![Berno Stoffel,Direktor Seilbahnen Schweiz](https://focus.swiss/wp-content/uploads/2024/11/wp-port-bildwelt_geschaeftsleitung_sbs_berno_stoffel_1.jpg)
Berno Stoffel
Direktor Seilbahnen Schweiz
Mit der Ankunft des Winters erstrahlen die Berge erneut in ihrer ganzen Pracht. Als Direktor von Seilbahnen Schweiz blicke ich auf die bevorstehende Saison mit Optimismus. Die Wirtschaftslage in der Schweiz ist positiv, die Sehnsucht nach Erholung in den Bergen sehr gross. Die vergangenen Jahre haben die Resilienz der Bergbahnen gestärkt und auch in diesem Jahr sind wir bereit, Gäste aus aller Welt in die Magie des Winters zu entführen. Für die Schweizer Seilbahnbranche bedeutet der Winter jedoch weit mehr als Schnee und Winterfreuden. Es ist ein fortlaufender Dialog mit der Natur, um unsere Gäste in ihrer Freizeit bestmöglich zu begleiten.
Wie viel Schnee in diesem Winter fällt, wissen wir nicht, jedoch stellen wir uns auf verschiedenste Szenarien ein. Schon vor langer Zeit haben wir erkannt, dass die Schneesicherheit und die steigende Nullgradgrenze Herausforderungen darstellen. Daher ist die technische Beschneiung entscheidend. Mittlerweile sind gut die Hälfte der Schweizer Skipisten technisch beschneit, was eine planbare Saison ermöglicht. Für die Wintersportgebiete stellt die technische Beschneiung die «Lebensversicherung schlechthin» dar und dies nicht nur darum, um den Gästen eine hohe Pistenqualität zu bieten, sondern auch, um die wirtschaftliche Stabilität ganzer Regionen sicherzustellen. Insgesamt hängen jährlich über fünf Mia. Schweizer Franken an direkter Wertschöpfung vom Schnee ab. Im Vergleich zur regionalen Wertschöpfung in den Wintersportregionen ist der ökologische Fussabdruck der technischen Beschneiung absolut zu verantworten. Die technische Beschneiung nutzt Wasser, welches mittels elektrischer Energie konserviert wird in Form von Schnee, der im Frühjahr schmilzt und so wieder in den natürlichen Kreislauf zurückfliesst.
Wir sind aber auch gewappnet, wenn es plötzlich einen harten Winter geben wird. Denn es kann durchaus auch vorkommen, dass plötzlich grosse natürliche Schneemassen fallen, die bewältigt werden müssen. Wir wissen bestens, wie unberechenbar plötzlich zu viel Schnee sein kann und sind bestrebt, immer die Sicherheit der Gäste zu garantieren.
Was mir Mut macht, ist der Trend, den wir bei jungen Menschen beobachten: Immer mehr Jugendliche zieht es hinaus in die Natur, um dem Wintersport zu frönen. Er hat in den letzten Jahren an Attraktivität gewonnen. Um den Wintertourismus auch in Zukunft attraktiv zu halten, werden die Destinationen vermehrt flexible Angebote entwickeln müssen, die auf die wechselnden Schneebedingungen abgestimmt sind. Diese Anpassungen sind nicht nur notwendig, sondern bilden auch den Anstoss, innovative Erlebnisse anzubieten. Nebst dem klassischen Pistenvergnügen werden Funsportarten wie Snowkiting, Tubing oder Wintergolf sowie Winterwandern, Sportwettbewerbe oder kulturelle Anlässe immer wichtiger und sorgen dafür, dass Gäste eine breite Palette an Erlebnissen vorfinden, selbst wenn die Schneelage einmal nicht optimal ist.
Immer mehr Jugendliche zieht es hinaus in die Natur, um dem Wintersport zu frönen.
Der Klimawandel hat einen starken Einfluss auf die strategische Ausrichtung. Diese baut auf wissenschaftlich fundierten Grundlagen auf, die unser Verband in Zusammenarbeit mit den wichtigsten Forschungseinrichtungen zum Thema Klima und Schnee entwickelt hat und weiter ausbauen wird.
Dank der fantastischen Natur in der Schweiz, dem innovativen Geist der Unternehmen, der Professionalität in den Betrieben und dem Herzblut der Mitarbeitenden bin ich überzeugt, dass uns eine erfolgreiche Wintersaison bevorsteht. Mit dieser Zuversicht freue ich mich darauf, mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, die Schönheit und Freude des Winters 2024/2025 zu teilen.
Text Berno Stoffel, Direktor Seilbahnen Schweiz
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