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Mit einem Eigenheim für die Zukunft gerüstet

05.01.2018
von SMA

Viele Schweizerinnen und Schweizer träumen davon, ein Eigenheim zu besitzen. Aktuell entfacht der tiefe Hypothekarzins dieses Verlangen. Doch auch wenn der Moment für einen Kauf günstig erscheint – eine realistische Budgetplanung bleibt unerlässlich, um böse Überraschungen auszuschliessen.

Ein gemütliches Haus an idyllischer Lage mit ausreichend Umschwung für einen Garten – oder zumindest eine Terrasse. So sieht der Wohntraum vieler Menschen hierzulande aus. Und obschon in der Schweiz nach wie vor rund 60 Prozent der Bevölkerung zur Miete wohnen, ist der Traum vom Eigenheims dank tiefer Zinsen für viele Menschen in greifbare Nähe gerückt. Dennoch betonen Immobilienfachleute unisono, dass sich Kaufwillige vor dem Erwerb eines Objektes genau mit den Marktgegebenheiten auseinandersetzen sollten. Denn wer ein Eigenheim kauft oder baut und entsprechend Bankkredite aufnimmt, muss langfristig denken und mit ebenso langfristigen Kosten rechnen.

Vermögen, Kredit und Zinsen

Apropos Bank: Diese erwartet in der Regel, dass Immobilienkäufer mindestens 20 Prozent der Kaufsumme selber aufbringen. Die restlichen 80 Prozent finanziert dann die Bank in Form eines Hypothekarkredits. Wie hoch die Gesamtsumme ausfällt, ist sehr unterschiedlich: Der Preis eines Objekts ergibt sich primär durch die beiden Faktoren Baukosten sowie Bodenpreis. Und gerade letzterer variiert je nach Region und Lage des Hauses stark.

Die Zinsentwicklung hängt von der wirtschaftlichen Entwicklung der kommenden Jahre ab und eine solche Prognose ist alles andere als leicht zu stellen.

Bevor ein Finanzinstitut einen Hypothekarkredit gewährt, prüft es die Einkommenssituation der Antragssteller. Dabei wird darauf geachtet, dass die durch den Kredit entstehende Belastung nicht höher ausfällt als ein Drittel des Bruttoeinkommens der Kreditnehmer. Das Vermögen für den Hauskauf wiederum kann aus verschiedenen Quellen stammen: Nebst Ersparnissen können auch Gelder aus der Pensionskasse, also der zweiten Säule, sowie der dritten Säule eingebracht werden. Seit fünf Jahren gilt hier allerdings die Einschränkung, dass man mindestens zehn Prozent des Kaufpreises aus Mitteln erbringen muss, die nicht aus der Pensionskasse stammen.

Welche Arten von Hypotheken gibt es?

Bei den Hypotheken werden verschiedene Modelle unterschieden. Unter den sogenannten «Festhypotheken» werden Darlehen verstanden, die für eine feste Laufzeit abgeschlossen werden. Während dieses Zeitraums besteht in der Regel keine Kündigungsmöglichkeit und der Zinssatz wird fest vereinbart. Experten betonen, dass Festhypotheken den Vorteil haben, dass die Zinsen klar kalkulierbar und Kreditnehmer damit gegen steigende Zinssätze abgesichert sind. Die Kehrseite der Medaille: Diese Kunden profitieren nicht von allfälligen sinkenden Zinssätzen.

Anders sieht das bei den variablen Hypotheken aus: Sie weisen eine unbeschränkte Laufzeit auf und lassen sich zu vereinbarten Fristen kündigen. Der Zinssatz richtet sich nach den aktuellen Entwicklungen am Kapitalmarkt. Dementsprechend profitieren Kunden, wenn die Zinssätze sinken. Steigen diese aber an, ist man automatisch mit erhöhten Zinskosten konfrontiert. Liborhypotheken wiederum weisen flexible Zinssätze bei fester Laufzeit auf und sind somit eine Mischform aus Fest- und variabler Hypothek. Sie werden in den meisten Fällen nur für sehr kurze Laufzeiten abgeschlossen (im Schnitt für sechs Monate). Mit einem «Cap» kann man als Hypothekarnehmer ein Zinsdach festlegen. Für diese Absicherung wird allerdings eine Prämie fällig.

Experten betonen, dass Festhypotheken den Vorteil haben, dass die Zinsen klar kalkulierbar und Kreditnehmer damit gegen steigende Zinssätze abgesichert sind.

Die «Sechs-Prozent-Regel»

Die Frage, welche Hypothekenform sich für wen am besten eignet, kann man nicht universal beantworten. Die Zinsentwicklung hängt von der wirtschaftlichen Entwicklung der kommenden Jahre ab und eine solche Prognose ist alles andere als leicht zu stellen. Es ist daher ratsam, sich von den Experten des jeweiligen Finanzinstituts beraten zu lassen. Wer eine ungefähre Ahnung erhalten will über die Kosten, die man bei einem Hauskauf erwarten muss, kann sich an der von Fachleuten oft angeführten «Sechs-Prozent-Regel» orientieren: Sie besagt, dass die Kosten des Eigenheims langfristig jedes Jahr sechs Prozent betragen. Dieser Richtwert ist allerdings nur eine grobe Leitlinie. Wichtig ist bei der Budgetplanung nicht nur die Zinskosten zu bedenken, sondern auch Betriebs- und Nebenkosten einzubeziehen

Wer macht mir den besten Preis?

Der Hypothekenmarkt ist attraktiv und das Angebot entsprechend breit. Es lohnt sich daher, die Angebote der Finanzdienstleister zu vergleichen. Das gilt auch für Eigenheimbesitzer, die bereits eine laufende Hypothek haben und diese ablösen möchten. Das Vergleichsportal comparis.ch ist seit jeher eine Anlaufstelle für alle, die sich vertieft über die verschiedenen Hypotheken informieren wollen. Wem dies zu kompliziert oder aufwändig ist, kann die Hilfe unabhängiger Berater in Betracht ziehen. Kontakte und diverse nützliche Informationen finden sich unter anderem auf der Rechtsberatungsplattform guider.ch.

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