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Innovation

Für bahnbrechende Ideen sind starke Nerven und Risikobereitschaft gefragt

30.07.2021
von SMA

Wer innovativ sein möchte, muss zwangsläufig neue Wege beschreiten. Idealerweise führen diese zu neuen Horizonten und Potenzialen. Doch dieses Vorgehen birgt auch Risiken. Die Kernfrage lautet daher: Wie viel Risikobereitschaft ist notwendig, damit daraus Agilität und Innovation erwachsen können?

Die Schweiz gilt weltweit als Synonym für Beständigkeit und Sicherheit. Gleichzeitig steht das Land im Ruf, aussergewöhnlich innovativ zu sein. Besteht da bereits ein Widerspruch? Schliesslich kann ohne eine gewisse Risikobereitschaft keine Entwicklung neuer Ideen und Ansätze vorangetrieben werden. Diese Ansicht vertritt zumindest Daniel Kahneman, emeritierter Professor für Psychologie der Universität Princeton und Wirtschaftsnobelpreis-Träger. In einem 2020 im «Harvard Business Manager» veröffentlichten Fachartikel hält Kahnemann fest, dass es irrational sei, wenn Managerinnen und Manager riskante Investitionen ablehnen. Dies, weil auf diese Weise nicht die besten Ideen vorangetrieben werden, sondern einfach nur die risikoärmsten. Sein Appell an Unternehmerinnen und Unternehmer lautet daher, dem eigenen Sicherheitsreflex bewusst zu widerstehen. Doch genau damit tut sich gerade Entscheidungsträger:innen des mittleren Managements schwer.

Woher kommt diese Risikoaversion? Expertinnen und Experten aller Branchen betonen immer wieder, dass das unternehmerische Scheitern gerade in unseren Breitengraden nach wie vor stark stigmatisiert ist. Eine Studie der Universität Hohenheim aus Deutschland untermauert diese Ansicht: Mehr als zwei Drittel der Befragten gaben dort an, dass man kein Unternehmen gründen sollte, wenn das Risiko des Misserfolgs besteht.

Risikobereitschaft fördert die Innovation

Wenn Risikobereitschaft zum Plusfaktor wird

Doch selbstverständlich handelt es sich um Wunschdenken, wenn man auf eine Erfolgsgarantie für die eigene Firma hofft. Allerdings gibt es in der Schweiz zumindest bewährte Starthilfen für innovative Unternehmen mit riskanten Ansätzen. Eine davon ist die Innosuisse, die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung. Interessant sind in diesem Zusammenhang die Ergebnisse einer Ende 2020 veröffentlichten Untersuchung der «Konjunkturforschungsstelle KOF» der ETH Zürich: Diese befragte sämtliche Unternehmen, die Gesuche für Innovationsprojekte und Innovationsschecks bei Innosuisse eingereicht hatten. Die Studie zeigte unter anderem, dass Innosuisse risikoreiche Innovationsprojekte von hoch innovativen Unternehmen unterstützt. Gemäss der Erhebung bewillige die Agentur aus Sicht der gesuchstellenden Unternehmen sogar vor allem diejenigen Innovationsprojekte, die ein höheres Risiko aufweisen. Dies zeigt: Zumindest, wenn es um wirtschaftliche Innovation geht, ist das Klischee der risikoaversen Schweiz offensichtlich nicht korrekt.

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