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Business Karriere

New Work: Wie sieht die Arbeit von morgen wirklich aus?

25.01.2025
von SMA

Der klassische Nine-to-five-Job hat in den vergangenen Jahren an Attraktivität eingebüsst. Hybride Arbeitsplatzmodelle, flache Hierarchien sowie flexible Arbeitszeiten gelten als Muss für Unternehmen, die Fachkräfte anziehen möchten. Doch welche konkreten Modelle haben sich als wirklich sinnvoll erwiesen?

Um neun Uhr am Arbeitsplatz eintreffen, später eine Stunde Mittagspause einlegen und dann letztlich um 17 Uhr pünktlich ausstempeln. Diese Art des Arbeitens stellte in diversen Branchen jahrzehntelang die Norm dar. Doch spätestens seit der Pandemie durchläuft die Arbeitswelt einen tiefgreifenden Wandel, der unter dem Begriff «New Work» zusammengefasst wird. Dieses Konzept steht für flexiblere, selbstbestimmte und sinnstiftende Arbeitsmodelle, die sowohl die Bedürfnisse der Mitarbeitenden als auch die Anforderungen moderner Unternehmen berücksichtigen sollen. Gerade für Menschen, die sich am Beginn ihrer Ausbildung befinden oder eine berufliche Neuorientierung anstreben, ist es entscheidend, diese Veränderungen zu verstehen, um sich optimal auf den Arbeitsmarkt der Zukunft vorzubereiten.

Ein Arbeitsmarkt im Wandel: New Work

Die fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung prägen den Wandel der Arbeitswelt: Routineaufgaben werden zunehmend von Maschinen übernommen, wodurch kreative, strategische und soziale Kompetenzen immer wichtiger werden. Unternehmen suchen laut Fachleuten daher verstärkt nach «Wissensarbeitenden», deren Expertise und Innovationskraft entscheidend für den Wettbewerbsvorteil ist. Gleichzeitig sind Berufe im digitalen und technologischen Bereich auf dem Vormarsch. Dieser Wandel eröffnet Chancen für alle, die bereit sind, sich flexibel neuen Anforderungen anzupassen.

Überhaupt zählt Flexibilität zu den wesentlichen Merkmalen moderner Arbeitsmodelle: Flexible Arbeitszeiten, die eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ermöglichen, stehen bei vielen Unternehmen und Mitarbeitenden hoch im Kurs. Ebenso hat sich Remote Work, also das Arbeiten von zu Hause oder unterwegs aus, vielerorts als Standard etabliert. Dies ermöglicht es den Mitarbeitenden, unabhängig von ihrem Standort produktiv zu sein und bietet Unternehmen die Chance, Talente weltweit zu integrieren.

Innovative Unternehmen experimentieren ausserdem mit Konzepten wie der Vier-Tage-Woche. In Deutschland haben vergangenes Jahr 45 Unternehmen ein entsprechendes Pilotprojekt durchgeführt. Das Ergebnis: Nicht alle teilnehmenden Firmen haben die Arbeitszeit letztlich dauerhaft um 20 Prozent gekürzt – doch viele reduzierten um immerhin zehn Prozent. Davon verspricht man sich eine höhere Zufriedenheit und Produktivität, indem Mitarbeitenden mehr Freizeit bei gleichbleibendem Gehalt geboten wird. Doch nicht nur die Arbeitszeitmodelle verändern sich, auch die Unternehmenskulturen passen sich an. Flache Hierarchien, Transparenz und eine offene Kommunikationskultur fördern Eigenverantwortung und das Engagement der Mitarbeitenden. Die Bereitschaft, auf die Bedürfnisse der Belegschaft einzugehen, wird für Unternehmen immer mehr zum Erfolgsfaktor.

Die Forderungen der neuen Generation

Die Generationen Y und Z, die den Arbeitsmarkt zunehmend dominieren, stellen klare Anforderungen an ihre Arbeitgebenden. Für sie soll Arbeit mehr als nur Broterwerb sein: Sie suchen Tätigkeiten, die einen gesellschaftlichen oder persönlichen Mehrwert bieten. Auch die Work-Life-Balance stellt einen zentralen Aspekt dar. Hier spielt erneut der Faktor «Flexibilität» eine Schlüsselrolle, sei es bei der Gestaltung der Arbeitszeiten oder bei der Wahl des Arbeitsorts. Darüber hinaus legen junge Arbeitnehmende grossen Wert auf persönliche Weiterentwicklung: Unternehmen, die kontinuierliche Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten anbieten, können Talente besser an sich binden. Dabei geht es nicht nur um fachliche Weiterbildung, sondern auch um die Förderung von Soft Skills, die in einer vernetzten Arbeitswelt zunehmend an Relevanz gewinnen.

Während die Ansprüche der neuen Generation an Unternehmen steigen, erwarten auch die Arbeitgebenden immer mehr von ihren Mitarbeitenden. Anpassungsfähigkeit gehört hier zu den gefragtesten Eigenschaften, da sich Technologien und Arbeitsprozesse ständig verändern. Eigeninitiative sowie die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, seien gemäss Expertinnen und Experten ebenso gefragt wie Teamfähigkeit. Gerade in einer vernetzten Arbeitswelt, in der Zusammenarbeit oft über digitale Plattformen erfolgt, ist die Fähigkeit, im Team zu arbeiten, entscheidend. Zudem setzen Unternehmen zunehmend digitale Kompetenzen voraus. Der souveräne Umgang mit modernen Technologien und Tools ist längst kein Bonus mehr, sondern Grundvoraussetzung.

Strategien im «War for Talent»

Der Wettbewerb um die besten Talente zwingt Unternehmen dazu, sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren. Zukunftsorientierte Betriebe bieten daher nicht nur flexible Arbeitsmodelle und Homeoffice-Möglichkeiten, sondern investieren auch in die Weiterentwicklung ihrer Mitarbeitenden. Ferner schaffen sie Arbeitsumgebungen, die moderne Technologien integrieren und kreatives Arbeiten fördern. Auch das Thema Employer Branding gewinnt an Bedeutung: Firmen kommunizieren ihre Werte und ihre Unternehmenskultur aktiv nach aussen, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Förderung der Diversität. Vielfältige Teams bringen nicht nur unterschiedliche Perspektiven ein, sondern sind auch innovativer. Unternehmen, die auf Inklusion setzen, sprechen eine breitere Zielgruppe von potenziellen Mitarbeitenden an und stärken so ihre Position im Wettbewerb.

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