Herkunft, Zusammensetzung und Klärung sind ausschlaggebend für die Qualität unseres Leitungswassers. Die Erdoberfläche besteht zu 71 Prozent aus Wasser und zu 29 Prozent aus Land. Als Trinkwasser eignen sich aber nur 1 Prozent des gesamten Wasservorrats. Was können wir also tun, um Wasser in unserem täglichen Leben so nachhaltig wie möglich zu nutzen?
1 Wassereinsparung
Der Wasservorrat ist nicht unendlich gross. Durch kleine Gewohnheitsanpassungen kann man schon viel Wasser sparen. Statt ein Bad tuts auch eine Dusche. Das Auto kann man ruhig einmal weniger waschen. Wenn es doch gewaschen werden muss, dann mit einem Schwamm statt direkt mit dem Schlauch. Wasch- und Spülmaschinen sollte man nur laufen lassen, wenn sie wirklich voll – aber nicht überfüllt! – sind. Den Garten braucht man nur bei längerer Trockenheit giessen: Das Harken und Hacken des Bodens kommen zweimaligem Giessen gleich und ein unbewässerter Rasen erholt sich erstaunlich schnell. Wenn man doch den Garten tränken möchte, geschieht bestenfalls abends. So verdunstet das Wasser weniger.
Man kann zudem technische Hilfsmittel nutzen: einen wassersparenden Duschkopf, eine Spartaste für die Toilettenspülung oder Sprudeldüsen für die Wasserhähne. Auch eine Regentonne trägt zur Nachhaltigkeit bei. Denn Regenwasser eignet sich hervorragend zum Autowaschen und Pflanzengiessen, da man sich keine Sorgen um Kalk machen muss.
2 Wasserhärte
Wie weich oder hart das Leitungswasser ist, hängt von der enthaltenen Menge Kalzium und Magnesium ab. Je mehr diese Elemente im Wasser vorkommen, desto härter ist es. Aus gesundheitlicher Sicht ist hartes Trinkwasser aber unbedenklich und kann sorglos konsumiert werden. Die Mineralstoffe sind sogar wichtig für unsere Gesundheit. Zu beachten ist jedoch, dass Leitungswasser den Mineralstoffbedarf nicht deckt.
Eine ärgerliche Folge von hartem Wasser sind aber die Kalkablagerungen – vor allem bei Warmwasser. Hartes Wasser kann zu verstopften Wasserhähnen und Rohren führen. Zudem verursachen Kalkablagerungen in Heizkesseln und Haushaltsgeräten zu einer Einbusse an Energieeffizienz, was zu einem höheren Energieverbrauch führt. Wasserenthärter können diesem Problem zuvorkommen. Dabei gilt zu beachten, dass diese von zugelassenen Fachpersonen installiert, eingestellt und gewartet werden. Bei der Wasserenthärtung werden Kalzium und Magnesium durch Natrium ersetzt. Aus diesem Grund ist enthärtetes Leitungswasser weniger geeignet für Menschen, die sich salzarm oder salzfrei ernähren.
3 Wasserdruck
Der Wasserdruck ist die Kraft, mit der das Wasser aus dem Wasserhahn kommt. Für Schweizer Privathaushalte sollte der Druck zwischen drei und vier bar betragen. Ein höherer Wasserdruck kann die Hausinstallationen schädigen und sollte durch ein Druckminderer verringert werden. Der Druck hängt von verschiedenen, manchmal vorübergehenden Faktoren ab, wie dem allgemeinen Wasserdruck im Leitungsnetz, dem Wasserverbrauch der Nachbarschaft oder Bauarbeiten. Wenn im eigenen Haus zu wenig Druck vorhanden ist, sollte man sich erst bei den Nachbar:innen erkundigen, ob es sich dabei um ein breiteres Problem handelt. Wenn es nur im Eigenheim auftritt, könnte es an Kalkablagerungen in einem Rohr oder im Heizkessel liegen. Kalk in der Inneninstallation kann vermieden werden, indem die Temperatur im Heizkessel auf unter 60 Grad Celsius eingestellt wird. Wenn der Druck vier bar übersteigt, ist er zu hoch. Dies ist in der Regel auf ein Problem in der Inneninstallation zurückzuführen, zum Beispiel ein defektes Kesselrückschlagventil. Bei anhaltenden Wasserdruckproblemen empfiehlt es sich, eine Fachperson hinzuzuziehen.

Regenwasser eignet sich gut zum nachhaltigen und kostengünstigen Pflanzengiessen. Bild: iStock/schulzie
4 Frost
In der Schweiz sind Temperaturen unter dem Gefrierpunkt über längere Zeit nicht ungewöhnlich. In nur zeitweise bewohnten Häusern kann dies zu schwerwiegenden Problemen mit den Wasserinstallationen führen: eingefrorene Wasserleitungen. Kein fliessendes Wasser ist dabei erst der Anfang. Durch die Verstopfung der Leitung erhöht sich der Druck, sodass das Rohr auch bersten kann. Um ein solches Szenario zu vermeiden, sollte man die Wasserleitungen in unbeheizten Räumen abstellen, die Rohre entleeren und die Fenster schliessen. Ist man für längere Zeit abwesend, kann man auch den Wasserhaupthahn abdrehen. Zu beachten ist zudem, dass der Frostschutz der Heizung nur den Heizkörper selbst schützt, weshalb man bei tiefen Temperaturen den Heizkörper nie ganz zudrehen sollte. Bestenfalls schaut eine Vertrauensperson regelmässig kurz nach dem Rechten.
5 Regenwasser
Für gewisse Zwecke kann man Regenwasser anstelle von Leitungswasser verwenden, wie zum Beispiel das oben erwähnte Autowaschen und Pflanzengiessen oder auch für die Toilettenspülung und die Bodenreinigung. Zum Konsum, die Körperpflege oder den Abwasch ist Regenwasser allerdings nicht geeignet, da die Qualität nicht wie beim Trinkwasser kontrolliert und garantiert wird. Demzufolge kann es Bakterien oder andere Verunreinigungen enthalten. Um Regenwasser als Brauchwasser für Hausinstallationen zu verwenden, ist eine Kopplungsstelle vonnöten. Diese muss den Normen entsprechen sowie von einer Fachperson installiert und gewartet werden, um eine Verunreinigung des Trinkwassers zu vermeiden. Je nach Ort und Rahmenbedingungen zeigt eine Integration von Regenwasser in den Wasserkreislauf eines Einfamilienhauses in der Schweiz ohnehin ein schlechtes Kosten-Nutzen-Verhältnis. Das Bundesamt für Umwelt Bafu stellt hierzu eine Broschüre mit Tipps und Checkliste zur Verfügung.
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