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50+

Höhere Burn-out-Gefahr im zunehmenden Alter

25.11.2022
von Julia Ischer

Durch anhaltenden Stress einhergehende Erkrankungen werden immer häufiger. Das «Burn-out» ist ein Beispiel einer solchen Krankheit und tritt oft bei Personen auf, die sich in ihrer Lebensmitte befinden.

Die diesjährige CSS Gesundheitsstudie, die in Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle Sotomo durchgeführt wurde, zeigt, dass je länger je mehr Menschen arbeitsbedingten Stress als Gesundheitsrisiko Nummer Eins angeben. Allen voran sind es ältere, noch berufstätige Personen. So waren es 2022 fast 50 Prozent bei den 41- bis 60-Jährigen. Wird dieses Risiko über längere Zeit nicht minimiert, kann daraus ein Burn-out resultieren. 26 Prozent der 36- bis 65-jährigen der im Rahmen der Studie befragten Personen gaben an, dass sie schon einmal ein Burn-out hatten oder momentan darunter leiden.

Arbeitsbedingte Stressreaktion

Über eine genaue Definition der Krankheit streitet sich die Wissenschaft noch. Das Schweizer Expertennetzwerk für Burn-out versucht dem aber einen Schritt entgegenzuwirken: «Ein Burn-out ist eine arbeitsbedingte Stressreaktion, die bei ‹normalen› Menschen zu einem anhaltenden negativen Gemütszustand führt, der in erster Linie durch Erschöpfung gekennzeichnet ist, die mit Kummer, einem Gefühl verminderter Effektivität sowie Motivation und der Entwicklung dysfunktionaler Einstellungen und Verhaltensweisen am Arbeitsplatz einhergeht.»

Veränderungen sind eine Ursache

Was können mögliche Auslöser für eine solche Reaktion sein? Das wurden die Teilnehmenden an der Studie der CSS und Sotomo auch gefragt. Unter anderem gaben 48 Prozent an, dass die immer mehr verschwimmenden Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben im Hinblick auf die Arbeitswelt 4.0 für viele eine Problematik darstellen. Vor allem für die Generation 50+ ist dieser Wandel eher schwierig, weil sie an ganz andere Arbeitsumstände gewohnt sind.

Der Burn-out-Leitfaden des Instituts für Arbeitsmedizin gibt an, dass zusätzlich gesellschaftliche Veränderungen und Anforderungen eine wichtige Rolle spielen und Gründe für ein Burn-out sein können. Immer mehr wird der Fokus auf «jung und schön» gelegt. Für diejenigen, die sich momentan in einer prägenden Körperveränderung befinden, zu mehr Falten oder einer Glatze neigen oder plötzlich erste Gebrechen feststellen müssen, kann das ein sehr grosser gesellschaftlicher Druck sein.   

Am Ball bleiben

Um einer solchen Erkrankung vorzubeugen, ist eine effektive Stressbewältigung die Kernkompetenz. Dafür zeigt eine Broschüre des Max-Planck-Instituts diverse Massnahmen auf. Diese reichen von Entspannungstechniken wie Tai Chi oder Qi Gong über genügend Zeit im sozialen Umfeld zu verbringen bis hin zum Erkennen der eigenen Grenzen. Dabei muss man verstehen, dass diese alles nicht einmalige Handlungen sind, sondern ein sich stets wiederholender Prozess, um bis zur Pensionierung gesund arbeiten zu können.

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