Die kleinste Stadt der Welt liegt natürlich in der Schweiz. Oder nicht?
Grösse ist nicht alles. Dieser Allgemeinplatz wird in den Gemeinden Fürstenau GR sowie Werdenberg SG auf eine besondere Art zelebriert: Beide Ortschaften nehmen für sich in Anspruch, die kleinste Stadt der Welt zu sein. Ein Besuch lohnt sich in beiden Fällen.
Klein, aber fein. Auf diese Weise sehen wir Schweizerinnen und Schweizer unser Land gerne selbst. Schliesslich ist es nicht die Fläche oder die Dichte, die ein Land grossartig machen, sondern die Lebensqualität. Und diesbezüglich gehört die Schweiz seit jeher zu den ganz grossen Playern. Der typisch-helvetische Stolz auf das Klein-sein scheint in Fürstenau im Kanton Graubünden besonders ausgeprägt: Stadtpräsident Christian Morf begrüsst Interessierte bereits auf der Gemeinde-Website mit den Worten «Willkommen in der kleinsten Stadt der Welt.»
Fürstenau, rätoromanisch «Farschno», gehört zur Region Viamala und besteht aus dem historischen Städtchen Fürstenau sowie dem Ortsteil Fürstenaubruck. Die Ortschaft liegt über dem Zusammenfluss von Hinterrhein und Albula. Das malerische Städtchen Fürstenau ist gemäss des Inventars schützenswerter Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung. Rund zehn Haushalte liegen im historischen Kern, insgesamt leben in Fürstenau rund 350 Einwohner:innen. Das Stadtrecht wurde im Jahr 1354 von König Karl IV erteilt. Für eine standesgemässe Unterbringung kann man unter anderem im Schloss Schauenstein übernachten und dinieren. Ein Besuch der Ortschaft Fürstenau, die nur vier Kilometer von der atemberaubenden Viamala-Schlucht entfernt ist, lohnt sich also.
Die ganze Ortschaft ein Museum
Ebenfalls einen Besuch wert ist Werdenberg im Kanton St. Gallen. Das malerische Städtchen am See hat rund 60 Einwohner:innen. Altstadt und Schloss blicken auf eine 800-jährige Geschichte zurück. Werdenberg ist eine der wenigen noch erhaltenen städtischen Holzbausiedlungen aus dem Mittelalter in Europa und im Inventar schützenswerter Ortsbilder von nationaler Bedeutung. Das merkt man beim Erkunden (was nicht viel Zeit in Anspruch nimmt) auf jedem Meter: Man fühlt sich Schritt für Schritt ins Mittelalter zurückversetzt und der kleine See direkt neben dem Städtli schafft in Kombination mit den alten Bauten eine einzigartige Atmosphäre. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in den Nachbargemeinden ausreichend und direkt am Wasser lädt ein Café zum Geniessen ein.
Übrigens: Mit gerade einmal 28 Einwohner:innen zählt Hum in Kroatien allgemein als die «kleinste Stadt der Welt.» Wer also Fürstenau und Werdenberg bereits erkundet hat, kann dieses beliebte Ausflugsziel ansteuern.
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