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Digitalisierung Innovation

Ein Feiertag für die kleinen gelben Gesichter

08.07.2019
von Lea Zoss

Heute sind die Emojis ein Teil unseres täglichen Lebens geworden. Am 17. Juli 2019 feiert die Welt zum fünften Mal den World-Emoji-Day! Die Bildzeichen verändern nicht nur die Art und Weise, wie wir miteinander kommunizieren, sondern sie ergänzen auch die Schrift. Dank ihnen können wir uns kreativer und individueller ausdrücken.

Am 17. Juli findet auch dieses Jahr wieder der Welt-Emoji-Tag statt. Dieser skurrile Feiertag wird hauptsächlich, aber nicht ausschliesslich online gefeiert. 2017 wurde sogar das Empire State Building zu Ehren des Welt-Emoji-Tages gelb beleuchtet! Wie die süssen Bildchen dieses Jahr wohl zelebriert werden?

Der Grund, warum genau der 17. Juli ausgewählt wurde, ist einfach. Das Kalender-Emoji von Apple zeigt den 17. Juli an. Der Emoji-Award für das beliebteste Bildsymbol des jeweiligen Jahres wird an diesem Tag vergeben. Davor können Nutzer auf den sozialen Medien über ihre Lieblings-Emojis abstimmen. Letztes Jahr gewann das « Thinking Face»- Bildzeichen den Award für das «Emoji of the year».

Der «Emoji-King»

Ursprünglich wurde der Feiertag von Jeremy Burge ins Leben gerufen und dieses Jahr bereits zum fünften Mal gefeiert. Der Australier gründete 2013 die Internetseite Emojipedia, welche eine Bedeutung für jedes einzelne Emoji liefert. Burge ist zudem ein Mitglied der Non-Profit-Organisation Unicode Consortium. Diese Organisation ist verantwortlich für die Emojis, die wir heute kennen und normiert die Schriftzeichen weltweit. Eine geräteunabhängige Kommunikation wird dadurch möglich. Ausserdem entwickelt das Unicode Consortium, zusammen mit dem «Emoji-King» Jeremy Burge, neue farbige Symbole. Auch diesen Herbst werden rund 230 neue Bildzeichen hinzukommen. Dann wird es möglich sein, Bildchen von einem Fallschirm, Menschen in einem Rollstuhl oder gleichgeschlechtlichen Paaren mit wählbarer Hautfarbe an Verwandte und Bekannte zu senden.

Beschleunigte Kommunikation dank Emojis

Übrigens, das Wort «Emoji» kommt aus der japanischen Sprache. «E» bedeutet «Bild» und «Moji» meint Buchstabe.  Auf Deutsch lässt sich das Wort mit «Bildschriftzeichen» übersetzten. Welchen Einfluss haben die gelben Gesichter, die wir täglich verwenden, auf die Kommunikation mit unseren Mitmenschen? Darauf weiss der Schweizer Kommunikationsexperte Stefan Häseli eine Antwort: «Die Verwendung von Emojis kann einen geschriebenen Satz emotional aufladen. Ausserdem verhelfen die kleinen Bildchen uns zu einer schnelleren Antwort. Beispielsweise kann man in manchen Situationen mit einem Daumen-hoch-Emoji gleich viel sagen wie mit einem ganzen Satz. Alles, was die Kommunikation beschleunigt, setzt sich mit der Zeit durch.» Nebst diesen Gründen ist auch die Sympathie, die wir Menschen grundsätzlich für Bilder hegen, ein Grund für die Beliebtheit der gelben Köpfe.

Die Symbole sind auf Kissen, T-Shirts, Schuhen, Bechern und vielen weiteren Produkten abgedruckt.

Emojis ergänzen die Schrift

Die Schrift alleine genügt den Ansprüchen der Kommunikation längst nicht mehr. Unsere Gefühle können wir dank der kleinen Symbole besser ausdrücken. Zudem können wir mit Emojis die Interpretation einer Botschaft erleichtern. Das bedeutet, dass die Bildzeichen unsere Sprache erweitern. Dadurch sind wir in der Lage, jeder Nachricht eine individuelle Note zu verleihen. Ausserdem werden Ironie und Sarkasmus verständlicher. Trotzdem können die Bildzeichen verunsichern: «Emojis sind ein Grund für Missverständnisse. Das wahre Problem ist, dass in der geschriebenen Sprache Mimik und Gestik wegfallen – ein Problem, welches auch die süssen Bildchen nicht lösen können.», erklärt Kommunikationsberater Stefan Häseli.

Die Emojis sollen erstmals eine globale Kommunikation ermöglichen. Der Experte entgegnet dieser These, dass die Bildsprache zwar für alle verständlich sei, trotzdem sei auch sie vom kulturellen Umfeld abhängig. Zudem liessen die farbigen Symbole immer noch sehr viel Spielraum offen. Es könnten aufgrund der Emojis sogar neue kulturelle Unterschiede entstehen.

Mehr Kreativität durch personalisierbare Emojis

«Personalisierbare Emojis – zum Beispiel Bitmojis – könnten eine Chance sein, unsere Kreativität zu fördern und uns individueller machen», verrät Häseli im Bezug auf die Zukunft der Emojis. Schon heute sind Emojis weit mehr als witzige Zeichen. Die Symbole sind auf Kissen, T-Shirts, Schuhen, Bechern und vielen weiteren Produkten abgedruckt. Sogar im Kino konnten die süssen gelben Gesichter schon einen Erfolg feiern mit dem gleichnamigen Film «Emoji».

Auch diesen Herbst werden rund 230 neue Bildzeichen hinzukommen.

Tagtäglich heitern die Bildchen unseren manchmal etwas grauen Alltag auf und gestalten ihn farbiger. Sicherlich ist es interessant, zu sehen, wie die Emojis unsere Sprache in den kommenden Jahren weiter verändern werden. Einen abschliessenden Hinweis des Experten: «Mein Tipp wäre Emojis dezent einzubauen. Man sollte die Bildchen erst dann verwenden, wenn davon auszugehen ist, dass der Empfänger meinen Verschlüsselungscode auch versteht.» Wer diesen Rat befolgt, kann Missverständnissen aus dem Weg gehen und die runden, gelben Gesichter fleissig weiter nutzen.

Den Artikel zu einem anderen wichtigen Feiertag gibt es hier.

Text Lea Zoss

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