KI, Maschinelles Lernen, Hände des Roboters und menschliche Berührung auf Big Data Netzwerk-Verbindung
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Content Marketing

Der Einsatz von KI-generierten Bildern im Content Marketing

29.09.2022
von Julia Ischer

Mithilfe der Künstlichen Intelligenz (KI) kann schon länger auf Unternehmen zugeschnittener Content wie von Zauberhand automatisch generiert werden. Durch neueste Entwicklungen ist dies nun auch bei Bildern möglich. Wie funktioniert die Technologie und können diese Bilder wirklich für das Content Marketing genutzt werden? «Fokus» ging dem nach.

Heutzutage ist es möglich, Bilder, Gemälde oder Illustrationen durch KI mit nur einem kurzen Text automatisch zu erstellen. Anstelle des eigenen Zeichnens und Illustrierens reicht beispielsweise der Satz «Ein Pferd fliegt auf einem Donut durch das Weltall» und man erhält ein passendes Bild dazu, ohne jemals einen Stift oder Papier in der Hand gehalten zu haben.

Der Ursprung

Begonnen hat alles in den 1950er- und 1960er-Jahren, als Computer und vor allem Computergrafik-Tools entwickelt wurden. Diese wurden genutzt, um anhand von einfachen Algorithmen simple Muster und Formen zu generieren. Ab den 70er- und 80er-Jahren war es möglich, durch computergestütztes Design komplexere und realistischere Bilder zu erstellen. Die Motive darauf waren aber noch nicht wirklich erkennbar. Im Jahr 2015 kam dann der Durchbruch: Durch einen grossen Fortschritt in der automatischen Bildbeschriftung konnte die Technologie nun Objekte in Bildern benennen und diese Benennungen anschliessend in der jeweiligen Sprache wiedergeben.

Als dies möglich war, kamen Forscher:innen auf die Idee, dass dies auch in umgekehrter Art und Weise machbar sein muss – von Text zu Bild. 2018 wurde dann ein von KI generiertes Porträt für über 400 000 Dollar versteigert, weil es täuschend echt aussah. Heute kann fast jede beliebige Wortabfolge eingeben werden und es entsteht daraus in kurzer Zeit ein Bild. Dabei kann zwischen vielen verschiedenen Stilen gewählt werden und es können sogar verstorbene sowie lebende Künstler:innen imitiert werden.

Die Funktionsweise 

Um diese Leistung zu vollbringen, braucht die KI eine riesige Bank an Trainingsdaten. Diese besteht aus Millionen von Bildern aus dem Internet und ihren ALT-Texten. Damit die KI daraus etwas generieren kann, braucht es das «Deep Learning»: Dabei lernt der Algorithmus Muster in den verschiedenen Bildern zu erkennen und kann somit den Unterschied zwischen einem Apfel und einem Einhorn verstehen. Sobald die Künstliche Intelligenz filtern kann, welche Wörter und Phrasen mit den Variablen in den Bildern zusammenhängen, kann sie benutzt werden, um aus dem eingegebenen Text ein passendes Bild zu generieren. Durch die riesige Menge an Daten stellt die KI immer mehrere Zusammenhänge gleichzeitig fest. Aus diesem Grund entsteht nie dasselbe Bild, auch wenn der vorgegebene Text genau gleich bleibt.

Die Vor- und Nachteile

KI-generierte Bilder können die Marketing-Strategie in diesem Sinne unterstützen, als dass sie teilweise gar nicht von Menschenhand gemacht werden könnten. Auch der kreativste Kopf im Team hat keine so grossen Vorstellungen und Möglichkeiten wie die Künstliche Intelligenz durch die Unmengen an verarbeiteten Daten während des Learnings. Dadurch können realistische und einzigartige Bilder eingesetzt werden, die einerseits gut auf das Unternehmen abgestimmt sind, sowie andererseits den Content hervorheben und interessant für die Zielgruppen machen. Zudem wird die Maschine immer intelligenter, lernt dazu und das in einem sehr schnellen Tempo. Da kann ein Mensch nicht mehr mithalten.

Es kursieren aber auch einige negative Aspekte hinsichtlich der Benutzung KI-generierter Bilder, vor allem im Content Marketing. Einen grossen Teil davon machen ethische Faktoren aus. Die Frage nach dem Copyright ist momentan noch nicht geklärt, weil die Trainingsdaten aus vielen unterschiedlichen Bildern bestehen. Zudem zeigen KI starke Voreingenommenheiten auf, weil die Ursprungsbilder mehrheitlich nicht ausgeglichen sind. So werden beispielsweise beim Wort «Flugbegleiter» oft nur Frauen dargestellt und Juristen sind meistens alte, weisse Männer.

Möchte das Unternehmen über einen gewissen Zeitraum ähnliche Themen behandeln, können die Bilder und somit auch der Content mit der Zeit repetitiv erscheinen. Ausserdem hat man keine Kontrolle über das finale Produkt. Dadurch fehlt teilweise auch der menschliche Touch in den Illustrationen.

Die Nutzung  

Alle von KI generierten Bilder können momentan ohne Probleme für Content Marketing eingesetzt werden, solange es noch keine Entwicklungen hinsichtlich des Copyrights gibt. Aufgrund der negativen Aspekte der Technologie ist es aber ratsam, nicht zu 100 Prozent auf solche Programme zu setzen und stattdessen selbst kreativ zu sein.

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