Mein aktuelles Wunschbild und die Realität klaffen leider weit auseinander. Die Realität in der Schweiz sieht in vielen Fällen anders aus. «Kann ich mit dieser Ausbildung Beruf und Familie vereinbaren?» Viele junge Frauen machen sich bereits bei der Berufswahl darüber Gedanken, dass sie Kinder haben werden und wie sie dann die Kinderbetreuung organisieren sollen. Der junge Mann hingegen macht sich meistens Gedanken darüber, ob er mit seinem Job eine Familie ernähren kann. Und diese Überlegungen beeinflussen die Berufswahl, die immer noch sehr geschlechterspezifisch erfolgt. Gemäss einer Studie des Eidg. Instituts für Berufsbildung ist bei Frauen mit 21 Jahren Primarlehrerin als Berufswunsch an erster Stelle. Bei Männern gleichen Alters rangiert Pilot ganz oben. Letzteres wird sich in der Pandemie wohl leicht verändert haben.
Meine moderne Frau braucht ein gesellschaftlich offenes Umfeld, das ihr das Gleiche zutraut wie einem Mann. Sie braucht Unterstützung und Offenheit, wenn sie einen «anderen» als den üblichen Weg gehen will. Sie braucht ein politisches Umfeld, das ihr ein gleichberechtigtes und partnerschaftliches Leben leicht macht. Konkret heisst das Lohngleichheit, Individualbesteuerung und gute, bezahlbare Kinderbetreuungsangebote. Sie braucht Menschen um sich, die ihre Stärken und Ambitionen unterstützen. Sie braucht echte Chancengleichheit.
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