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Business Digitalisierung Innovation IT

Herausforderungen im Innovationsprozess

17.03.2022
von SMA

Es ist gemeinhin bekannt, dass sich Unternehmen dank Innovationen einen entscheidenden Vorteil gegenüber ihrer Konkurrenz verschaffen können. Es genügt heutzutage jedoch nicht mehr, sich nur mit einer Produkt- oder Technologieinnovation auseinanderzusetzen. Zu schnell können diese kopiert werden, sodass die Margen sinken. Welche Herausforderungen hat ein innovatives Unternehmen konkret zu meistern?

Neben der klassischen Produkt- oder Technologieinnovation kann Fortschritt auch mit einer Geschäftsmodell-, Dienstleistungs-, Strategie-, Marketing- oder Organisations- und Kulturinnovation erreicht werden. Ein wichtiger Einflussfaktor auf den Innovationsprozess ist die Digitalisierung. Der Megatrend hat enorme Auswirkungen auf die Gesellschaft und krempelt im Zuge dessen ganze Branchen um. Das bleibt nicht ohne Folgen für die Unternehmen: In Zeiten des globalen Wettbewerbs müssen diese ihre Produkte schneller und kostengünstiger auf den Markt bringen – und ihre Angebote müssen noch kundenorientierter sein als jene ihrer Konkurrenz.

Sich nicht auf dem Erfolg ausruhen

Die Hauptursachen für diese Herausforderungen liegen dabei in den beschleunigten Innovationszyklen, dem enormen Kostendruck und den sich stetig verändernden Kundenbedürfnissen. Um langfristig auf Erfolgskurs zu bleiben, müssen Unternehmen daher die eigene Innovationsfähigkeit und -geschwindigkeit steigern sowie die Effizienz und die Fähigkeit, sich auf rasch verändernde Situationen einzustellen, verbessern. Eine Firma, die nicht genügend innovativ ist, sondern «sich auf ihren Lorbeeren ausruht» oder es nicht schafft, ihre Innovationen zu kommerzialisieren, wird es schwer haben, auch zukünftig gewinnbringend zu wirtschaften.

Testen, Wiederholungen und anschliessende, schnelle Anpassungen an veränderte Bedingungen sind unabdingbar für erfolgreiche Innovationen.

Es ist daher gerade für erfolgreiche Unternehmen unerlässlich, sich in guten Zeiten stark mit dem Thema Innovation auseinanderzusetzen. Denn nur so können parallel neue Geschäftsmodelle entwickelt werden, die zur «Cashcow» heranreifen, sobald das alte Geschäftsmodell am Ende seines Lebenszyklus ist und nicht mehr genügend Profit abwirft. Dieser Prozess kann sich auf diverse Weisen abspielen, beispielsweise werden drei Arten von Innovationen unterschieden.

Während die inkrementelle Innovation bestehende Angebote, Geschäftsmodelle, Strategien oder Strukturen verbessert, ergänzt und erweitert die additive Innovation diese. Die disruptive Innovation verdrängt und ersetzt hingegen Bestehendes. Die Historie hat gezeigt, dass es für Unternehmen gefährlich ist, sich nur mit der Verbesserung und Erweiterung der bestehenden Produktpalette auseinanderzusetzen, um damit die Bedürfnisse der profitablen High-End-Kunden zu befriedigen und dabei das Potenzial für disruptive Geschäftsmodelle und Technologien zu übersehen. 

Welche Idee im Innovationsprozess ist die richtige?

Die Hauptherausforderung im Innovationsprozess besteht darin, aus unzähligen Ideen und Lösungsansätzen diejenigen herauszuziehen, die sich für das betreffende Unternehmen und seine Nutzer:innen als wertvoll erweisen. Welche das sein werden, kann man leider nicht von vornherein mit Bestimmtheit sagen. Denn von der Idee über die Entwicklung und Erprobung eines Prototyps bis hin zur Markteinführung ist es ein langer Weg, auf dem sich vieles verändern kann.

Deshalb ist es unabhängig davon, wie gut die Anfangsidee ist, nicht ratsam, starr auf dieser zu verharren. Unternehmensintern lässt sich der Innovationsprozess zwar durchaus planen und steuern, externe Einflüsse sind aber in keinem Fall gänzlich kontrollierbar. 

Zu diesen äusseren Einflüssen zählen unter anderem die Konkurrenz, welche möglicherweise schneller im Innovieren ist oder die Kund:innen, deren Bedürfnisse und Werte sich stetig verändern. Aber auch aufkommende Technologien oder neues, externes Wissen können sich, wenn sie nicht oder zu wenig integriert werden, negativ auf die Innovationskraft einer Unternehmung auswirken. Deshalb ist Agilität auch im Innovationsprozess das Zauberwort schlechthin. Testen, Wiederholungen und anschliessende, schnelle Anpassungen an veränderte Bedingungen sind unabdingbar für erfolgreiche Innovationen. 

Das klassische Trichtermodell des Innovationsprozesses, welches in vielen Lehrbüchern zu finden ist, orientiert sich am Stage-Gate-Prozess. Bei diesem sind zwar Wiederholungen zum Teil vorgesehen, jedoch ist er auch klar sequenziell und linear aufgebaut und eignet sich daher nur bedingt zur Lösung der aktuellen und zukünftigen Herausforderungen von Unternehmen sich im Markt zu behaupten.

Vielmehr sollte eine Kombination aus Design Thinking, Lean Start-up, Agile und Growth Hacking gewählt werden. In diesem neuen Prozess finden sich die Hauptbestandteile Kundenzentrierung, Kollaboration, operatives Vorgehen und die agilen Prinzipien wieder. Unter Berücksichtigung dieser gelingt es Unternehmen schliesslich, schneller, kundenzentriertere Innovationen mit Aussicht auf Erfolg zu lancieren.

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