Die Digitalisierung in der Industrie
Wie Unternehmen die Chancen der Digitalisierung in gesamten industriellen Wertschöpfungskette nutzen können.
Technologien und Methoden werden immer breiter und komplexer. Dies gilt generell, nicht nur im Zusammenhang mit der Digitalisierung in der Industrie, und das stellt insbesondere KMU vor grosse Herausforderungen. So braucht es etwa eine kritische Grösse und die entsprechenden finanziellen Mittel für den Betrieb von Forschung und Entwicklung. Die Kosten und Risiken sind bei den aktuellen Margen jedoch schwer zu stemmen. Ansätze für die Unternehmen liegen in der Anwendung von neuen agileren Innovationsmethoden und vor allem auch beim Eingehen von Kollaborationen sowie der Mitarbeit in Innovationsökosystemen. «Grundsätzlich ist es richtig, wenn Unternehmen erst mal ausprobieren und mit einzelnen digitalen Projekten in einem überschaubaren Rahmen Erfahrungen sammeln», sagt Robert Rudolph, Leiter Digitalisierung und Innovation, beim Branchenverband Swissmem. «Aber dies führt letztlich nicht daran vorbei, dass man ab einem gewissen Zeitpunkt eine saubere, firmen- und marktspezifische Digitalstrategie entwickeln muss, um den Nutzen optimal ausschöpfen zu können.» Aus Rudolphs Sicht hat dies das Unternehmen Fraisa vorbildlich gemacht, zumal es auch in Innovationsökosystemen mitarbeitet. Zweiteres sei vor allem deshalb sinnvoll, weil sie Teil einer Wertschöpfungskette seien und die Digitalisierung insgesamt effizienter angegangen werden könne, wenn die verschiedenen Akteure alle eingebunden seien.
Neue Nutzungspotenziale
Jeder Akteur in der Wirtschaft oder Industrie ist von der Digitalisierung betroffen und kann einen Mehrwert daraus gewinnen. Wichtig sind gemäss Rudolph nicht nur Optimierungen von bestehenden Prozessen, sondern eigentliche Veränderungen, die dem Kunden neue Nutzungspotenziale eröffnen: sei es beim Produkt, bei den Dienstleistungen oder auch in Form neuer Geschäftsmodelle: «In der Industrie ist der gegenseitige Bezug inhärent und eigentlich immer schon gegeben», sagt Rudolph zur zunehmenden Verschmelzung der virtuellen Welt mit der Realen. «Digitale Projekte sind an reale Situationen gebunden. Dies kommt auch im Begriff der cyber-physischen Systemen zum Ausdruck, der zu Beginn von Industrie 4.0 aufkam. Heute spricht man eher von Digital Twin, wobei auch hier im Begriff der Bezug bereits vorhanden ist.» Schöne neue Datenwelt.
Schreibe einen Kommentar