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Hightech im Dienste der Lebensmittelsicherheit

05.12.2019
von SMA

Die Digitalisierung macht keinen halt vor der Lebensmittelbranche und stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen. Für Betriebe aus dem Lebensmittelbereich ist dieser Prozess aufgrund der sehr strengen Vorschriften besonders anspruchsvoll. Daher ist es umso wichtiger, dass diese Firmen den richtigen Partner an ihrer Seite haben.

Präzision, Schnelligkeit, Qualität. Diese Aspekte erwartet man von allen Industrieunternehmen in der Schweiz, unabhängig von ihrer Branche oder Grösse. Die Lebensmittelindustrie stellt aber noch zusätzliche Anforderungen: Denn da es sich bei Lebensmitteln um verderbliche Waren handelt, welche Menschen direkt zu sich nehmen, sind die Vorschriften in diesem Segment besonders streng. Dementsprechend sind in diesem Feld tätige Betriebe strikten und regelmässigen Inspektionen unterworfen. Dabei prüft man, ob die Produkte sicher sind. Gemäss Branchenexperten bedeutet «sicher» in diesem Fall, dass beispielsweise keine Fremdstoffe wie Metall, Glas oder Keramik in die Nahrungsmittel gelangen.

Doch bei Lebensmitteln kommt es nicht nur auf den Inhalt an – auch auf die Verpackung wird ganz genau geachtet. Denn die korrekte Deklaration, beispielsweise von Inhaltsstoffen, ist enorm wichtig, wie Expertinnen und Experten betonen. Denn schliesslich kann eine Fehldeklaration, etwa wenn ein Lebensmittel Allergene enthält, potenziell gefährlich werden.

Im ständigen Wandel

Hinzu kommt, dass Lebensmittelverpackungen einem ständigen Wandel unterworfen sind. Nicht nur kommt es immer wieder zu Re-Brandings, auch sich ändernde gesetzliche oder gesellschaftliche Anforderungen können Einfluss auf deren Gestaltung haben.

Ein aktuelles Beispiel dafür ist die Debatte um die «Lebensmittel-Ampel»: Mit einem einfachen Farbsystem auf Essens-Verpackungen sollen Konsumentinnen und Konsumenten erkennen, wie gesund oder ungesund ein Lebensmittel ist. Das System ist freiwillig und in der Schweiz umstritten. Doch der Nahrungsmittelgigant Nestlé will die Ampel einführen. Und in Deutschland sprechen sich grosse Discounter wie Lidl und Aldi ebenfalls für das Prinzip aus. Marktbeobachter prognostizieren daher, dass die Ampel mittelfristig ihren Weg auch auf viele Lebensmittel in der Schweiz finden könnte.

Mit einem einfachen Farbsystem auf Essens-Verpackungen soll den Konsumentinnen und Konsumenten aufgezeigt werden, wie gesund oder ungesund ein Lebensmittel ist.

Probleme lösen, bevor sie entstehen

Wie kann nun die Digitalisierung Unternehmen in der Lebensmittelbranche dabei helfen, solche Herausforderungen zu meistern? Fachleute orten zwei zentrale Themen: Zum einen stelle die sogenannte «vorausschauende Wartung» (Predictive Maintenance) einen grossen Vorteil für die Betriebe dar. Gemeint ist damit, dass man anhand der Datensätze, welche die Maschine kontinuierlich produziert und in einer Cloud ablegt, unter anderem prognostizieren kann, wann man ein Einzelteil einer Maschine ersetzen muss, ohne dass es zu einem unerwünschten Stillstand kommt. Dadurch sind Firmen in der Lage, Wartungen im Vornherein einzuplanen und proaktiv durchzuführen – anstatt reaktiv Reparaturen vornehmen zu müssen. Der Vorteil dieser vorausschauenden Wartung liegt in einer erhöhten Kostentransparenz sowie der Vermeidung von Ausfällen – damit steigt die Verfügbarkeit. Weiter könnten datenbasierte Dienstleistung für die Prozessoptimierung und Produktionssicherheit angeboten werden; und zwar individuell auf die Fertigungslinie.

Denn da es sich bei Lebensmitteln um verderbliche Waren handelt, welche Menschen direkt zu sich nehmen, sind die Vorschriften in diesem Segment besonders streng.

Erhöhte Lebensmittelsicherheit

Zum anderen kann die Digitalisierung von Prozessen in der Lebensmittelbranche dazu beitragen, die Lebensmittelsicherheit zu erhöhen: Dies, indem sichergestellt wird, dass keine falsche Etikette auf die Ware gelangt. Denn moderne Maschinen «wissen» dank der digitalen Vernetzung innerhalb der Supply Chain, welches Produkt sie wann beschriften. Wird nun ein falsches Produkt in diesen Prozess eingespeist, stoppt die Maschine den Beschriftungsprozess. So kann man Deklarationsfehler vermeiden und Rückrufaktionen, von denen man beinahe wöchentlich liest, gehören der Vergangenheit an. 

Um diese und weitere potenzielle Chancen der Digitalisierung tatsächlich nutzen zu können, sind Unternehmen laut Fachleuten häufig auf externe Hilfe angewiesen. Denn das richtige Partnerunternehmen hilft dabei, die einzelnen Prozesse über die gesamte Dienstleistungskette hinweg zusammenzubringen und Sollbruchstellen abzubauen. Diese durchgängige Prozessoptimierung ist eine zentrale Voraussetzung, um digitale Technologien effektiv und effizient einsetzen zu können.  

Facts and Figures
Die Nahrungsmittelindustrie in Zahlen

Der Nahrungsmittelbereich ist ein gewaltiger Markt in der Schweiz – und er wächst. Gemäss dem Research- und Statistikdienstleister Statista gaben privaten Haushalte in der Schweiz im Jahr 2017 rund 31,7 Milliarden Schweizer Franken für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke aus. Das entspricht einem Anstieg von 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Am meisten wird dabei für Fleischwaren ausgegeben. Die Konsumentenpreise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen im Jahr 2018 um 1,3 Prozent. Trotz des relativ geringen Anstiegs ist das Preisniveau für diese Waren in der Schweiz das zweithöchste in Europa.

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