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«Das Zinsniveau bleibt auf absehbare Zeit tief»

11.06.2021
von SMA

Ein flexibler Ansatz erlaubt Obligationenfondsmanager und -managerinnen, ihr Portfolio über den gesamten Marktzyklus hinweg dynamisch anzupassen. Die Möglichkeit, Short-Positionen aufzubauen ist ebenso erforderlich wie die Flexibilität, über das gesamte Obligationen-Universum hinweg zu investieren. So haben sie die Chance, in allen Marktumgebungen eine positive Rendite zu erzielen. Was das bedeutet, erklärt Peter Ritler, Head of Switzerland, Jupiter Asset Management, im Interview.

Peter Ritler, Head of Switzerland, Jupiter Asset Management

Peter Ritler, Head of Switzerland, Jupiter Asset Management

Peter Ritler, Jupiter Asset Management bietet diverse uneingeschränkte Obligationenfonds an. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie flexibel im ganzen Obligationenuniversum investieren können, je nach Einschätzung des Fondsmanagement-Teams. Worauf gilt es aber bei Obligationenanlagen zu achten?

Zuerst einmal will ich mit einem Irrglauben aufräumen. Die meisten Anleger und Anlegerinnen glauben, dass Aktien die meistgehandelte Anlageklasse der Welt sind. Die Wahrheit ist, dass es eine weitere Anlageklasse gibt, die 1,6 Mal so gross ist wie Aktien, nämlich Obligationen. Aktuell hat der globale Anleihenmarkt gemäss SIFMA ein Volumen von 119 Billionen US-Dollar. Dagegen konzentriert sich sicherlich über 80 Prozent der Berichterstattung auf Aktien.

Wie findet man in diesem riesigen Universum die besten Anlagen?

Die Obligationenrenditen sind weltweit auf einem ultra-tiefen Niveau. Auch wenn im Moment wegen der anziehenden Konjunktur und steigender Inflation die Zinsen vorübergehend steigen, erwarten die Jupiter Fondsmanager, dass das Zinsniveau auf absehbare Zeit tief bleiben wird. In diesem Umfeld sollte man die Möglichkeit wahrnehmen, auf alle Marktsegmente und Instrumentarien zugreifen zu können. Wer sich ausschliesslich auf einen Sektor konzentriert, auch wenn es ein grosser und liquider wie US-Staatsanleihen ist, wird kaum das Optimum aus den Möglichkeiten herausholen.

Die Erwartungen an die Wiedereröffnung der globalen Volkswirtschaften und die staatlichen Konjunkturmassnahmen sind gross.

Wie können Anleger das Optimum herausholen?

Ein Portfolio sollte gut diversifiziert sein. Dazu nutzen Anleger und Anlegerinnen am besten Fonds, die ohne Einschränkung in globalen, breit gefächerten Obligationen-, Derivat- und Währungsmärkte investieren können. Ein Fonds, der nicht auf einzelne Sektoren beschränkt ist, kann eine Überrendite aus den gesamten Obligationen- und Währungsmärkten sowohl in den Industrieländern als auch in den Schwellenländern finden.

Gibt es weitere Kriterien?

Ein weiterer wichtiger Faktor ist Flexibilität. Ein flexibler Ansatz erlaubt dem Fondsmanager oder der Fondsmanagerin das Portfolio über den gesamten Marktzyklus hinweg dynamisch anzupassen. Somit hat er oder sie die Möglichkeit, in allen Marktumgebungen eine positive Rendite zu erzielen. Durch eine flexible Staffelung der Laufzeiten können sie beispielsweise nicht nur das Portfoliorisiko reduzieren, sondern sogar von Zinsänderungen profitieren. Genau das ist der Vorteil eines aktiven, nicht eingeschränkten Obligationenfonds. Dagegen macht ein passiver Indexfonds (ETF) jede Marktbewegung des zugrundeliegenden Index mit, ob positiv oder negativ, und kann seine Strategie nicht an die aktuelle Marktdynamik anpassen.

Wie profitieren die Anleger und Anlegerinnen von diesem Ansatz?

Ein uneingeschränkter Ansatz kann beispielsweise Mehrwert liefern, indem er das Anlegerkapital auch in einem Umfeld steigender Zinsen schützt. Ein höheres Wachstum und eine höhere Inflation werden die Renditen steigen lassen, sodass ein stärkerer «Absolute Return»-Ansatz erforderlich sein wird, um positive Renditen im festverzinslichen Bereich zu erzielen. Um Renditequellen zu finden, wird die Möglichkeit, Short-Positionen aufzubauen ebenso erforderlich sein wie die Flexibilität, über das gesamte Obligationen-Universum hinweg zu investieren. Unser Team ist überzeugt, dass traditionellere Fonds Schwierigkeiten haben werden, positive Renditen zu erzielen, wenn sich die Weltwirtschaft von der Pandemie erholt, die Geldpolitik gestrafft wird und die Inflation höher ist als im letzten Jahrzehnt.

Wo finden Ihre Fondsmanager die besten Anlageideen?

Für unser Strategic Absolut Return Bond Fund Team startet die Analyse mit einer robusten Einschätzung der makroökonomischen Perspektiven in Kombination mit fundamentaler Kreditanalyse. Mit der Analyse der wirtschaftlichen und finanziellen Rahmenbedingungen identifizieren sie wichtige, marktbeeinflussende Themen. Mit einem Team-Approach, der auf einem breiten Ideenhintergrund der einzelnen Fachspezialisten aufbaut, können zum Beispiel politische Ansichten, ökonometrische Einschätzungen von Ländern, politische Veränderungen oder technische Anpassungen von Zentralbankprogrammen und Zeithorizonte eine Rolle spielen.

Welche Risiken sollten Anleger aktuell im Blick haben?

Angesichts der hohen Bewertungen einiger Risikoanlagen ist das Team in den letzten Wochen vorsichtiger geworden. Aber die Welt erholt sich von der Pandemie, nicht nur die USA, auch wenn die Erholung im Rest der Welt etwas langsamer verläuft. In diesem Fall halten sie es für wichtig, zyklische Engagements beizubehalten und jene Bereiche zu meiden, die anfälliger sein könnten, wie etwa einige riskantere Schwellenländer und Anleihen der Eurozone, die sich immer noch auf einem sehr niedrigen Renditeniveau befinden. In den USA ist die Strategie in Anleihen mit kurzen Laufzeiten engagiert, um sich gegen die Volatilität der US-Zinsen abzusichern, die ich bereits erwähnt habe.

Sie hatten eingangs gesagt, dass die steigende Inflation und steigende Zinsen bloss ein vorübergehendes Phänomen seien. Was gibt Ihnen diese Zuversicht?

Kurzfristig ist der Markt vielleicht zu sehr auf die Inflation fixiert. Ende letzten Jahres rechneten die meisten Marktteilnehmer mit anhaltend niedrigen Zinsen und schwacher Inflation. Nur drei Monate später war dann alles anders und die Marktteilnehmer erwarten höhere Zinsen und höhere Inflation. Unser Team geht davon aus, dass die Inflation sich in Richtung der Zielwerte der Zentralbanken bewegen werden und kein Problem darstellen dürfte.

Was sehen Sie, wenn Sie weiter in die Zukunft schauen?

Das Jahr 2021 hat sehr spannend begonnen. Die Erwartungen an die Wiedereröffnung der globalen Volkswirtschaften und die staatlichen Konjunkturmassnahmen sind gross. Der Fondsmanager Mark Nash rechnet für die nächsten zwei bis drei Jahre mit einem robusten Wachstumsumfeld. Er erwartet aber nicht, dass wir auf lange Sicht einen starken Anstieg der Inflation sehen werden. In den letzten zehn Jahren wurde die Wirtschaftsaktivität durch mehrere strukturelle Faktoren gehemmt. Dadurch ist das Wirtschaftswachstum schwächer ausgefallen als in früheren Phasen. Diese Faktoren wirken immer noch, wobei die steigende globale Verschuldung hinzu kommt. Die alternden Bevölkerungen in den Industrieländern und China sowie innovative Technologien werden das Wachstum ebenfalls dämpfen.

Wo gibt es noch Anlagechancen?

Die Strategie des Jupiter Strategic Absolute Return Bond Fund basiert auf der Annahme, dass wir uns in der Frühphase der Reflation befinden. Es scheint klar, dass sich die Kreditaufschläge verengen werden, es zu einer Dollarschwäche kommen wird, ausgewählte Schwellenländer-Anlagen recht gut performen könnten und es dann zu einer Versteilung der Zinsstrukturkurve kommen wird. Den Ausverkauf von US-Anleihen hatten wir bereits. Hier sollte es kurzfristig zu einer Stabilisierung kommen.

Markt- und Wechselkursschwankungen können dazu führen, dass der Wert von Anlagen steigt oder fällt, und es ist möglich, dass Sie bei der Rückgabe Ihrer Anteile nicht den vollen Anlagebetrag zurückerhalten.

Wichtige Informationen: Dieser Beitrag dient ausschliesslich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die hier geäusserten Meinungen sind die der genannten Personen zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels. Sie stimmen nicht notwendigerweise mit den Meinungen von Jupiter insgesamt überein und können sich ändern. Das gilt insbesondere in Phasen, in denen sich das Marktumfeld sehr schnell verändert. Während alle Anstrengungen unternommen werden, um die Genauigkeit der dargestellten Informationen sicherzustellen, kann diesbezüglich keine Haftung übernommen werden. Herausgegeben von Jupiter Asset Management Limited, eingetragener Gesellschaftssitz: The Zig Zag Building, 70 Victoria Street, London, SW1E 6SQ, Vereinigtes Königreich, zugelassen und beaufsichtigt durch die Financial Conduct Authority.

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Zur Person

Peter Ritler (44) leitet erfolgreich seit 2016 den Vertrieb für den börsenkotierten Investmentmanager Jupiter Asset Management in der Schweiz. In seiner Funktion sind er und sein erfahrenes Team für den Ausbau des Geschäfts in der Schweiz zuständig. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Asset Management und arbeitete zuvor in vergleichbaren Positionen bei verschiedenen international tätigen Vermögensverwaltern.

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