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Bitcoin, Ethereum und Co: Alles, was man über Kryptowährungen wissen muss

16.12.2021
von SMA

Kryptowährungen sind seit einiger Zeit in aller Munde. Doch was können die digitalen Währungen? Und was muss man über sie wissen? Ein Überblick.

Kryptographie und Währung. Aus diesen beiden Begriffen setzt sich das Wort «Kryptowährungen» zusammen. Die Besonderheit lässt sich ableiten: Alles ist digital. Die Einheiten, sogenannte «Coins» oder «Tokens», sind kryptografisch verschlüsselt – und deshalb fälschungssicher.

Kryptowährungen sind – im Gegensatz zu herkömmlichen Geldeinheiten – von dezentraler Natur. Bedeutet, sie werden von keiner Regierung oder zentraler Stelle herausgegeben oder kontrolliert. Für Krypto-Liebhaber ein entscheidender Vorteil: Im Gegensatz zu Euro, Dollar, Franken und Co. sind Kryptowährungen nicht dem Risiko einer Inflation oder Entwertung ausgesetzt.

Die allererste öffentliche Kryptowährung ist sogleich die bis heute bekannteste: Bitcoin. 2009 wurde sie vorgestellt und veröffentlicht. Ziel war es damals jedoch gar nicht, eine Kryptowährung zu erschaffen. Der Bitcoin wurde ins Leben gerufen, um eine zusätzliche Option zu schaffen, digital und sicher bezahlen zu können. Kurz darauf folgten etliche Konkurrenzprodukte wie Ethereum, Litecoin oder IOTA.

Kryptowährungen existieren rein digital

Eine Kryptowährung kann vereinfacht als digitales Geld bezeichnet werden. Mithilfe der Kryptographie kann Geld gekauft, verkauft oder übertragen werden. Das ist auch der grosse Unterschied zu «normalen Währungen», auch «Fiatwährungen» genannt: Kryptowährungen existieren rein digital und ausschliesslich im Internet.

Die Grundlage einer jeder Kryptowährung ist die «Distributed Ledger Technologie (DLT)». Die am häufigsten verwendete DLT-Variante ist die Blockchain-Technologie. Dank dieser können Transaktionen dezentral ausgeführt werden, doppelte Überweisungen werden verhindert. Die Blockchain-Technologie lässt sich mit einem Bild vereinfachen: Alle Transaktionen werden in Blöcken in einer Kette abgelegt – daher der Name «Blockchain». Die Kette wird danach auf viele verschiedene Knoten kopiert, die dauernd miteinander abgeglichen werden. Eine Transaktion ist unwiderruflich und kann im Nachhinein nicht mehr gelöscht werden. Manipulationen oder Diebstähle sind deshalb kaum möglich.

Da – wie oben erwähnt – keine zentrale Behörde hinter Kryptowährungen steht, können auch nicht ohne Weiteres neue Einheiten generiert werden, wie es beispielsweise eine Zentralbank kann. Neue Coins werden ausschliesslich durch sogenanntes «Mining» erschaffen. Ein spezieller Algorithmus bildet hierfür die Grundlage. Hier liegt auch das Problem, weshalb Kryptowährungen noch nicht grossflächig in unserem Alltag zum Einsatz kommen: Bitcoins und Co. haben nur eine begrenzte Skalierbarkeit.

Die digitale Geldbörse

Als Aufbewahrungsort für Kryptowährungen dienen digitale Brieftaschen, sogenannte «Wallets». Es ist auch möglich, damit zu bezahlen. Da Kryptowährungen bis anhin kein gesetzliches Zahlungsmittel sind, werden sie allerdings noch nicht überall akzeptiert. Wer mittels seines Wallets bezahlt, dem werden in der Regel nur marginale Transaktionsgebühren auferlegt.

Jede Kryptowährung kann für unterschiedliche Zwecke verwendet werden. In der Folge ein Überblick:

Bitcoins

Sogenannte «Bitcoin-Miner» validieren mittels einer Software Transaktionen und erhalten dafür neue Bitcoins. Wie einleitend erwähnt, wurde die Kryptowährung ursprünglich als globales Zahlungssystem entwickelt – später wurde sie aber auch in grossen Mengen ge- und verkauft. Da Bitcoins Probleme mit der Skalierung haben, bleibt offen, ob sie sich als grossflächiges Zahlungsmittel durchsetzen können.

Ethereum

Ethereum ist im Grunde eine Software-Plattform, die sich die Blockchain-Technologie zu Nutze macht. Entwickler haben so die Möglichkeit, ihre Programme auf einer dezentralen Plattform zu erstellen und auszuführen. Ausserdem können über Ethereum Transaktionen ausgeführt und Verträge ausgestellt werden.

Litecoin

Genau gleich wie der Bitcoin wurde Litecoin ursprünglich als elektronisches Zahlungsmittel geschaffen. Litecoins haben jedoch gegenüber Bitcoins einen Vorsprung: Transaktionen werden schneller abgewickelt – es sind mehr Litecoins im Umlauf als Bitcoins. Litecoin wird deshalb oft auch als die «leichtere» Version oder gar als Bitcoin-Ersatz bezeichnet.

Ripple

Auch die Kryptowährung Ripple dient dazu, Transaktionen abzuwickeln. Sie ist allerdings eine Ergänzung zum Bitcoin: Zahlungsüberträge sind über Ripple nämlich in Echtzeit und in jeder Währung möglich. Im Wesentlichen ist Ripple eine Datenbank, in der unter anderem Kryptowährungen gespeichert und dann übertragen werden können.

Im Gegensatz zu anderen Kryptowährungen basiert Ripple nicht auf Mining. Die Tokens werden von den Entwicklern erstellt. Von einigen Benutzer:innen wird Ripple deshalb nicht als echte Kryptowährung angesehen. Bei Finanzinstituten ist die Technologie jedoch äusserst beliebt.

Schnelle, günstigere und sicherere Geldtransfers

Das oberste Ziel von Kryptowährungen ist es, Transaktionen zu erleichtern. Gerade im internationalen Raum oder in Ländern mit schwachen Finanzsystemen ein nachzuvollziehender Ansatz. Geldtransfers können schneller, günstiger und sicherer vollzogen werden. Doppelte Transaktionen sollen dank Kryptowährungen ebenfalls der Vergangenheit angehören.

Kryptowährungen bieten im Vergleich zu herkömmlichen Währungen auch eine grössere Anonymität. Ausserdem dienen sie nicht nur als reines Zahlungssystem, wie das oben genannte Beispiel Ethereum zeigt: Die interne Währung Ether wird auch genutzt, um eine Plattform für dezentralisierte Software-Programme anzubieten. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit wäre beispielsweise ein Bonusprogramm, bei dem Firmen ihren treuesten Kunden Coins für Einkäufe oder Sonderaktionen anbieten könnten.

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