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Erholung Gesundheit

Wenn nächtliches Schnarchen zur Gefahr wird

07.07.2022
von SMA

Wir alle wissen, wie wichtig eine erholsame Nachtruhe für unser Wohlbefinden ist. Doch gemäss aktuellen Studien leiden fast jeder zweite Mann sowie jede vierte Frau in der Schweiz an nächtlichen Atemaussetzern, der sogenannten Schlafapnoe. Das kann gesundheitliche Folgen haben.

Wie viele Stunden Schlaf eine Person benötigt, um morgens frisch in den Tag starten zu können, ist individuell unterschiedlich sowie altersabhängig. Medizinische Studien kommen beispielsweise zum Schluss, dass sich Erwachsene mittleren Alters rund sieben Stunden Schlaf pro Nacht gönnen sollten.

Was in dieser Zeit geschieht, ist aber für alle gleich: Während der Nachtruhe durchlaufen wir verschiedene Schlafphasen. Nach einer kurzen Einschlafphase folgen der sogenannte «leichte» Schlaf (in dieser Phase erwacht man nach bei Störung noch vergleichsweise schnell), der stabile und dann der Tiefschlaf. Zuletzt kommen wir in die REM-Phase, die auch als «Traumphase» bekannt ist.

Danach kehren wir durch die verschiedenen Phasen zurück, womit eine Schlafphase ihren Abschluss findet. Das Ganze dauert rund 90 bis 110 Minuten. Gesunde Menschen durchlaufen in der Nacht zwischen vier bis sieben solcher Zyklen. Das ist wichtig, weil unser Körper in dieser Zeit regeneriert und unser Gehirn Eindrücke verarbeitet.

Leider ergibt sich für viele Menschen ein Problem: Sie leiden an Schlafapnoe. Dabei handelt es sich um das Auftreten von Atemaussetzern, die immer wieder ihren Tiefschlaf unterbrechen – meist ohne dass Betroffenen dies wahrnehmen.

Dadurch wird unter anderem der Blutsauerstoffgehalt abgesenkt. Zu den direkten Folgen gehören hohe Tagesmüdigkeit sowie Schläfrigkeit. Darüber hinaus tragen Betroffene ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle, Diabetes sowie Impotenz. 

Was kann man tun?

Die gängige Therapiemethode besteht darin, dass man Betroffenen das nächtliche Tragen einer sogenannten «CPAP-Maske» verschreibt. Diese produziert einen Überdruck in den Atemwegen und verhindert so deren Verschluss.

Für viele Patient:innen ist das nächtliche Tragen einer Maske allerdings unangenehm und der Gedanke, dies künftig jede Nacht tun zu müssen, wenig motivierend. Daher brechen ein Jahr nach Therapiebeginn rund 30 Prozent der Betroffenen die Behandlung ab, nach vier Jahren ist gar nur noch die Hälfte der Masken im Einsatz. An Alternativlösungen gibt es Kieferschienen, Gaumenspangen, Hilfsmittel zum Seitwärtsschlafen – sowie das medizinische Didgeridoo.

Deutlich invasiver ist der sogenannte «Zungenschrittmacher», der chirurgisch angebracht wird. Das Gerät besteht aus einer Elektrode, einem Impulsgenerator und einem Atemsensor. Der Ansatz wird gemischt betrachtet: Manche medizinische Fachleute sehen die Risiken in keinem guten Verhältnis zum potenziellen Nutzen. Denn wie bei jedem invasiven Eingriff besteht die Gefahr von Wundentzündung. Zudem wird dabei am Zungennerv operiert. Bei einer Verletzung können daher Sprach- und Funktionsprobleme drohen.

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