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Karriere Bildung

Wie finde ich den passenden Arbeitgeber?

09.05.2018
von Ishan Ilangakoon

Der Kampf um gut ausgebildete Fachkräfte hat auch die Schweiz längst erreicht. Dabei verwenden Arbeitgeber alle möglichen Tricks und technischen Hilfsmittel,
um geeignete Arbeitskräfte zu finden. Doch wie sieht das Ganze für Jobsuchende aus? Welche Tipps und Tricks gibt es für sie, einen geeigneten Arbeitgeber zu finden?

Nicht nur Arbeitgeber suchen nach ideal passenden Mitarbeitenden. Man kann und muss den Spiess auch umdrehen. Heute ist es nicht mehr der Fall, dass einfach irgendein Job bei einem x-beliebigen Unternehmen angetreten wird. Gut ausgebildete Jobsuchende wollen einen Arbeitgeber, bei dem sie sich wohlfühlen und bei dem sie sich verwirklichen können. Doch bei solchen Unternehmen eine Arbeitsstelle zu erhalten, gestaltet sich aufgrund ihrer Beliebtheit oft als schwierig. Nichtsdestotrotz gibt es immer wieder Firmen als Geheimtipps, die noch keine Reputation wie Google usw. geniessen aber den Top Arbeitgebenden in Nichts nachstehen.

Vergleichsmöglichkeiten für Jobsuchende

Gerade für Menschen, die auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle sind, bietet die Bewertungsgesellschaft Abhilfe. Im Internet können sich Jobsuchende auf Portalen wie kununu oder glassdoor über ihren potentiellen Traumjob bzw. Traumarbeitgeber informieren. Auf diesen Websites finden sich Bewertungen in schriftlicher Form sowie durch Sternenvergabe wieder. Alle Bewertungsplattformen haben ihre Vor- und Nachteile. Besonders auffällig ist dabei, dass eher negative Erfahrungen vorzufinden sind. Wie stark man solche Portale nutzt und ihnen Glauben schenkt, ist jedem selbst überlassen. Einen groben Überblick geben sie allemal. Es sind aber durchaus auch rationalere Bewertungslisten vorhanden.

Es gibt eine Rangliste

Great Place to Work, ein global tätiges Beratungsunternehmen, lanciert seit 2009 jedes Jahr den Benchmark-Wettbewerb «Beste Arbeitgeber in der Schweiz». Dabei unterscheiden sie zwischen kleinen (20-49 Mitarbeitende), mittleren (50-249 Mitarbeitende) und grossen (250+ Mitarbeitende) Unternehmen. Im Kampf um gut ausgebildete Fachkräfte bzw. gute Arbeitsplätze sind diese Ranglisten für Unternehmen sowie Arbeitnehmer gleichermassen interessant. Grundsätzlich kann jedes Unternehmen bei «Beste Arbeitgeber in der Schweiz» teilnehmen. Gemäss Michael Hermann, CEO von Great Place to Work, sind dies aber vor allem Unternehmen, die eine vertrauensbasierte Arbeitskultur vorweisen. «Wir sind der Meinung, dass die Mitarbeitenden am Besten beurteilen können, wie gut ein Arbeitgeber ist», begründet Hermann.

Dazu führt Great Place to Work einerseits einen «Trust Index», mit welchem Mitarbeitende eines Unternehmens zur Arbeitsplatzkultur befragt werden und andererseits einen «Kultur Audit», welcher Prozesse und Programme, die den Mitarbeitenden geboten werden, evaluiert, durch. Alle Unternehmen, die denken, dass sie zufriedene Mitarbeitende haben, können sich bei Great Place to Work ohne grossen Aufwand bewerben.

Bereits bei den Stelleninseraten der Top Arbeitgeber gilt: Werbung in eigener Sache betreiben.

Das zeichnet «Top Arbeitgeber» aus

Google, Ikea und Hilti gehören alle zu den Top Arbeitgebern bei den grossen Unternehmen. Sie sind bekannt und haben eines gemeinsam: Ihre Mitarbeitende sind mit ihnen als Arbeitgeber zufrieden. Bereits bei den Stelleninseraten der Top Arbeitgeber gilt: Werbung in eigener Sache betreiben. Google – «celebrate difference» – ist bekannt dafür, dass alle Menschen die gleichen Chancen auf einen Job erhalten, egal welche Hautfarbe, Religion, Sexualität, Nationalität usw. jemand hat. Ikea lockt neue Mitarbeitende mit überdurchschnittlichen Sozialleistungen an. Hilti hingegen wirbt mit einem Betriebsklima, das geprägt ist durch persönliche Leistung, Teamwork und Unterstützung, um die Gunst der gut ausgebildeten Arbeitnehmenden. Das sind alles gute Beispiele, die beweisen, dass auch Unternehmen mit einer guten Reputation um Fachkräfte buhlen.

Trends bei der Beliebtheit

Michael Hermann sieht auch bei den Trends für die nahe Zukunft die Arbeitsplatzkultur im Fokus. Dabei ist für ihn besonders eines auffällig: «Mitarbeitende der ausgezeichneten Organisationen werden in immer mehr Entscheidungsprozesse involviert.» Dies passt zu einer anhaltenden Tendenz von immer kleiner werdenden Kommunikationswegen. Weiter ergänzt Hermann, dass die «Work-Life-Balance» auch in Zukunft bei vielen Unternehmen ein wichtiges Thema bleiben wird. Mitarbeitende sollen bei einem Top Arbeitgeber ein Arbeitsklima vorfinden, in welchem sie sich wohlfühlen. Zudem soll die Zusammenarbeit dadurch gefördert werden. Auch für die Zukunft gilt demnach: Wer auf der Rangliste zuoberst erscheinen will, braucht Mitarbeitende, die glücklich sind und denen es im Unternehmen gut geht.

Wie wird man Teil eines beliebten Unternehmens?

Auch bei solchen Unternehmen gilt: Ohne sich zu bewerben, wird einem der Eintritt sowieso verwehrt. Falls man nicht gerade mit einem super Netzwerk gesegnet ist, ist ein standardisierter Bewerbungsprozess unausweichlich. Dabei gibt es ganz einfache Dinge, auf die man sich achten kann. Schafft man es an einem der Vorselektionierungsbots vorbei, ist der CV das am meisten betrachtete Dokument. Deshalb gilt es, dort ein besonderes Augenmerk darauf zu legen. Auch beim Motivationsschreiben ist Eigenvermarktung gefragt. Dabei ist es wichtig, den Inhalt auf das Stelleninserat abzustimmen und keine standardisierten Bewerbungsschreiben zu verfassen. Denn nichts hilft einem so sehr, wie sich von der Konkurrenz abzuheben. Dies ist heute die grösste Herausforderung und verlangt bei jeder Bewerbung eine akribische Vorbereitung.

Text: Ishan Ilangakoon

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