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Editorial Nachhaltigkeit Energie Innovation

Andreas Kuhlmann: Gemeinsam Richtung Klimaschutz und Energiewende

15.12.2020
von SMA

Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung

Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung Foto: dena/Christian Schlüter

Die Energiewende ist in den vergangenen Jahren weit fortgeschritten und hat vor allem im Stromsektor beachtliche Erfolge erreicht. Der Wärme- und Verkehrssektor hinkt noch etwas hinterher. Doch allgemein darf man sagen: Es ist viel passiert. Die Technologien haben zum Teil große Sprünge nach vorne gemacht, ihre Effizienz enorm gesteigert. Das hat zu beträchtlichen Kostensenkungen geführt und den Ausbau erneuerbarer Energien deutlich beschleunigt.

Photovoltaik und Windenergie – an Land und auf See – liefern den Hauptanteil an sauberer Energie. Aber wichtig ist, was darüber hinaus passiert ist. Wenn wir heute von Energiewende sprechen, meinen wir damit auch Wasserstoff, grüne Gase und Flüssigkeiten, sowie Speicher, elektrische und thermische. Wir reden von Digitalisierung und von veränderten, z. B. flexibilisierten Industrieprozessen, und von zunehmend mehr Elektromobilität. Und wir blicken auf Millionen von dezentralen Komponenten. Kurzum: Die Energieversorgung hat ihr Gesicht komplett verändert – und das auf Erzeuger- wie auch auf Nachfrageseite.

Die Energieversorgung hat ihr Gesicht komplett verändert – und das auf Erzeuger- wie auch auf Nachfrageseite. Andreas Kuhlmann

Das alles will gemanagt werden. Die Politik ist gefragt, wenn es um gute Rahmenbedingungen geht. Industrie, Forschung und Entwicklung haben diesen Fortschritt erst ermöglicht und leisten weiterhin einen großen Beitrag. Die gesellschaftlichen Umbrüche müssen erklärt werden, denn wenn nichts so bleibt wie es war, kann das auch verunsichern. Es darf aber nicht so bleiben, wie es war. Mit dem Klimawandel und nun auch mit den wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie stehen uns große Herausforderungen ins Haus. Auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene wird einiges geregelt, hier müssen die Fäden gut zusammengebunden sein, damit wir möglichst effizient und gut ans Ziel kommen.

Nicht nur Deutschland und die Europäische Union haben sich aufgemacht, bis zur Mitte des Jahrhunderts klimaneutral zu werden. Der chinesische Präsident hat jüngst das Ziel ausgegeben, bis 2060 carbon-neutral zu sein. Klimaneutralität streben auch Japan und Südkorea bis 2050 an. Es ist einiges in Bewegung. Joe Biden hat den USA 100 Prozent saubere Energie ins Programm geschrieben – und ist jetzt der neue Präsident der USA.

Mit seinem Wahlsieg ergeben sich ganz neue Chancen. Die USA, China und die EU sind drei riesige Handelsblöcke. Wenn sie beim Klimaschutz gemeinsam vorangehen, ihn aktiv nach vorne treiben, dann verändern sie nicht nur die Klimapolitik. Sie verändern damit vielleicht die Architektur der internationalen Politik. Wir stehen jetzt vor diesem Momentum und sehen: So komplex die Aufgaben auch sind, es können sich auch immer wieder neue Türen öffnen. Klimaschutz und Energiewende sind und bleiben zwei der wichtigsten Aufgaben für die internationale Staatengemeinschaft. Bettet man sie in einen größeren Kontext und verbindet sie mit den Sustainable Development Goals, sind sie einer der Schlüssel für ein gutes Miteinander im 21. Jahrhundert.

Text Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung

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