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Erfolgreich im Berufsleben dank Business-Look

17.04.2018
von Juan Paulo Zenz

Welche Kleider-Knigge herrscht im Büroalltag und welche Punkte gilt es zu beachten? Mit diesen Grundregeln gelingt der Wechsel zwischen dem Business- und Business-Casual-Look mühelos.

Die amerikanische TV-Serie Suits, die sich um den Alltag einer renommierten New Yorker Anwaltskanzlei dreht, zeigt exemplarisch wie der erfolgreiche Geschäftsmann/-frau von heute sich stilvoll zu kleiden hat. Anhand der Feinheiten im Kleidungsstil lassen sich gewisse Hierarchien deutlich ableiten. Die Hauptfigur Harvey Spector (gespielt von Gabriel Macht) trägt stets dunkle Massanzüge mit breitem Revers und weitgeschnittenen Anzugshosen. Es versteht sich von selbst, dass man ihn als einen der drei Geschäftspartner nie ohne Krawatte sieht. Sein Schützling Mike Ross (gespielt von Patrick J. Adams) verkörpert mit seinen navy blauen Slim-Fit-Anzügen den jungen Berufseinsteiger. Nur lässt sich eine Formel für guten Stil nicht auf alle Berufszweige übertragen. Nachfolgend sind einige Leitlinien zusammengefasst, die man bei der Kombination des eigenen Business-Outfits in Betracht ziehen sollte.

Der klassische Businessanzug

Im Banken- und Versicherungswesen lohnt es sich, bereits während des Anstellungsgesprächs nach den geltenden Kleidungsvorschriften respektive nach dem «Dress-of-conduct» zu fragen. Für den klassischen Consultant-Look eignen sich einreihige Anzüge mit Zweiknopfsakko in schlichten Blau- und Grautönen. Schwarze Anzüge hingegen gehören in die Abendgarderobe. Ein hochwertiger Anzug kratzt nicht und verfügt über einen hohen Anteil Schurwolle. Stoffbeisetzungen wie Synthetik oder Polyester gilt es zu vermeiden. Beim Kauf eines Anzugs ab Stange ist die aktuelle Grösse und nicht die Wunschgrösse massgebend. Bei exakter Passform schliessen die Ärmel mit den Schultern ebenbündig ab und reichen bei ausgestreckten Armen bis zum Handgelenk, sodass noch ca. ein bis zwei Zentimeter des Hemdes zum Vorschein treten. Schlichte Manschettenknöpfe veredeln den Gesamteindruck. Bei der Wahl des Hemdes ist ein weisses Hemd mit Kent-, Button-Down- oder Haifischkragen die Norm. Die richtige Kragenweite liegt vor, wenn bei geschlossenem Kragen nur knapp ein Finger zwischen Hals und Kragen Platz hat.

Beim Kauf eines Anzugs ab Stange ist die aktuelle Grösse und nicht die Wunschgrösse massgebend.

Die Krawatte ist zwingend farblich auf das Businessoutfit abzustimmen und die Spitze darf nur knapp bis zum Hosenbund reichen: Als Krawattenknoten eignet sich der Windsor, der Manhattan oder der doppelte Windsor. Die Anzugshose (aus dem gleichen Stoff wie der Sakko) sitzt gut im Bund und drückt nicht. Schmalgeschnittene Hosen sind mit Vorsicht zu geniessen, da diese auffällige Figurmerkmale negativ betonen. Aufschläge am Hosensaum verkürzen optisch die Beinlänge und sind daher nur für grössere Männer zu empfehlen. Wer sich keinen Anzug ab Stange antun möchte, der darf ruhig in ein bis zwei massgeschneiderte Anzüge investieren. Bei regelmässiger Abgabe zur chemischen Reinigung (in der Regel ein- bis zweimal pro Jahr) kann ein Anzug durchaus ein Jahrzehnt überdauern. Eine Alternative zur Königsdisziplin bildet die Masskonfektion, auch bekannt als «Made-to-measure». Hier verwendet der Schneider mehrere Schnittmuster bei der Vermessung.

Die Wahl des richtigen Businessschuhs

Um sich von der homogenen Masse abzuheben, sind gute und gepflegte Businessschuhe ein absolutes Must. Im Idealfall sind diese weder spitzig noch eckig, sondern klassisch vorne abgerundet und aus Echtleder angefertigt. Bei regelmässiger Benützung einer Schuhcrème haben hochwertige Lederschuhe zudem eine längere Lebensdauer und sind gleichzeitig auch schmutzabweisend. Natürlich gibt es je nach Jahreszeit auch beim Schuhwerk frappante Unterschiede: Bei unproblematischer Witterung sind schwarze und braune Brogues, Oxfords (mit mindestens Vier-Loch-Schnürung) und Monks (mit Einfach- oder Doppelschnallen) empfehlenswert. Im Winter sorgen Ankle oder Chelsea Boots für warme Füsse. Loafers sind im Sommer hingegen eine geeignete Alternative zum geschlossenen Businessschuh. Und eines vorweg: Sneakers per se haben im klassischen Berufsalltag nichts zu suchen.

Wer sich keinen Anzug ab Stange antun möchte und über das nötige Kleingeld verfügt, der darf ruhig in ein bis zwei massgeschneiderte Anzüge investieren.

Der Business-Casual-Look

Der Business-Casual-Look beschreibt einen goldenen Mittelweg zwischen Berufswelt und Freizeit. Wer in Domänen wie in der Werbung, PR oder im Marketing arbeitet, kann dann auch einen Blazer zur dunklen Jeans oder zu khakifarbenen Chinos kombinieren. In diesem Look kann man dann auch direkt zu einem Dinner oder zum Afterwork gehen. Generell herrscht die Norm, dass im gestalterisch innovativen Bereich die Kleideretikette nicht so strenggenommen wird. Noch freier ist die Kleiderwahl in der IT-Branche, da es hier selten bis kaum zu unmittelbarem Kundenkontakt kommt. Ausnahmen bilden IT-Posten in einer Bank. Hier gilt der Dresscode der Finanzbranche. Deutlich schwerer haben es Ingenieure, die zwischen Baustelle und Büro pendeln müssen. Hier hat es sich bewährt, sich vor einem wichtigen Kundentermin nochmals umzuziehen.

Die einfache Grundregel lautet, je mehr Kundenkontakt die Stelle beinhaltet, umso seriöser sollte das Erscheinungsbild daherkommen. Als kompetenter Berater eines Fachgebietes möchte man einen selbstsicheren und sachkundigen Eindruck hinterlassen. Dies erreicht man, indem man sich in seinem Outfit wohl fühlt, weil die Kleidung exakt sitzt und die Businessschuhe nicht drücken. Das Outfit darf nicht vom eigentlichen Inhalt des Kundengesprächs und der eigenen Rhetorik ablenken. Selbst wenn die Unterschiede im Erscheinungsbild auf den ersten Blick zwischen den Branchen fliessend erscheinen, machen gerade die Details und die musterhafte Abstimmung der einzelnen Kleidungsstücke den Unterschied zwischen einem perfekten und einem misslungenen Outfit aus. Sobald man die Grundregeln weitgehend verinnerlicht hat, ist es auch gestattet, zwischendurch die Regeln zu brechen und den eigenen Stil vermehrt in Szene zu setzen.

Text: Juan Paulo Zenz

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