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Smart Workplace: Alte Idee neu gedacht

30.10.2020
von Kevin Meier

Der Begriff «Smart Workplace» taucht immer wieder auf, wenn es um den Arbeitsplatz der Zukunft geht. Doch was steckt wirklich hinter dem Ausdruck und wo gibt es Unsicherheiten?

Im Allgemeinen ist «Smart Workplace» kein definierter Ausdruck. Was wirklich dahinter steckt, wird von mehrseitigen Parteien verschieden ausgelegt. Gemeinhin versteht man darunter aber orts- und zeitunabhängiges und vernetztes Arbeiten. Was futuristisch klingt, ist aber keine Zukunftsvision, sondern eigentlich schon Realität. Karin Frick, Leiterin Research und Mitglied der Geschäftsleitung des Gottlieb Duttweiler Instituts, findet den Begriff unpräzise: «Was ist denn smart? Meine These ist, dass wir schon 20 Jahre so arbeiten. Wir arbeiten in der Cloud, bei der spielt es keine Rolle, wo man sitzt.» Die Aufgaben an sich ändern sich nicht und die Technologie steht zur Verfügung. Nur die Art, wie man Aufgaben erledigt, erzeugt noch Fragen.

Rechtliche Grauzonen

Wie bei allen neu eingeführten Strukturen, gibt es noch Unsicherheiten. Rechtlich gesehen, stellen sich altbekannte Fragen in einem neuen Kontext. Welche Auslagen bezahlt ein Arbeitgeber, wenn mehrheitlich Telearbeit stattfindet? Wem gehören die Geräte? Bei Grenzgängern stellt sich dann auch die Frage, wo deren Arbeitsplatz verortet wird und die Regelungen darum herum. Ebenso müssen Themen zu Privatsphäre und Analysetools neu betrachtet werden. Einige dieser Fragen sind noch nicht gelöst, aber den Übergang zu m ehr Smart Workplaces werden diese nicht behindern. «Diese Hindernisse sind nicht unüberwindlich», ist Karin Frick überzeugt, sie seien eigentlich Verhandlungssache zwischen den betreffenden Parteien.

Motivation als entscheidender Faktor

Eine weitaus interessantere und drängendere Frage als das Recht und die Technologie, ist die Frage der Motivation. Wenn immer mehr Menschen unterwegs oder zu Hause arbeiten, bleiben die zwischenmenschliche Gesten auf der Strecke: kein Schulterklopfen, keine schnellen Rückfragen, keine kurzen Worte. Wie kann man also die Produktivität, die Kreativität und den Teamgeist erhalten? «Damit die Motivation und der Zusammenhalt bestehen bleiben, muss man sich ab und zu sehen», meint auch die Expertin. Wie so eine Zusammenkunft aber aussehen muss und wie viel davon auch digital stattfinden kann, das sind noch Fragen, die es zu beantworten gilt. Zu diesem Thema ist man derzeit in einer Experimentierphase, die noch genauer zu analysieren ist.

Den ersten Schritt wagen

Auf dem Weg zum Arbeitsplatz der Zukunft muss man sich zuerst die gegenwärtige Situation vor Augen führen. Laut Karin Frick sind Begriffe wie Smart Workplace zuweilen eine Vernebelung der Tatsachen. Ein erster Schritt sollte sein, diesen und ähnliche Ausdrücke explizit für sich selbst zu definieren. Denn so wird man erkennen, dass viele Komponenten der zukünftigen Arbeit bereits Bestandteil der jetzigen Arbeitssituation sind. Diese Standortbestimmung wird aufzeigen, dass Vorbehalte fehl am Platz sind. In den meisten Fällen sind nur wenige Anpassungen erforderlich, um einen effizienten Smart Workplace zu realisieren.

Text Kevin Meier

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