Fünf Vorteile der aktiven Teilnahme an sozialen Medien
Obwohl viele Menschen die Existenz der sozialen Medien nicht verstehen oder dem Trend folgen, diese zu verlassen, werden sie mehr und mehr Teil des täglichen Lebens. «Fokus» listet fünf Vorteile der aktiven Teilnahme von Privatpersonen an den sozialen Medien auf, die auf mehrere Studien basieren.
1. Personal Branding
Die sozialen Medien ermöglichen es, sich selbst zu promoten. Dies ist auch bekannt als Personal Branding. In ihrer Studie The Importance of Personal Branding in Social Media (2017) definiert Katryna Johnson das Phänomen wie folgt: «Der Prozess, durch den eine Person aktiv versucht, den Eindruck anderer von ihren Fähigkeiten, Fertigkeiten und Erfahrungen zu steuern.» Durch die erhöhte Visibilität der sozialen Medien kann man zu einem gewissen Grad steuern, welchen Eindruck man bei anderen hinterlässt. Personal Branding spielt nicht nur auf privater Ebene eine Rolle, sondern auch auf der beruflichen. Immer wieder gibt es Background-Checks/ – sei es vor einem ersten Date oder nach einer Bewerbung um eine Stelle.
2. Social Networking
Studien zufolge ist einer der grössten Vorteile der sozialen Medien die Kommunikation mit anderen Nutzern, so Martina Drahošová und Peter Balco in ihrer Studie The Analysis of Advantages and Disadvantages of Use of Social Media in European Union (2017). Diese ermöglichen es nicht nur, mit Familie und Freund:innen in Kontakt zu bleiben, sondern auch, alte Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen. Soziale Medien überbrücken die physische Distanz in Form eines digitalen Raums, in dem Menschen auf unterschiedliche Weise miteinander in Kontakt treten können, beispielsweise per SMS, Video- oder Audioanruf. Darüber hinaus ermöglichen sie laut der Studie Social Networking (2019) von Matthew Sadiku, Adedamola Omotoso und Sarhan Musa die Teilnahme an verschiedenen Gemeinschaften, nämlich durch die Vernetzung mit Menschen, die dieselben Interessen haben.
3. Sich informieren
Verschiedenen Studien zufolge (Forbes, Reuters Institute Digital News Report 2020, Reuters Institute Digital News Report 2022) verdrängen die sozialen Medien zunehmend die traditionellen Medien – einschliesslich Zeitungen und Fernsehen – als Quelle für Nachrichten. Laut Statista (2022) war Facebook zwischen 2019 und 2022 weltweit am häufigsten konsultiert. Es folgen YouTube, WhatsApp, Instagram, Twitter, Facebook Messenger, TikTok und Snapchat.
4. Informativen Content teilen
Soziale Medien ermöglichen es, nutzergenerierte Inhalte zu teilen. Auf einer Vielzahl von Plattformen können Menschen ihr eigenes Fachwissen in Form von Text, Bild oder Video mit einem grossen Publikum teilen. Was früher beispielsweise auf ein Klassenzimmer beschränkt war, kann jetzt die ganze Welt erreichen. Der Studie Mikko Villi und José Manuel Noguera-Vivo Sharing Media Content in the Social Media Environment. The Challenges and Opportunities of UDC (User-distributed Content) (2017) zufolge wurden «bestimmte Formen des Medienkonsums (z. B. das Teilen) mit digitalen Gratifikationen in Verbindung gebracht». Desweiteren berichten sie, dass das Teilen von Inhalten mit Gefühlen der Befriedigung und Belohnung sowie mit Sozialität verbunden wird und, dass dies sich als ein Bestandteil der Kommunikation innerhalb der Gesellschaft entwickelt hat.
5. Lernen
Über soziale Medien kann man auch viel lernen. Es gibt ein ganzes Spektrum an Lernmaterial. Darunter gibt es nicht nur viele Tutorials und Lernvideos über Make-up oder Fitness, sondern auch unzählige Videos, die für Schüler:innen und Student:innen geeignet sind. Die Studie Benefits of Using Social Media (2018) von Ganesan Praveen Kumar und Raja Vasimalai weisen auf die Vorteile der sozialen Medien für das Lernen und die Bildung hin. Darunter listen sie die verstärkte Interaktion zwischen Lehrer:innen und Schüler:innen, die Förderung des Engagements der Schüler:innen und die Verbesserung der Lernerfahrung auf. Darüber hinaus ermöglichen soziale Medien die Durchführung von Onlinekursen oder die Freischaltung von Vorlesungen zum asynchronen Anschauen/Lernen.
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Johnson, Katryna M. “The Importance of Personal Branding in Social Media: Educating Students to Create and Manage their Personal Brand.” International Journal of Education and Social Science. Vol. 4, no. 1, January 2017, pp. 21-27.
Martina Drahošová und Balco, Peter. “The Analysis of Advantages and Disadvantages of Use of Social Media in European Union.” Procedia Computer Science, vol. 109, 2017, pp. 1005-1009.
Praveen Kumar, Ganesan und Raja Vasimalai. “Benefits of Using Social Media”, Impact of Social Media on Education in the Present Scenario, 2018, pp. 724-726.
Rabe, L. Statista. 24.06.2022. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/499352/umfrage/soziale-netzwerke-als-nachrichtenquelle-weltweit/.
Rainer, Anton. “Jugendliche informieren sich bei Instagram über Corona.” 16 Juni 2020. https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/social-media-jugendliche-holen-sich-corona-news-laut-digital-news-report-bei-instagram-a-70c8abb3-4725-46ce-bb51-61cd08611755.
Sadiku, Matthew N. O., Adedamola A. Omotoso und Sarhan M. Musa. “Social Networking.” International Journal of Trend in Scientific Research and Development. Vol. 3, no. 3, March-April 2019, pp. 126-128.
Villi, Mikko und José Manuel Noguera-Vivo. “Sharing Media Content in the Social Media Environment”. The Challenges and Opportunities of UDC (User-distributed Content), Journal of Applied Journalism & Media Studies, vol. 6, no. 2, 2017, pp. 207-224.
Vorhaus, Mike. People “Increasingly Turn To Social Media For News.” 24 Juni 2020. https://www.forbes.com/sites/mikevorhaus/2020/06/24/people-increasingly-turn-to-social-media-for-news/?sh=54a3154e3bcc.
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