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Content Marketing

Die Rolle der sozialen Netzwerke im «War for Talents»

01.02.2020
von Akvile Arlauskaite

Im Laufe des letzten Jahrzehnts haben sich Social Media zu einem unverzichtbaren Tool des Employer Brandings etabliert. Insbesondere Talente jüngeren Alters können auf diese Weise gezielt angesprochen werden. Wie können diese Kanäle genutzt werden, um die Arbeitgebermarke zu stärken und letztlich die Personalbeschaffung zu fördern?

Employer Branding ist ein ganzheitliches Konzept. Die sozialen Netzwerke bieten hierbei zahlreiche Möglichkeiten zur Bekanntmachung und Stärkung der Arbeitgebermarke. Aufgrund ihrer Nahbarkeit sind sie der wohl kostengünstigste Ort, um mit potenziellen Arbeitnehmenden direkt und regelmässig zu kommunizieren und dabei diejenigen Attribute zu präsentieren, welche das Unternehmen zu einem ausgezeichneten Arbeitsplatz machen. Hierdurch kann Aussenstehenden ein realistischer Einblick in den Alltag beim potenziellen Arbeitgeber ermöglicht werden. Lernen potenzielle Kandidat:innen die Arbeitgebermarke auf diese Weise kennen und vertrauen, steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Bewerbung in Zukunft. Nicht zuletzt ist smartes Employer Branding nicht nur beim Recruiting sinnvoll, sondern hilft auch dabei, wertvolle Angestellte nachhaltig zu binden.

Eine umfassende Strategie

Angenommen, ein Unternehmen hat den Entschluss gefasst, seine Präsenz in sozialen Netzwerken zur Stärkung der Arbeitgebermarke aufzubauen. Wo sollte es nun ansetzen? Wichtig ist, dass Social-Media-Kanäle für eine erfolgreiche Personalgewinnung professionell gehandhabt und fest in die Employer-Branding-Strategie integriert werden, statt sich ausschliesslich auf Einzelmassnahmen zu verlassen.

Nachdem die strategischen Ziele festgelegt worden sind, sollten die Zielgruppe definiert und die entsprechenden Kanäle ausgewählt werden. So ist TikTok beispielsweise hervorragend dafür geeignet, Bewerbende der Gen Z anzusprechen, während die Ü40-Generationen sich gemäss Statistavermehrt auf Facebook bewegen. Weiter gilt es zu entscheiden, ob für Rekrutierungszwecke separate Konti eingerichtet werden sollten, wie es etwa die Hotelkette Marriott mit ihrem Instagram-Konto @marriottcareers getan hat. Alternativ könnten bereits bestehende Accounts thematisch erweitert werden, wie zum Beispiel der LinkedIn-Kanal der Migros. Auf diesem sind nebst Employer-Branding-Content auch Posts zu finden, welche ihre Kundschaft ansprechen.

Zwecks Wiedererkennbarkeit sollte der Employer Brand eine konsistente Identität aufweisen. Während der redaktionelle Plan einer klaren Storyline in einheitlichem Ton folgen soll, dürfen die Inhalte möglichst abwechslungsreich sein. Unter anderem kann hierfür mit verschiedenen Formaten – Text, Bild, Video – variiert werden. Gleichzeitig sollte der Content immer auf jeweilige Zielgruppe zugeschnitten sein. So ist es etwa nur bedingt sinnvoll, die Generation 50+ mit trendigen Memes und die Gen Z mit langen Texten anzusprechen. Dabei empfiehlt es sich zudem, einen Dialog mit den User:innen zu führen, statt Inhalte im Broadcasting-Stil zu veröffentlichen.

Um die Community stets auf dem Laufenden zu halten, sollte Content regelmässig publiziert werden. Insofern ist es ratsam, die entsprechenden Verantwortlichkeiten innerhalb der Firma festzulegen. Ein wichtiger Teil ist der Aufbau des Managements von Kommentaren und DMs, um den persönlichen Austausch mit den User:innen zu pflegen.

Und nicht zuletzt: Die Employer-Branding-Strategie ist keineswegs statisch. Durch Controlling soll sie laufend und auf einzelnen Social-Media-Kanälen auf ihre Effektivität überprüft und optimiert werden.

Acht Ideen für abwechslungsreichen Content

Ist die Strategie für die sozialen Netzwerke einmal ausgearbeitet, geht es an die Umsetzung. Welcher Content ist geeignet, um die Zielgruppe auf fesselnde Weise anzusprechen? Bei der Ideenfindung kann es hilfreich sein, sich an den Fragen zu orientieren, die das Unternehmen von den Bewerbenden erhält. Untenstehend liefert «Fokus» weitere Inspiration für ansprechende Inhalte.

Social-Media-Takeover

Im Rahmen des Employer Brandings ist authentische Kommunikation das A und O. Testimonials von Mitarbeitenden sind die vertrauenswürdigste und somit wertvollste Quelle für die Arbeitsplatzbewertung. Eine Möglichkeit, die Employees auf sozialen Netzwerken persönlich zu Wort kommen zu lassen, ist ein Social-Media-Takeover, etwa in Form von Instagram Stories oder eines Tik-Tok-Videos. Dabei können sie von ihrem Arbeitstag berichten oder wie sie zu ihrer Stelle gefunden haben. Alternativ können sie in Form von Zitaten ausdrücken, was sie an ihrem Arbeitgeber und ihrem Job toll finden oder die Community zu einem spezifischen Thema informieren. Hier ist es ratsam, die jeweilige Person zu taggen. Nicht nur schafft dies Transparenz, sondern regt sie dazu an, den Content auf ihren persönlichen Konti zu teilen. Letzteres kann die Sichtbarkeit des Employer Brands um einiges erhöhen und Community-Building fördern.

 

Im Rahmen der «Vlog Heroes»-Reihe gewähren die Mitarbeitenden von Smart Media Agency Belgium regelmässig einen Einblick in ihren Arbeitstag

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Wertschätzung der Employees

Über die Mitarbeitenden zu berichten ist für Unternehmen jeder Branche sinnvoll. Nicht zuletzt, da man so die Gesichter hinter der Marke zu sehen bekommt. Zum einen können in den Posts neue Mitarbeitende vorgestellt werden. Dies zeigt potenziellen Bewerbenden, dass die Firma zum gegebenen Zeitpunkt einstellt. Zum anderen empfiehlt es sich, langjährige Angestellte zu ihrem Firmenjubiläum, einer Beförderung oder professionellen Achievements zu gratulieren. Solch öffentliche Wertschätzung wirkt nicht nur motivierend, sondern zeigt auch Aussenstehenden, dass dem Unternehmen ihre Employees am Herzen liegen.

 

 

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Die Marketingagentur Jung von Matt Limmat stellt einen neuen Mitarbeitenden vor

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Blick hinter die Kulissen

Weiter ist es auf Social Media sinnvoll, regelmässig Einblicke in den Unternehmensalltag zu geben. Wie wird die Unternehmenskultur konkret gelebt? In welchem Umfeld würden potenzielle Arbeitnehmende arbeiten? Welche Vorzüge bietet der Arbeitsort? Um diese Aspekte zu zeigen, sind insbesondere bild- und videobasierte Netzwerke wie Instagram, aber auch TikTok hervorragend geeignet. Ein solcher «Blick hinter die Kulissen» hat zum Vorteil, dass sich vermehrt Personen bewerben werden, die auch wirklich zum Unternehmen passen.

 

@siemens_austria You can #grow with us 💯 Jahre Lehre #Bürokaufkraft #Lehre #Ausbildung Danke @alin.vienna ♬ Originalton – Siemens_Austria

 

Aktivitäten ausserhalb der Arbeitszeiten

Eine gesunde Work-Life-Balance war für Bewerbende wahrscheinlich noch nie so wichtig wie heute. Deshalb sollten die Behind-the-Scenes-Posts nicht ausschliesslich auf das Arbeitsleben beschränkt sein. Ein Unternehmen, das zeigt, dass Erfolge gefeiert werden, zu Weihnachten ein Dinner organisiert wird oder das Team gemeinsam Ausflüge unternimmt, gewinnt direkt an Attraktivität.

Smart Media Agency Schweiz gibt Einblicke in einen gemeinsamen Lunch

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 Aspekte, die das Unternehmen ausmachen

Was differenziert das Unternehmen als Arbeitgeber von der Konkurrenz? Von der Gründungsgeschichte und Entfaltungsmöglichkeiten bis hin zu den Werten, Mission und sozialem Engagement des Unternehmens – über all diese Aspekte kann auf Social-Media-Plattformen auf verschiedenste Weisen berichtet werden. Ansprechende Post-Formate sind etwa Statistiken, Funfacts oder Zitate. Auf jeden Fall sollte auch über aktuelle Erfolge berichtet werden. Dies hilft, das Unternehmen als Erfolgsträger der Branche zu positionieren.

 


KPMG Switzerland über ihre Initiative im Rahmen des Weltkrebstags

 

Added-value-Content

Eine weitere Möglichkeit, sich als Experte in der Branche zu positionieren, besteht darin, informative Inhalte zu veröffentlichen, welche einen Mehrwert für die Zielgruppe darstellen. Seien es intern durchgeführte Studien oder das Wissen von Employees in Form eines Interviews – zu zeigen, dass man darin gut ist, was man tut, verbessert das Image des Unternehmens.

 


ABB über die Ergebnisse ihrer Studie

 

Interaktive Inhalte

Durch interaktiven Content werden die passiven Zuschauenden in aktive Mitspieler:innen verwandelt. Dies stärkt die Beziehung zwischen dem Zielpublikum und dem Unternehmen. Ob eine Instagram-Story mit einer Umfrage, ein Livestream auf Facebook oder ein Quiz auf Twitter, welches zum Kommentieren anregt – dies sind nur einige der vielen Möglichkeiten, mit der Zielgruppe über soziale Plattformen in direkten Austausch zu treten.

Ein Quiz von UBS zum Thema Inflationsrisiken in der Schweiz

 

Offene Stellen teilen

Schreibt ein Unternehmen eine Stelle aus, möchte es natürlich, dass diese von möglichst vielen potenziellen Bewerbenden gesehen wird. Die Reichweite einer Stellenausschreibung kann erhöht werden, indem sie in Form eines eigenständigen Posts auf Social Media geteilt wird. Kurz und knapp ist hier der richtige Weg – eine kurze Überschrift der Position mit einigen Kerninformationen und einer Weiterleitung zur entsprechenden Webseite reicht mehr als aus.

 

 

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Ein Eyecatcher von CRK, um über eine offene Stelle zu informieren

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