Schon Pläne für die Herbstferien? Auch dieses Jahr warten hierzulande viele Ausflugsziele darauf, entdeckt zu werden. Besonders die Westschweiz gilt nach wie vor als echter Geheimtipp.
Was ist das eigentlich genau, dieser Röstigraben? Allen ist er ein Begriff, doch nur wenige können erklären, woher dieser genau kommt oder was er beschreibt.
Ein politisch geprägtes Konstrukt
Der Röstigraben ist eine Metapher, welche die oft stark auseinandergehende Kluft zwischen der Deutsch- und Westschweiz oder vielmehr der jeweiligen Bevölkerung beschreibt. Es ist nicht die einzige Schweizer Sprachgrenze mit Namen: Der Begriff «Polentagraben» beschreibt die Sprachgrenze zum Kanton Tessin, nur dass sich diese Bezeichnung nie richtig durchsetzen und verankern konnte.
Der Begriff «Polentagraben» beschreibt die Sprachgrenze zum Kanton Tessin, nur dass sich diese Bezeichnung nie richtig durchsetzen und verankern konnte.
Ganz anders der Begriff des «Röstigrabens»: Er fungiert nicht nur als Sprachgrenze, sondern wird auch generell als Erklärungsansatz für die Mentalitätsunterschiede zwischen Deutschschweizern und Romands hinzugezogen. Beliebtestes Thema: Abstimmungen. Egal, welches politische Thema auf der Agenda steht – sobald sich in der Deutschschweiz eine höhere Zustimmung zeigt als in der Westschweiz oder umgekehrt, folgt oft im selben Atemzug der viel genannte Röstigraben.

Von Nord bis Süd
Obwohl der Röstigraben eine Metapher ist, lässt er sich in gewisser Form auch relativ direkt geografisch festlegen. So wird der Röstigraben oft mit dem Lauf der Saane bei Freiburg gleichgesetzt. Gesamt betrachtet erstreckt er sich vom Jura im Norden entlang des Bieler-, Neuenburger- und des Murtensees durch das Schweizer Plateau, wo er dann die Alpen und das Rhonetal erreicht. Weiterhin trennt er das untere und das obere Wallis und erreicht letztlich die italienische Grenze zwischen den Gemeinden Evolène und Zermatt. Von Nord bis Süd verläuft der Röstigraben so durch verschiedenste Orte und Regionen, die es sich zu entdecken lohnt. Wie wäre es noch diesen Herbst?
Von Nord nach Süd: Eine Reise entlang des Röstigrabens
Biel/Bienne
Die Geburtsstadt von Robert Walser gilt als die Schweizer Uhrenmetropole schlechthin. Nebst der Uhrenindustrie laden besonders die Altstadt, zahlreiche Museen sowie natürlich das beschauliche Bielerseeufer zum Verweilen ein.
Murten/Morat
Besondere Sehenswürdigkeiten des mittelalterlichen Zähringerstädtchens sind das Berntor sowie mehrere Kirchen. An warmen Tagen lockt der Sprung in den Murtensee.
Freiburg/Fribourg
Die drittgrösste Stadt der französischsprachigen Schweiz lässt besonders das Herz von Käsefans höherschlagen – haben doch mehrere populäre Käsesorten hier ihren Ursprung. Ein Besuch in einer Schaukäserei lohnt sich!
Siders/Sierre
Die Stadt der hundert Hügel – unter diesem Namen war der Walliser Ort den Römern bekannt. Heute überzeugt Siders aufgrund der zentralen Lage als attraktiver Ausgangspunkt für Ausflüge jeglicher Art.
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Text Lars Gabriel Meier