Hand Protecting Senior Couple Cutout Figures On Desk. Symbolbild Vorsorge für das Alter
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50+ Vorsorge

Sorgenfrei weiterleben – Vorsorge für das Alter

03.04.2024
von Linda Carstensen

Viele Erwerbstätige machen sich Sorgen um ihre finanzielle Altersvorsorge. Wer den gewohnten Lebensstandard nach der Pensionierung halten will, muss die Vorsorge selbst anpacken – bestenfalls frühzeitig.

Best Agers sollten sich angesichts der näher rückenden Pensionierung folgende drei Fragen stellen:

  • Was für ein Leben wünsche ich mir?
  • Wie lange möchte ich arbeiten?
  • Reicht mein Budget, um meinen Lebensstandard zu sichern?

Das Ziel ist eine finanzielle Sicherheit, um der Pensionierung entspannt entgegensehen und diese sorgenfrei geniessen zu können. Doch woher kommt diese Zuversicht? Eine finanzielle Absicherung passiert in vielen Schritten – und beginnt bei dem Pensionär oder der Pensionärin selbst.

Budget planen

Es gibt zahlreiche Portale, die einen Pensionsrechner anbieten. Zukünftige Rentner:innen können herausfinden, wie viel Geld ihnen nach der Pensionierung zur Verfügung steht und ihr Budget planen. Diese Planung beginnt mit einer Übersicht über die Einnahmen: AHV und PK – und allenfalls die Säule 3a.

AHV und PK sollen zusammen den Lebensstandard nach der Pensionierung gewährleisten. Die AHV deckt die Grundbedürfnisse, während das in der PK angesparte Kapital in eine lebenslange Rente umgerechnet (Umwandlungssatz von mindestens 6,8 Prozent) oder einmalig als Kapital bezogen werden kann.

Wer ein AHV-pflichtiges Einkommen hat, darf auch in die Säule 3a einzahlen. Bei Ehepaaren dürfen beide Partner:innen einzahlen, sofern beide ein AHV-pflichtiges Einkommen erzielen. Die Höhe der Einzahlung ist begrenzt: Angestellte mit PK-Anschluss dürfen derzeit maximal 7056 Franken einzahlen,

Selbstständigerwerbende ohne PK-Anschluss höchstens 20 Prozent des AHV-Lohnes und maximal 35 280 Franken (Stand 2024).

Personen, die über das ordentliche Rentenalter hinaus erwerbstätig sind, dürfen maximal fünf weitere Jahre in die Säule 3a einzahlen. Eine vorzeitige Auszahlung ist nur in Ausnahmefällen möglich, zum Beispiel bei Wechsel in die Selbstständigkeit, Finanzierung von selbst genutztem Wohneigentum, Rückzahlung einer Hypothek, Umzug ins Ausland, Invalidität oder Tod.

Das Ziel ist eine finanzielle Sicherheit, um der Pensionierung entspannt entgegensehen und diese sorgenfrei geniessen zu können.

Viele Erwerbstätige zahlen jährlich den maximalen Betrag in die Säule 3a ein. Das lohnt sich, weil der Betrag im Jahr der Einzahlung von den Steuern abgezogen werden kann. So fällt die Steuerrechnung tiefer aus. Lässt sich ein Rentner oder eine Rentnerin die Säule 3a auszahlen, wird das Guthaben jedoch ebenfalls besteuert – zu einem reduzierten Steuersatz. Die Steuersätze variieren von Kanton zu Kanton. Ein Wechsel des Wohnorts in eine steuergünstige Gemeinde vor dem Bezug der Säule 3a kann sich lohnen. Relevant sind tiefe Kapitalauszahlungs-, Einkommens- und Vermögenssteuern. In Appenzell Innerrhoden, Uri, Schaffhausen und Zug ist die Steuerbelastung bei Kapitalbezug eher tief. In den Kantonen Zürich, Tessin und Waadt ist die Steuerbelastung gut dreimal so hoch.

Möglichkeiten einer Frühpensionierung

Seit dem 1. Januar 2024 liegt das ordentliche Rentenalter bei 65 Jahren. Jedoch ist auch eine frühzeitige Pensionierung oder eine Teilpensionierung, ein schrittweiser Rückzug aus dem Berufsleben, möglich. Allerdings nicht ohne finanzielle Einbussen. Wer sich vor dem 65. Geburtstag pensionieren lässt, erhält eine gekürzte Rente. Wird die Rente ein Jahr vorgezogen, wird sie lebenslang um 6,8 Prozent gekürzt. Wird die Rente zwei Jahre vor dem Rentenalter bezogen, beträgt die Kürzung 13,6 Prozent.

Entscheiden sich Erwerbstätige, über das Rentenalter hinaus zu arbeiten, wird die monatliche Rente um einen Zuschlag erhöht. Die Höhe des Zuschlags hängt von der Dauer der Verschiebung der Pensionierung ab.

Anlagestrategie

Geld anlegen ist sinnvoll, um Vermögen aufzubauen und zuversichtlich in die Zukunft blicken zu können. Ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Anlagestrategie ist ihre Langfristigkeit. Zudem sollte sie auf persönliche Ziele zugeschnitten sein. Eine individuelle Vermögensberatung kann helfen, massgeschneiderte Lösungen zu finden und ein optimales Risikomanagement zu betreiben.

Steuern sparen

Wer richtig plant, kann die Steuerbelastung deutlich senken und viel Geld sparen. Dabei geht es um Themen wie Altersvorsorge, Kapitalanlagen, Wohneigentum, Erbschaften und Schenkungen.

Erbe für einen guten Zweck

Wer nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere vorsorgen will, kann Personen oder Institutionen in Form von einer Erbschaft, einem Legat oder einer Schenkung begünstigen.

Bei einer Erbschaft hinterlässt eine verstorbene Person einen prozentualen Anteil an Vermögen und Schulden der Erbengemeinschaft.

Mit einem Legat – auch Vermächtnis genannt – wird der oder die Begünstigte nicht Teil der Erbengemeinschaft, sondern erhält einen fixierten Geldbetrag oder bestimmte Sachwerte.

Bei einer Schenkung überlässt der oder die Schenkende einer Person zu Lebzeiten Geld oder eine Sache ohne Gegenleistung.

Ab 2026 haben Rentnerinnen und Rentner Anspruch auf eine 13. AHV-Rente. Wie die jährlichen Mehrkosten finanziert werden sollen, muss das Parlament entscheiden. Diskutiert werden höhere Lohnabzüge, eine Erhöhung der Mehrwertsteuer, andere Finanzierungsmassnahmen oder eine Kombination davon.

Die Annahme der Initiative bedeutet zwar mehr Geld für die Rentner:innen, allerdings soll die AHV «bloss» den Existenzbedarf im Alter oder im Todesfall decken. Gemeinsam mit der zweiten Säule (Pensionskasse) soll die Alters- und Hinterlassenenversicherung rund 60 Prozent des letzten Lohnes abdecken. Wer im Alter auf mehr Geld angewiesen ist, sollte unbedingt in die dritte Säule einzahlen.

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