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Klimaneutral durch erneuerbare Energien – für Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit

13.07.2022
von SMA

Deutschland ist im Krisenmodus. Angesichts der Versorgungs- und Kostenkrise fossiler Energieträger in Folge hoher Importabhängigkeiten von Gas, Öl, Kohle und Uran erleben wir nicht nur deutlich gestiegene Kosten für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Unternehmen, sondern es droht sogar ein kompletter Lieferausfall von russischem Erdgas.

Gas wird nicht nur in unseren Häusern in hohem Maß für das Heizen und die Stromversorgung benötigt, sondern ist auch für viele Industrieprozesse essenziell. Ein Lieferstopp würde die derzeit angespannte Lage nochmals massiv verschärfen und zu erheblichen wirtschaftlichen und sozialen Verwerfungen führen.

Die Bundesregierung war deswegen gut beraten, alternative Gasquellen auszuloten und auch die zeitweise Aktivierung von Kohlekraftwerken aus der Reserve wird möglicherweise nötig sein, um ohne Versorgungsengpässe über den nächsten Winter zu kommen. Aber auch die erneuerbaren Energien, die in den letzten gut zwei Jahrzehnten zu technischer Spitzenleistung bei konstant sinkenden Produktionskosten gebracht wurden, können kurz- bis mittelfristig ihren Beitrag leisten und gleichzeitig die Einhaltung der Klimaziele sichern.

Durch gesetzliche Anpassungen können schnell mehr Kilowattstunden sauberer Wärme oder sauberen Stroms produziert werden.

Schon heute liefern Millionen Solaranlagen auf Hausdächern, Wärmepumpen an der Hauswand oder Pelletöfen in den Kellern klimafreundlich Energie. Hinzu kommen Tausende von Windenergieanlagen, Biogasanlagen, aber auch immer mehr Erdwärmesonden der sogenannten Tiefen Geothermie und Wasserkraftwerke. Der Erneuerbare-Energien-Mix ist vielfältig und die gute Nachricht ist: durch gesetzliche Anpassungen können schnell mehr Kilowattstunden sauberer Wärme oder sauberen Stroms produziert werden. 

Perspektivisch ist die intelligente Kopplung der Sektoren Strom, Wärme, Mobilität und Industrie bei verstärkter Nutzung heimischer Erneuerbarer Energien sowie daraus produziertem Grünem Wasserstoff und unter Nutzung von Speichern ein erheblicher Standortvorteil. Schon heute sind Erneuerbare Energien zu einem echten Pull-Faktor geworden.

Immer mehr Unternehmen beziehen die Verfügbarkeit von Grüner Energie in ihre Standortsuche ein, Tesla im brandenburgischen Grünheide ist nur ein Beispiel dafür. Brandenburg versorgt sich bilanziell bereits heute vollständig mit Grünem Strom und will die Erneuerbaren weiter ausbauen. Sie sind eine echte Chance, um den Umbau von der Kohleregion zu einem Zukunftsstandort nachhaltig zu organisieren: mit der Schaffung Tausender neuer Arbeitsplätze, dauerhaft bezahlbarer Energie und hohem Klimaschutzeffekt. So haben Erneuerbare Energien einen mehrfach positiven Effekt auf unsere Wirtschaft und die Bürgerinnen und Bürger.

Das Industrieland Deutschland kann hier wieder zu einem Vorreiter werden, wenn wir es schaffen, den Ausbau der Erneuerbaren schnell voranzutreiben. Die Leitplanken dafür muss jetzt die Politik schaffen. Sie muss Flächen bereitstellen, Verfahren beschleunigen, grüne Geschäftsmodelle fördern und fossile Subventionen beenden. 

Text Dr. Simone Peter

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