innovation
Innovation

Was ist ein Innovation Cluster?

30.07.2021
von SMA

Innovation Cluster heisst ein aktueller B2B-Trend. Aber was genau versteht man darunter?

Akteure in einem Innovation Cluster teilen ihr Wissen formell und informell untereinander, was letztlich zu einem innovativen Output für den gesamten Cluster führt: «Der innovative Output beschränkt sich dabei nicht nur auf Produkt- und Dienstleistungsinnovationen, die die Unternehmen auf den Markt bringen, sondern schliesst auch Prozessinnovationen ein, also Erneuerungen und Verbesserungen von Produktions- oder Organisationsabläufen», erklärt Prof. Dr.  Georg von Krogh von der ETH Zürich. Ein Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Innovationscluster Zürich bietet die lokale Firma Wetrok. Sie hat mit einem ETH-Spin-off einen innovativen Reinigungsroboter entwickelt, der aktuell die Reinigungsbranche auf den Kopf stellt. In der Informatik hört man oft von Open-Source-Softwarelösungen oder dem gegenseitigen Austausch von 50 Software-Firmen nur schon im Kanton Zürich. «Jede Softwarefirma entwickelte Softwareprodukte und Dienstleistungen, teilt aber ihr Wissen und ihre Technologie und integriert die Technologien von Wettbewerbern, um die Kundschaft besser zu bedienen», so von Krogh.

Formeller und informeller Austausch

Firmen der gleichen Branche tauschen sich formell etwa durch Forschungs- und Entwicklungsallianzen untereinander aus: «Informell geschieht dies etwa an der Teilnahme an denselben Konferenzen, dem Besuch derselben Kurse oder der Organisation derselben Hackathons», weiss von Krogh. Natürlich seien auch die branchenspezifischen Verbände und Plattformen wichtige Formate, wobei sich dieser Trend inskünftig wegen der Digitalisierung noch verstärken werde. Die fortschreitende Digitalisierung hat etwa im Maschinenbau dazu geführt, dass Kunden nach zusätzlichen digitalen Add-ons verlangen, welche eigentlich nicht zu den Hauptkompetenzen eines Maschinenbauunternehmens gehören. Wenn der Innovationsdruck dann genug hoch ist, schliessen sich Unternehmen gemäss von Krogh oft zusammen, um sich individuell auf bestimmte Teile der Technologie zu spezialisieren, und dem Kunden gleichzeitig und gemeinsam Komplettlösungen liefern zu können.

Weltweite Zusammenarbeit im Innovation Cluster

Von Krogh zählt auch seine Professur für Strategisches Management und Innovation an der ETH Zürich zum Teil eines Innovationsclusters, in dem man sich mit Partnern aus Wirtschaft, Forschung und Politik austauscht und gemeinsam Ideen entwickelt: «Aktuell arbeitet unsere Gruppe intensiv daran, die neusten wissenschaftlichen Methoden etwa puncto maschinelles Lernen einzusetzen, um wichtige Managementprobleme zu verstehen und Lösungen anzubieten. Aber der Wissens- und Technologiefortschritt in diesen Methoden ist so schnell, dass wir nicht alle Software und Anwendungen von Algorithmen selbst kreieren können. Darum arbeiten wir mit Kollegen an der ETH Zürich und auch weiteren Universitäten weltweit zusammen».

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Vorheriger Artikel Der ewige Innovationsleader Schweiz – doch wie lange noch?
Nächster Artikel Die Digitalisierung in der Industrie