägen oder Wandverkleidungen bis hin zu veränderbaren Ausgestaltungen wie eine bestimmte Farbpalette in Sachen Möbel und Dekoration pro Bereich; der Experimentierfreude sind keine Grenzen gesetzt. Die Wände der Arbeitsecke mit einer leicht dunkleren Farbe gestrichen, gepaart mit minimalistischer Einrichtung, schafft eine klare Funktionstrennung zum Wohnbereich in hellen, sanften Pastelltönen mit Kissen und Deko-Elementen.

Eine konzeptuelle Trennung können auch Textilien und die Beleuchtung darstellen: Ein grosser, markanter Teppich unter und um das Sofa separiert diesen visuell von angrenzenden Bereichen. Dasselbe funktioniert auch mit Licht. Wohnräume müssen nicht durchgehend hell ausgeleuchtet sein. Stattdessen lässt sich mit Lichtinseln ein angenehmes Ambiente erzeugen. Für Arbeitsplätze und am Esstisch darf es helles, hängendes Licht sein. Die Lichtverhältnisse an Orten der Entspannung kann man im Kontrast dazu diffuser gestalten. Ein weiterer möglicher Ansatz ist, den Raum generell indirekt mit sanftem Licht zu erhellen und direkte Beleuchtung auf Fokuspunkte wie die Leseecke oder Kunstwerke zu setzen. Gerade die Beleuchtung eines Zimmers unterstreicht andere Strategien der Raumaufteilung, da Licht die Erscheinung von Farben und Texturen mitbestimmt. Egal, welche Ansätze man verfolgt, solange das Resultat gefällt und die angedachte Wirkung erzielt, befindet man sich auf der richtigen Spur.

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