berufswahl berufswahl ist eine wahl, keine entscheidung auf lebenszeit
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Deutschland Editorial Jugend

Berufswahl ist eine Wahl, keine Entscheidung auf Lebenszeit

04.07.2023
von SMA
Hella JurichGeschäftsführerin des IfT Institut für Talententwicklung, Veranstalter der berufsorientierenden Fachmessen vocatium und parentum

Hella Jurich
Geschäftsführerin des IfT Institut für Talententwicklung, Veranstalter der berufsorientierenden Fachmessen vocatium und parentum

Als Außenseiterin antreten und dann im Finale die eigentlichen Favoritinnen schlagen. Als ich 2004 gemeinsam mit meiner Beachvolleyball-Partnerin die Deutschen Meisterschaften in Timmendorfer Strand gewonnen hatte, war das ein unglaubliches Gefühl. Wir haben mit Leidenschaft gekämpft. Unsere Passion und ein unermüdlicher Ehrgeiz hatten uns zum Erfolg gebracht.

Ähnliche Glücksmomente erleben junge Menschen, wenn sie ihren Schulabschluss in der Tasche haben. 9, 10, 11, 12, 13 oder manchmal auch mehr Jahre haben sie für dieses Ziel gekämpft. Mit Niederlagen und Erfolgsmomenten. Mit Freude und viel Überwindung. Manche schaffen es nur knapp, andere gelangen unerwartet auf die Überholspur oder sind von Beginn an siegessicher. Aber zum Schluss dieses wohlige Gefühl im Bauch: Jetzt habe ich es geschafft. Feiern. Durchatmen.

In meiner sportlichen Karriere war damals ein großer Schritt erreicht. Was danach kam, war aber ungewiss. Wer kann schon in die Zukunft blicken?! Ich hätte nie gedacht, dass ich eines Tages als Geschäftsführerin des IfT Instituts für Talententwicklung jungen Menschen dabei helfe, ihre eigenen Talente zu erkennen und die für sich passende Ausbildung oder das richtige Studium zu finden. Der Beruf als Geschäftsführerin ist heute ein völlig anderer als der als Profi-Sportlerin. Was aber gleich geblieben ist: Es sind meine Talente wie mentale Stärke, Durchsetzungsvermögen und Teamgeist, die mich so weit getragen haben.

Macht euch eurer Talente bewusst und lasst euch hiervon leiten. Aber denkt auch daran: Von nichts kommt nichts.

Wenn für Jugendliche das Kapitel Schule endet, ist für sie die (berufliche) Zukunft ungewiss. Dem einen oder anderen mag das große Sorgen bereiten. Allen voran oftmals den Eltern. Das ist ganz normal. Mein Tipp an Mütter, Väter und andere Lebensbegleiter:innen: Helfen Sie Ihrem Kind. Fragen Sie nach, unterstützen und ermutigen Sie. Bevormunden Sie nicht, aber halten Sie sich auch nicht komplett raus. Euch Schüler:innen möchte ich sagen: Macht euch eurer Talente bewusst und lasst euch hiervon leiten. Aber denkt auch daran: Von nichts kommt nichts! Informiert euch daher rechtzeitig über eure Möglichkeiten. Sprecht mit Menschen in eurem Umfeld oder auf Berufsmessen wie der vocatium über Berufe und beruflichen Lebenswege. Freut euch, wenn Pläne aufgehen und Engagement sich auszahlt. Seid offen für Überraschendes und lasst euch nicht von Niederlagen unterkriegen. Eine Berufswahl ist eine Wahl und keine Entscheidung auf Lebenszeit. Habt Vertrauen in euch und die Zukunft. Ich bin mir sicher: Jede:r wird seinen ganz eigenen (Um)-Weg finden.

Text Hella Jurich, Geschäftsführerin des IfT Institut für Talententwicklung, Veranstalter der berufsorientierenden Fachmessen vocatium und parentum 

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