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Deutschland Editorial Women

Warum Frauen Aktivistinnen in eigener Sache werden müssen

13.06.2023
von SMA
Beate Rosenthal, Partnerin Roland Berger und Vorstandsmitglied Generation CEO

Beate Rosenthal
Partnerin Roland Berger und Vorstandsmitglied Generation CEO

Das Thema Equality ist zwar tief im Zeitgeist verankert, doch nur durch unseren persönlichen Einsatz gelingt es, unsere Gesellschaft diverser und damit zukunftsfähiger zu gestalten. Gerade in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft, der Start-up-Szene und in den MINT-Berufen, aber auch in öffentlichen Rollen brauchen wir mehr eigenes Engagement für Diversität. Mit dem Projekt »Smart Die Frau« finden Frauen hier weitere Inspiration, Aktivistinnen in eigener Sache zu sein.

Starten wir mit ein paar simplen Fakten:

  • 14,2 Prozent der Vorstände deutscher DAX-Konzerne sind Frauen[1]
  • 20,3 Prozent der Start-up Gründer:innen sind weiblich[2]
  • 18 Prozent der Expert:innen in den Medien in der EU sind weiblich.[3]
  • Frauen verdienen in Deutschland 18% weniger als Männer[4]
  • 11,7 Prozent aller Oberbürgermeister:innen in Deutschland sind Frauen.[5]
  • 0 Prozent der CEOs im Swiss Market Index sind Frauen[6]
  • 0 Prozent der deutschen Astronaut*innen im All waren Frauen.[7]

Diese und mehr Zahlen nutzt zum Beispiel die aktuelle Kampagne #KeineVonVielen.
Dabei reicht es nicht, Mädchen und Frauen dieselben Ressourcen zur Verfügung zu stellen, denn der Ausgangspunkt ist unterschiedlich. Für echte Veränderung braucht es neue Rahmenbedingungen und den Mut, diese mit persönlichem Einsatz herzustellen und auszufüllen. Das nenne ich Aktivismus in eigener Sache.

Deshalb gibt es viele Initiativen, die sich für das Thema einsetzen und ich möchte ganz persönlich ein Vorbild sein und andere motivieren.

Lasst uns alle die Chancen unserer Zeit erkennen und diese nutzen, um unsere Gesellschaft zukunftsfähig zu gestalten. Beate Rosenthal

Als Teil des Netzwerkes Generation CEO e.V. setze ich mich zum Beispiel für die Vernetzung und Förderung der Karrierechancen weiblicher Führungskräfte ein. Als Start-up-Mentorin und Business Angel unterstütze ich insbesondere junge Gründer:innen in Technologie und Impact-Start-ups. Als Partnerin in der Unternehmensberatung gestalte ich aktiv den Wandel über Mentoring und die Vernetzung der Partnerinnen.

Viel ist passiert, weil sich mutige Menschen engagieren und darüber sprechen, wie sie als Frau ihr Engagement in Einklang mit Familie und Beruf bringen können. Meine Top-Tipps für junge Aktivistinnen sind deshalb:

  1. Eine eigene Mission entwickeln und in Einklang mit den persönlichen Stärken bringen.
  2. Eine große Überschneidung zwischen eigener Mission und Beruf und im privaten Umfeld schaffen und den Mut haben, dies zu korrigieren.
  3. Gezielt ein diverses Netzwerk aufbauen und kultivieren.
  4. Sich aktiv öffentlich äußern und Verantwortung übernehmen. Sich trauen, damit in der lokalen Community zu starten. In der Praxis kann man viel lernen.
  5. Bereit sein, großen zeitlichen und intellektuellen Einsatz zu bringen.

Lasst uns alle die Chancen unserer Zeit erkennen und diese nutzen, um unsere Gesellschaft zukunftsfähig zu gestalten.

Text Beate Rosenthal, Partnerin Roland Berger und Vorstandsmitglied Generation CEO

 


Quellen

[1] Allbright Bericht 2022: https://www.allbright-stiftung.de/kpfe

[2] Female Founders Monitor 2022, Female_Founders_Monitor_2022.pdf (startupverband.de)

[3] Studie des Europäischen Parlaments Frauen und Medien: Zur Förderung der Geschlechtergleichstellung | Aktuelles | Europäisches Parlament (europa.eu)

[4] Statistisches Bundesamt, 2023, https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/01/PD23_036_621.html

[5] Heinrich Böll Stiftung 2022 https://www.boell.de/de/2022/09/20/zehn-fakten-zur-repraesentanz-von-frauen-der-kommunalpolitik

[6] Avance Schweiz, Ausstellung Schweizer Hauptbahnhof, 11.3.23

[7] dieastronautin.de

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